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Re: Internet-Realitaet in Bibliiotheken



Ich finde, dass die Fragen von Frau Glaeser die Problematik
Bibliotheken vs. Informationssysteme ziemlich deutlich machen.
Bei Neuerungen ist es wohl immer so, dass zuerst die "Einzelkaempfer"
damit beginnen. Wenn aber dann die breite Masse einsteigt, werden die
Einzelkaempfer wohl mehr zu den Richtungweisenden.

Der Bedarf nach Schulung ist wohl unumstritten, aber ich glaube eher,
dass wir da den Weg der Spezialisierung gehen muessen. Der "Internet-
Bibliothekar", den Herr Schroeder erwaehnt, ist wohl ein Schritt in die
richtige Richtung. Dieser sollte sich sowohl mit der Vermittlung von
Informationssystemen an die Benutzer beschaeftigen, als auch mit der
Organisation und dem Aufsetzen solcher Systeme. Neue Systeme muessen
beobachtet, getested werden, und Kompatibilitaeten (was ein Wort!) zu
alten Systemen hergestellt werden. Insoweit bleibt der "Internet-Bibliothekar"
in seiner Bibliothek wohl ein "Einzelkaempfer" - aber ist das mit dem
"Katalogisator" nicht auch so? Wir "Internet-Bibliothekare" haben natuerlich
auch eine missionarische Pflicht (Herr Stabenau), sonst wuerden wir uns
den Bibliotheken nach und nach absolut entfremden, und koennten eine
eigene Berufssparte aufmachen, in der es nur noch virtuelle Bibliotheken
gibt (Beispiel M. Logies). Missionare leiden aber immer unter der
"Ignoranz" der anderen - oder vielmehr, sie leben davon.

Was meiner Meinung nach wirklich wichtig ist, ist eine Vereinheitlichung der
Informationsstrukturen im Netz. Dabei meine ich nicht die unterschiedlichen
Informationsretrievalsysteme, sondern die Organisation der darauf liegenden
Daten. Bis jetzt ist das eher chaotisch, wie jede Reise durch das Netz
beweist. Hier ist vielleicht der Bibliothekar mit seinem "know how" der
Infromationsvermittlung gefragt (- stimmt, Herr Logies, ich bin Beamter, und
kopflos, wenn ich keine Regelungen habe ... ;-).
In dem Moment, wo sich eine solche Vereinheitlichung durchsetzt, macht auch
eine Schulung wirklich Sinn.

Diese Diskussion scheint ein guter Ansatz zu sein, das Einzelkaempfertun
in eine "Richtungsweisung" zu verwandeln. Vielleicht kommen wir mit der Zeit
zu einem Konsens, der es ermoeglicht, auch die berufliche Aus- und Weiter-
bildung gerade im Hinblick auf die neuen Medien praxisgerecht zu gestalten.

Und jetzt : Auf ins Netz ...


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Yours    /\           Hans-Juergen Pfeffer  
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