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Re: Macht und Moral im Internet
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Dr. Klaus-Rainer Brintzinger
Universitaet Tuebingen
Juristisches Seminar
Wilhelmstrasse 7
72074 Tuebingen
Tel.: (07071) 29 - 25 50
Fax: (07071) 29 - 33 04
e-mail: brintzinger _at__ uni-tuebingen.de
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On Thu, 28 Mar 1996, Thomas Hilberer wrote:
>
>
> Worin besteht das Problem?
Das Problem besteht darin, dass Harald Muellers Posting
offensichtlich unbeachtet verhallt ist: Das meiste von
dem, was hier diskutiert wird, ist bereits gesetzlich
geregelt, vielleicht nicht ausreichend oder nicht befriedigend, doch als
Bibliothekare werden wir IN ERSTER LINIE dafuer bezahlt, vorhandene
Informationsquellen - so wie sind und wenn es auch nur gedruckte und
altmodische Gesetzestexte sind - zugaenglich zu machen und muessen uns
wohl oder uebel mit der vorhandenen Form abfinden.
> Als Bibliothekare werden wir dafuer bezahlt, das Grundrecht auf
> Informationsfreiheit zu garantieren.
> Jeder muss das Recht haben, sich in einer wissenschaftlichen
> Bibliothek ueber alles zu informieren, kostenlos und unzensiert. Auch
> im Bereich des Internet.
Moeglicherweise werden wir auch dafuer bezahlt, doch ein Grundrecht, das
Bibliotheken verpflichten koennte, bestimmte Informationsquellen
vorzuhalten, gibt es nicht, jedenfalls nicht im GG (Nach h.M ist die
Informationsfreiheit immer noch ein Abwehrrecht, ganz abgesehen von den
Schranken des 5, II GG), andernfalls
waeren wir ja auch verpflichtet, saemtliche wissenschaftliche und
nichtwissenschaftliche Zss. der ganzen Erde zu kaufen, notfalls aus
unserem Privatbudget, was vermutlich die Begeisterung ueber diese weite
Auslegung eines Grundrechtes schnell daempfen wuerde.
Im 1. Semester habe ich als Nicht-Jurist und Noch-Nicht-Bibliothekar
gelernt: "Ein Blick ins Gesetz loest viele Probleme."
Dies scheint auch im internet-Zeitalter nichts an Aktualitaet verloren zu
haben!
Schoenen Abend wuenscht noch
Klaus-Rainer Brintzinger
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.