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Re: Bibliothekssysteme, Register u.ae.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
>Problematik Register. Hier wurde das Thema Automatische Indexierung (z.B.
>Projekt MILOS) angesprochen. Es waere doch sehr von Vorteil, wenn ein
>Benutzer, der bei der Stichwortsuche "Buchwesen" eingibt, auch ein Werk mit
>dem Titel "Buch- und Bibliothekswesen" findet. Hier liegt noch sehr viel
>Programmierarbeit vor den EDV-Leuten, dieses zu realisieren.
Das wirklich Merkwuerdige ist, dass manches im Prinzip schon erdacht und
programmiert ist, aber trotzdem nicht flaechenmaessig zum Einsatz kommt,
z.B. das juengst an dieser Stelle in Erinnerung gebrachte OSIRIS (UB
Osnabrueck) oder das nun genannte System MILOS (ULB Duesseldorf; Infos dazu
unter
http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/ulb/mil_home.htm).
Ich will hier gar keine Debatte darueber anstossen, ob eine automatisch
erstellte Indexierung genauso gut ist wie eine intellektuell gemachte
(zumal es m.W. auch bei der Indexierung mit MILOS nicht ganz ohne
intellektuelle Komponente geht). Tatsache ist aber doch, dass - selbst bei
den neueren Titeln - ein betraechtlicher Teil der Katalogisate in unseren
Verbundkatalogen *ueberhaupt keine Verschlagwortung* aufweist. Da waere
doch eine Indexierung a la MILOS in jedem Fall ein Gewinn fuer unsere
Nutzer. Parallel dazu koennten auch die Eingaben unserer Benutzer nach
solchen computerlinguistischen Prinzipien (u.a. Rueckfuehrung von Plural-
auf Singularformen, Zerlegung von Komposita) 'behandelt' werden, was eine
ganze Reihe von Problemen abfangen duerfte. Das wuerde dann (aehnlich wie
bei OSIRIS) auch schon in Richtung Eingabe in natuerlicher Sprache gehen.
Vielleicht haben wir uns alle einfach viel zu sehr an den OPAC als *das*
Rechercheinstrument schlechthin gewoehnt, so dass es schwer faellt, in
alternative Richtungen zu denken. Man muss ja auch die OPACs nicht zum
alten Eisen werfen, aber zumindest koennte man 'intelligente' Software
drauf aufsetzen.
Selbst ohne den Griff in die computerlinguistische Werkzeugkiste gaebe es
manches Nuetzliche, was relativ leicht umzusetzen waere. Z.B. wissen wir
alle, dass unsere Benutzer oefter mal die falsche Suchoption erwischen und
dadurch keine oder zu wenige Treffer bekommen. Warum nicht generell
dieselbe Suche automatisch auch mit der Option 'Freitext' mitlaufen lassen
und danach - falls zutreffend - als Meldung ausgeben: "Ihre Suche hat x
Treffer ergeben. Mit einer erweiterten Suche (Freitext) wurden y weitere
Treffer gefunden. Moechten Sie sich diese anzeigen lassen?" Auch die
Moeglichkeit der Trunkierung wird von den Benutzern bekanntermassen viel zu
selten eingesetzt. Man sollte sie eigentlich mit der Nase drauf stossen,
z.B: "Ihre Suche hat x Treffer ergeben. Mit einer erweiterten Suche
(Trunkierung) wurden y weitere Treffer gefunden. Moechten Sie sich diese
anzeigen lassen?" Kann man sicher auch noch verstaendlicher formulieren ;-)
Einen schoenen Feierabend wuenscht
Heidrun Wiesenmueller
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Heidrun Wiesenmueller M.A.
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