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Re: Eingrenzung der Internetnutzung (zum xten)



Liebe Liste,

Am Mittwoch, 29. April 1998, schrieb Stefan Grabert:

> Eine Frage noch: Was wollen wir in Zukunft alles so in unseren OPACs
> finden. Wenn wir nur bei der eindimensionalen Beschreibung eines
> Bibliotheksbestandes bleiben, funktionieren natürlich alle
> Restriktionen wunderbar. 

Die Beschreibung eines Bibliotheksbestandes ist per se doch auch keine
ganz schlechte Angelegenheit, oder? (Zumindest, solange noch ein
relevanter Teil des Bibliotheksbestandes in Papierform vorliegt und
erst nach Ermittlung seines Standortes genutzt werden kann.)

Wenn wir etwas darueber Hinausgehendes bieten koennen, desto besser.
Aber diese erweiterte Dienstleistung darf sich nicht als
Verschlimmbesserung der althergebrachten erweisen.

> Aber wehe man denkt etwas weiter: an die elektronische Zeitschrift,
> die im Opac neben der Papierausgabe steht,

... und die dann gleich an Ort und Stelle gelesen wird? Waehrend
hinter dem Lesenden die Schlange von Wartenden immer laenger wird, die
ein Buch aus dem Magazin bestellen wollen und nur kurz die Signatur
brauchen? 

An dem Tage, an dem ein grossherziger Sponsor uns 50 weitere Geraete
in die Kataloghalle stellt, werde ich gerne anfangen, "weiter zu 
denken" ;-) 

> Wenn ich dann noch gute und boese Urls voneinander trennen will, hab
> ich aber eine ganze Menge Arbeit... ,

Boese URLs - aber aber, nicht doch ... ;-)
Der URL des Versandhauses XY, der Tageszeitung ABC, der
Fernsehzeitung, der oertlichen Sparkasse ist ja mitnichten boese; und
der URL einer wissenschaftlichen Gesellschaft oder des Projekts
Gutenberg ist es natuerlich erst recht nicht.

Aber solange es die Finanzlage (und, nebenbei, die raeumliche
Situation) nicht ermoeglicht, sicherzustellen, dass jeder, der den
Katalog benutzen will, dies ohne lange Wartezeiten tun kann, werden
wir uns m.E. das "weiter denken" verkneifen muessen und ganz
altmodisch restriktiv handeln. Jedenfalls in der Kataloghalle.
Einstweilen koennen wir es uns nicht leisten, anders als rein formal
vorzugehen und eine gewisse Anzahl von Geraeten als ausschliessliche
"Katalog-Terminals" auszuweisen und benutzen zu lassen.

> Ausserdem bin ich der Meinung, dass jemand der nach Literatur sucht,
> neben einer konventionellen Literaturrecherche am gleichen Ort auch
> eine Suchmaschine oder eine anderen Internetdienst befragen koennen
> sollte. 

Gewiss sollen uneingeschraenkt nutzbare WWW-Browser im Hause
bereitgestellt werden. Und an diesen koennen dann sowohl der Katalog
als auch Suchmaschinen benutzt werden. 

Aber erstens will ein grosser Teil der Benutzer das nicht, sondern die
Leute wollen bestimmte Buecher von bestimmten Autoren (naja, so
bestimmt, wie Literaturangaben heutzutage nun mal zu sein pflegen
<seufz>) in moeglichst kurzer Zeit vorliegen haben. 

Und zweitens wird die Konsequenz aus einer Kataloghalle voller
uneingeschraenkter Browser sein, dass den Internet-Cafes in der
Umgebung die Kundschaft ausgeht. Die UB als Surfer's Paradise - ist
das die Art von Bibliotheksmarketing, die wir wollen?

(Ja, Verzeihung, ich bin durch und durch altmodisch, ich weiss ...)

Gruss aus Stuttgart
  - sonnig -
    U. Alpers
________________________________________________________________
  Ulrich Alpers              Universitaetsbibliothek Stuttgart
                             Bereichsbibliothek Physik
  Tel:   0711/685-4807       Pfaffenwaldring 55
  Fax:   0711/685-3502       70569 Stuttgart
  Mail:  lurchi _at__ cdrom.uni-stuttgart.de
  For PGP key, send message with 
  subject  "send PGP key"

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