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[InetBib] Bearbeitung und Monitoring von Article Processing Charges an Universitätsbibliotheken in Deutschland. Aktuelle Befunde und Herausforderungen
- Date: Tue, 12 Jul 2022 10:31:50 +0000
- From: Karin Beckmann via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx>
- Subject: [InetBib] Bearbeitung und Monitoring von Article Processing Charges an Universitätsbibliotheken in Deutschland. Aktuelle Befunde und Herausforderungen
Liebe Liste,
gern möchte ich auf meine im April 2022 eingereichte Masterarbeit mit
dem Thema „Bearbeitung und Monitoring von Article Processing Charges an
Universitätsbibliotheken in Deutschland. Aktuelle Befunde und
Herausforderungen“ hinweisen.
Abstract: Für den Umstieg von Closed Access auf Open Access haben sich
Article Processing Charges (APCs) als vorherrschendes Geschäftsmodell
mit Verlagen etabliert. Die Bearbeitung und das Monitoring von APCs
stellt, so die Ausgangsthese dieser Arbeit, Universitätsbibliotheken vor
große Herausforderungen, da Publikationszahlen und -kosten stetig
steigen. Die Arbeit erhebt den aktuellen Stand an acht Einrichtungen
mittels leitfadengestützter qualitativer Expert*inneninterviews. Zur
Auswertung der Interviews kam die inhaltlich-strukturierende qualitative
Inhaltsanalyse zur Anwendung. Leitende Forschungsfragen für die
Untersuchung waren: Wie gestalten sich die Workflows bei der Bearbeitung
und dem Monitoring von APCs an deutschen Universitätsbibliotheken?
Welche Arbeitsinstrumente kommen zum Einsatz? Sind die eingesetzten
Systeme interoperabel? Welche Metadaten werden wo erfasst? Was wissen
die Bibliotheken über dezentrale Kosten? Die Auswertung der Studie
zeigt, dass effiziente und skalierbare Arbeitsprozesse und -instrumente
an deutschen Universitätsbibliotheken nur begrenzt etabliert sind, sich
jedoch im Aufbau befinden. Die Workflows sind oftmals von fehlender
Interoperabilität der eingesetzten Arbeitsinstrumente, Medienbrüchen
sowie händischen und kleinteiligen Arbeitsschritten geprägt. Die acht
Einrichtungen organisieren die einzelnen Workflowschritte sehr
heterogen. Eine zentrale Rechnungsabwicklung für alle Publikationskosten
einer Universität ist nicht üblich. Für die Bearbeitung und Überwachung
von APCs kommen in der Regel mehrere Arbeitsinstrumente wie
Webformulare, Tabellenkalkulationsprogramme, Informationssysteme und
Dashboards zum Einsatz, die von Bibliothek zu Bibliothek variieren.
Zwischen den Informationssystemen innerhalb einer Einrichtung bestehen
kaum automatisierte Schnittstellen. Interoperabel sind derzeit vor allem
institutionelle Repositorien. Die wenigsten Bibliotheken dokumentieren
alle für das Monitoring empfohlenen Metadaten. Zudem erfasst kaum eine
Einrichtung alle Metadaten in einem einzigen Informationssystem. Die
zahlreichen und partiell nicht interoperablen Arbeitsinstrumente haben
die Mehrfacherfassung von Daten zur Folge. Sehr detaillierte Kenntnisse
besitzen die Bibliotheken bezüglich der Kosten, die über
Publikationsfonds abgewickelt werden. Hier ist das Monitoring etabliert
und funktioniert gut. Anders verhält es sich mit dezentralen Kosten,
sodass ein Überblick über die Gesamtkosten des Publizierens oftmals fehlt.
Link: https://doi.org/10.5281/zenodo.6817486
<https://doi.org/10.5281/zenodo.6817486>
Mit freundlichen Grüßen
Karin Beckmann
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.