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Re: Minister kritisiert Preispolitik von Wissenschaftsverlagen
Nee, 'wehren durch Bildung von Konsortien' ist nur der Weg zur Festigung
der Monopole und Verminderung des Wettbewerbs, sie werden dann sogar Teil
des Monopols.
Sondern:
die Bibliotheken begreifen sich als die zentrale Wissensvermittlungsstelle
ihrer Hochschule, wie es ja ihr Auftrag ist:
1.Aktuelles Versorgen der Wissenschaftler am Orte mit allen Dokumenten
ihres Faches
Aktuell heisst: direkt vom Autor oder seiner Institution, also seiner
Bibliothek und dessen OAi interface.
2. Vollstaendiges Verbreiten der am eigenen Orte erzeugten Dokumente,
(jeweils mitteilen, welchen Referierungsgrad, Zertifizierung das Dokument
hat): also als OAi Service Provider der Dokumente der eigenen Hochschule.
[siehe z.B. Projekt GAP].
3. Abbestellen aller Zeitschriften kommerzieller Verlage, und vor allem
der gedruckten Fassungen,
(und diese Mittel in den Aufbau der neuen lokal bezogenen Dienste stecken)
4. Mit den Wissenschaftlern am Orte wesentlich intensiver reden
(so wuerde man lernen, dass die Reputation eines Kandidaten bei einer
C-Stellenbewerbung nicht mehr einfach durch abzaehlen von referierten
Veroeffentlichungen geschieht, sondern durch Analyse des Webauftritts
des Kandidaten, durch Lesen der key-papers von ihm, durch Analyse des
responses der engeren Fachkollegen weltweit im Netz ueber die Arbeiten des
Kandidaten. [Der wohl zur Zeit bedeutendste und auch am allerhaeufigsten
zitierte Theoretiker publiziert nur noch im Netz und verzichtet auf jedes
Einreichen zur Referierung..].
Im Gegenteil: zunehmend kritisch werden Kandidaten gesehen, die eine
riesige Flut marginaler Paper mit inkrementellen Fortschritten
publizieren, die von niemandem gelesen werden.
Eberhard R. Hilf 15.5.2002
....................................................
On Tue, 14 May 2002, Frau Elisabeth Simon wrote:
> Der Artikel folgt einer Sendumg im Fernsehen, in der
> Niedersachsens Ministerpräsident G. darauf hingewiesen hat, daß
> einige Verlage (u.a. Springer Bertelsmann) und Agenturen
> (Elsevier) ihr Monopol aunutzten, um Preissteigerungen von ca. 30
> % durchzusetzen. Ich weiß nicht, ob das im einzelnen stimmt,
> habe das auch nicht nachgeprüft, aber dieses wurde in der
> Sendung erörtert. Vielleicht kann ich noch ergänzen, daß in den
> USA sich die Bibliotheken viel vehementer zur Wehr gesetzt haben
> und wehren, denn letztendlich sind es die Wissenschaftler, die die
> "contents" erbringen. Aber das läßt sich so einseitig auch nicht
> wieder zurückfahren, denn die Wissenschaftler sind wiederum auf
> die Veröffentlichungen in den Zeitschriften für irhe "Karriere"
> angewiesen. Meiner Meinung nach könnte man mit der Bildung von
> Konsortien, wie es andere Länder recht effektiv einsetzen, die
> Macht dieser Art Monopole brechen, man hätte nämlich bei der
> Aushandlung von Lizenzen einschließlich der gerdruckten
> Exemplare auf der anderen Seite der Verhandlung einen oder
> mehrere Partner, die zumindest etwass mehr Gegenwehr bieten
> könnten als eine einzelne Bibliothek. Gruß Simon
> ****************
> Elisabeth Simon
> Förderkreis für West-Ost-Informationstransfer
> c/o EDBI
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