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Umgang mit schwierigen Benutzern
Liebe Listenteilnehmer,
inzwischen haben mir einige Kollegen und Kolleginnen von ihren
Erfahrungen berichtet und diese moechte ich Ihnen in Kurzform gerne
mitteilen. Bei allen Antworten ist festzustellen, dass es Probleme
immer nur mit Einzelpersonen gibt und es sich in allen geschilderten
Faellen um Maenner handelt, die unangenehm auffielen (dies soll keine
feministische Wertung sein). Grundtenor der Mails ist, dass man als
Bibliothekspersonal Ruhe bewahrt, zunaechst versucht die Situation zu
klaeren durch bestimmtes Auftreten und ansonsten die Polizei ruft. In
einigen Bibliotheken gibt es entweder Notfallknoepfe oder es werden
Kollegen zu Hilfe gerufen. Um nach Spaetdiensten fuer mehr Sicherheit
zu sorgen, kann man in einigen Bibliotheken entweder "schwarze
Sheriffs", Hausmeister oder Waechter als Begleitschutz zu
Parkplaetzen oder Bushaltestellen bekommen. Teilweise sprechen sich
die Bibliothekare auch ab und haben ihre Autos bereits nebeneinander
geparkt. Leider gibt es aber auch ein paar frustrierte Stimmen, die
berichten, das es keinerlei vorsorgliche Massnahmen zum Schutz vor
aggressiven Benutzern gaebe. Zitat: "...Gegen ausfaellige Benutzer
ist man mehr oder weniger alleinegelassen, taetliche angriffe sind
erfreulicherweise sehr selten, aber nie auszuschliessen. Aber
Direktionen verschanzen sich haeufig und verweisen auf den noch nicht
stattgefundenen Praezedenzfall. Guter Rat ist teuer". Diese
"Ohnmachtsituation" fuehrt teilweise auch dazu, dass KollegInnen vor
Spaetdiensten zurueckschrecken. Bei den eingegangenen Mails ist mir
aufgefallen, dass tatsaechlich "Vorfaelle" dazu gefuehrt hatten, das
Notrufknoepfe oder aehnliche Massnahmen eingerichtet worden waren.
Ein weiteres Problem ist wohl, dass Notknoepfe teilweise auch in
Vergessenheit geraten, da sie natuerlich gottlob nur selten benutzt
werden muessen. Insofern ist der Bericht einer Kollegin ganz
hilfreich, die schreibt, das bei der University of Michigan ein
Sicherheitstraining mit "schwarzen Sheriffs" durchgefuehrt wuerde.
Der Vorteil liegt auf der Hand: man ist mit den Personen bekannt, die
man im Notfall zu Hilfe ruft und hat nicht solche Hemmungen Hilfe
anzufordern. Leider scheint es in keiner Bibliothek eine
Dienstvereinbarung oder aehnliches zu geben. Falls doch, waere ich um
Zusendung dankbar!!
Meiner Meinung nach nimmt die Gewalt in der Gesellschaft in den
letzten Jahren stetig zu und dies macht auch nicht vor den
Bibliothekstueren halt. Es bleibt also viel zu tun, damit
Bibliothekspersonal angstfrei arbeiten kann. Erfreulicherweise bieten
einige Bibliotheken bereits Schutzmassnahmen an, aber es koennte noch
viel mehr getan werden und dafuer entstehen nicht zwangslaeufig hohe Kosten.
Mir fiel auf, dass ueberhaupt keine "Sicherheitsbeauftragten"
geantwortet haben, lag dies an der Osterzeit? Ich bin nach wie vor an
weiteren Mails interessiert.
Viele Gruesse aus dem tiefgrauen Duesseldorf,
Anja Pollmann.
Anja Pollmann
Universitaets- u. Landesbibliothek Duesseldorf
- Fernleihe -
D-40225 Duesseldorf
E-Mail: Anja.Pollmann _at__ ub.uni-duesseldorf.de
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