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Re: Entgegnung Der Deutschen Bibliothek Rahmenvereinbarung Netzpublikationen



Karl Eichwalder wrote:

Ja, aber ohne irgendwelchen abstrusen Formularaufwand.  Auch
HTML-Seiten kann man einfach in eine Archivdatei packen (.zip, .tar.gz
etc.) und diese dann elektronisch signieren.

Das ist aber keine Lösung für das Problem der Archivierung von sogenannten "Netzpublikationen".
Die Vorstellung von "Netzpublikationen", die die Diskussion hier zu dominieren scheint, ist anscheinend eine von statischen, darstellungsorientierten "Dokumenten". Dieses Konzept ist heute schon nicht mehr aktuell, die Diskussion um "Suchmaschinen und Datenbanken" in einem parallelen Diskussionsstrang deutet das ja an. Das Web besteht nicht aus statischen Dokumenten, es ist Hypertext, der oft dynamisch generiert wird (aus unterschiedlichsten "Datenquellen"), sich sogar individuell dem Nutzer anzupassen versucht (versuchen Sie mal das "englische Webangebot" von Google aus (netztechnisch) .de abzurufen). Durch Technologien wie .NET (man mag dazu stehen wie man will) wird eine neue Qualität der Trennung von "Daten" und "Darstellung" (oder besser "Anwendung"?) erreicht. Eine "Datenquelle" lässt sich zu einem beliebigen Zeitpunkt in beliebiger Form darstellen oder verarbeiten (natürlich werden diese "Beliebigkeiten" durch geeignete Maßnahmen des "Rechteinhabers" kontrolliert werden, das ändert aber nichts an den prinzipiellen Möglichkeiten)...
Was ist da die "Netzpublikation"?
Man mag einwerfen, dass einen ja eh nur die "wissenschaftlichen" Veröffentlichungen interessieren und die eher konservativ daherkommen. Ich behaupte, dass sich auch das ändern wird (und teile die Meinung, dass die angesprochene Beschränkung kurzsichtig ist). Gerade für umfangreiche Forschungsergebnisse gibt es doch geeignetere
Darstellungsmöglichkeiten als HTML-Tabellen...
Was will man da noch in ein tar oder zip-"Archiv" packen?
Ich vermisse in der Diskussion um die Archivierung von Netzpublikationen eine Betrachtung, was denn eigentlich Netzpublikationen sind und wo sie sich hinentwickeln. Nur wenn man damit auseinandersetzt, kann man geeignete Strategien zur Erhaltung finden...
Wer hat noch Inhalte aus einem Gopher?


Mit freundlichen Grüßen,
Till Kinstler



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