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[InetBib] Kommentar zu "Entwertung der GND" von P. Ketsch (8.9.20)



Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
unter Bezug auf die E-Mail von Herrn Ketsch gestern möchte ich auf meinen 
Beitrag "Zuweisung von Katalogdatensätzen an Personennormdatensätze mittels 
Wahrscheinlichkeiten" in Bit.online 2/2020 verweisen (auch online verfügbar), 
der wenige Wochen vor der beschriebenen Veränderung in der GND veröffentlich 
worden ist. Darin bedauere ich ebenfalls die Entkopplung der Titeldaten von 
nicht individualisierten Personennamennormdatensätzen (Tn-Sätzen) und deren 
Entfernung aus der GND. Gleichzeitig gebe ich einen Ausblick darauf, wie 
mithilfe geschickt gewählter Algorithmen die vorhandenen, individualisierten 
Namensdatensätze ausgewertet werden können. Ziel hierbei sollte eine 
Anreicherung des Bestandes durch Zuweisung der vorhandenen Namensdatensätze an 
Titeldatensätze mit nicht eindeutig zugeordneten Namensdatensätzen sein, ein 
Vorgehen, dass händisch kaum zu bewältigen ist. Deshalb verstehe und 
unterstütze ich Herrn Ketschs Entrüstung, sehe jedoch den Vorwurf der 
Entwertung als zu weit gegriffen an. Die GND ist ein maßgebliches Werkzeug für 
die bibliothekarische Arbeit. Fachbibliotheken sehe ich aufgefordert, die 
jeweilige fachliche Nische zu pflegen und zu hegen, also zum einen 
Normdatensätze nach bestem Wissen und Gewissen anzulegen und mit 
individualisieren Merkmalen zu versehen und zum anderen Titeldatensätze mit den 
korrekten Normdatensätzen zu verknüpfen.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Förster


Geozentrum Hannover
Bibliothek, Archiv
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