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Re: Suchmaschinen: Google Monopol eine Gefahr?



Hallo Sebastian, hallo alle zusammen,
At 12:33 25.11.02 +0100, you wrote:
eine interessante diskussion wurde da angestossen,

>
>>Hm - das klingt mir etwas zu pathetisch ;-) Bibliothekare 
>>als "Suchmaschinenwarte" o.ae.? Wir sollten eher davon ausgehen,
>>von den Studierenden den ein oder anderen Tip bezuegl. Suchmaschinen
>>zu bekommen. 
Ich finde Sebastians Vorschlag gar nicht so schlecht. Nur würde ich das
jetzt nicht unbedingt "Suchmaschinenwarte" bezeichnen.
Ich würde in einem Monopol auch immer eine Gefahr wittern und mich dehalb
um Alternativen bemühen. Aber wie viele tun das schon, zumal wenn eine
Sache so bequem und einfach ist wie Google?
 
>
>Also, Tipps nehme ich immer gerne an (egal von welcher Seite), aber das
>Bild, das Sie schildern, scheint mir nicht nur ueberspitzt, sondern stark
>verzerrt:
>
>>Ueberspitzt formuliert: kann ein Auskunftsbibliothekar, ggf. 
>>ohne PC zuhause und das Web eher als Bedrohung ansehend,
>
>Das duerfte in unserem Berufsstand inzwischen wirklich eine absolute
>Minderheit sein, oder?

.. davon wäre ich nicht überzeugt. Und wenn Pc zuhause, dann heißt das
nicht auch unbedingt Internetzugang. Wenn Internetzugang, dann stellt sich
wiederum die Frage, mit was für einer Verbindung? Ich glaube eher, dass es
eine Minderheit der Bibliothekare ist, die tatsächlich von zuahuse aus im
Internet "bibliothekarische" (Such)-Arbeit leisten.
>
>>einem 
>>18-20jaehrigen angehenden IT-Studi (Physiker, Chemiker etc.), 
>>der sich bereits die Haelfte seines Lebens in der virtuellen Welt 
>>bewegt hat, etwas ueber Suchmaschinen erzaehlen? 

Ich glaube schon. Denn ich denke es macht durchaus einen Unterschied ob man
in seiner Freizeit im Internet herumsurft und zu welchem Zweck. Man kommt
mit 18, 19, 20 Jahren nicht einfach auf die Idee, sich eine
wissenschaftliche Arbeit im Internet zu suchen. Auf solche Ideen kommt man
doch erst, wenn man studiert.
Ich möchte sogar fast behaupten, das viele Leute gar nicht mal wissen,
worum es bei der Suche geht?

>
>Auch das ist zumindest bei uns nicht gerade der Prototyp unserer Benutzer.
>Zwar hat man an einer Landesbibliothek natuerlich sowieso ein bunteres Bild
>in der Benutzerschaft als an den UBs, aber auch bei den StudentInnen bin
>ich immer wieder verbluefft, wie unsicher sich viele im Internet bewegen
>und mit welcher Naivitaet sie ihr Heil in Suchmaschinen suchen.

Beim "Prototyp", denke ich, sieht es da immer noch viel schlechter aus. Das
Wissen um das was machbar ist und wie, drifftet doch sehr stark
auseinander. Ich bin sogar überzeugt davon, dass es Leute gibt, die sich
nicht mehr in die Bibliothek trauen, weil sie Hemmungen haben, mit dem
Computer umzugehen.


>
>Wir sollten es durchaus als eine unserer Aufgaben ansehen, den Benutzern
>klar zu machen, was sie von einer Suchmaschine wie Google (die natuerlich
>auch ich unzaehlige Male am Tag einsetze) erwarten koennen und wofuer sie
>z.B. besser eine Datenbank (Stichwort Invisible Web) oder gar ein
>gedrucktes Lexikon ;-) in die Hand nehmen sollten. Wenn wir die
>vielzitierte "Informationskompetenz" beweisen wollen, muessen wir also das
>komplette Spektrum von Informationswerkzeugen (gedruckt und elektronisch)
>kennen und vermitteln.

Ja, so sehe ich das auch.

Freundliche Grüsse
Ingrid Münch
ingrid muench
gottfried-keller-str. 13
78467 konstanz


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