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Re: [Fwd: Rundfunkgebuehren fuer Internet-PCs]



Wildermuth _at__ UB.Uni-Heidelberg.de wrote:

> http://www.sdr.de/aktuell/index.html
> 
>               Rundfunkgebühren für PCs mit Internet-Zugang
> 
>               Rundfunkgebühren werden zur Finanzierung der
>               verfassungsrechtlich vorgegebenen dualen
>               Rundfunkordnung erhoben. Sie dienen einerseits der
>               Finanzierung der öffentlich-rechtlichen
>               Rundfunkanstalten, andererseits werden damit die
>               Lizenz- und Aufsichtsbehörden über die privaten
>               Rundfunkveranstalter unterhalten.

Es ist die Frage, ob das duale System im Internet ueberhaupt Sinn macht.
Es gibt dort keine Frequenzknappheit, wie im Aether bzw. im Kabelnetz,
d.h. es koennen im Prinzip beliebig viele Programme angeboten werden.
Das ist doch eines der Hauptargumente fuer die Regulierung des
Rundfunks, oder? Der Zeitungsmarkt ist auch nicht reguliert. Interessen
von Minderheiten werden trotzdem gewahrt. Warum sollte das im Internet
nicht der Fall sein, das vom "Frequenzspektrum" her wohl eher dem
Zeitungs- als dem Rundfunkmarkt gleicht.
Hier stellt sich also eher die Frage, ob nicht das duale System selbst
veraltet ist (ich sehe das nicht unbedingt so, vor allem zur Zeit noch
nicht). Diese Diskussion scheint mindestens genau so angebracht, wie die
Diskussion um Rundfunkgebuehren fuer Rechner mit Netzanschaluss (Wie ist
das dann ueberhaupt mit Multi-User-Systemen wie Unix-Maschinen, das ist
ja dann eigentlich nicht nur ein Empfaenger, sondern es koennen mehrere
Benutzer gleichzeitig Radio hoehren...)

>               Die Rundfunkgebühr ist im Grundsatz eine Gerätegebühr
>               für Rundfunkempfangsgeräte. Dies sind technische
>               Einrichtungen, mit denen Rundfunk - also Hörfunk
>               und/oder Fernsehen - empfangen werden kann. Ein PC,
>               welcher einen Internet-Anschluß besitzt, kann also auch
>               die von verschiedenen Sendern gleichzeitig
>               ausgestrahlten Programme (vornehmlich Hörfunkprogramme)
>               empfangen: Dieser PC ist damit ein
>               Rundfunkempfangsgerät.

Genau das ist die Frage. Ist ein Rechner am Internet wirklich ein
Rundfunkempfaenger? Fuer mich ist es ein Rechner, der an einem
Computernetz haengt, auf dem als ein Protkoll TCP/IP gefahren wird. Und
da gibt es eben keine Frequenzknappheit, wie beim "klassischen" Radio
oder Fernsehen.

>               Anders ist jedoch die Situation in Behörden, Betrieben
>               und Unternehmen zu beurteilen:

Universitaeten!!! Hier in Saarbruecken haengen ueber 6000 Rechner am
Netz!!! Ob das reicht um den Saarlaendischen Rundfunk zu sanieren? ;-)

Es gibt schon seltsame Ideen.

Gruss
Till

-- 
Till Kinstler                           till _at__ gg15c1.phil.uni-sb.de
http://www.phil.uni-sb.de/~till/        till _at__ phil.uni-sb.de
student of information science          tiki _at__ stud.uni-sb.de


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