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[InetBib] Mikrobiologie trifft auf Informatik - Forschungsprojekt DiASPora zur Biodiversität von Bakterien erfolgreich im Leibniz-Wettbewerb
- Date: Tue, 17 Dec 2019 17:11:13 +0000
- From: "Ostrzinski, Ulrike via InetBib" <inetbib@xxxxxxxxxx>
- Subject: [InetBib] Mikrobiologie trifft auf Informatik - Forschungsprojekt DiASPora zur Biodiversität von Bakterien erfolgreich im Leibniz-Wettbewerb
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
das Forschungsprojekt DiASPora zur Biodiversität von Bakterien war erfolgreich
im Leibniz-Wettbewerb. Der Name steht für "Digital Approaches for the Synthesis
of Poorly Accessible Biodiversity Information". An DiASPora beteiligen sich das
Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen
GmbH, TIB - Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und ZB
MED - Informationszentrum Lebenswissenschaften. Die Partner planen, mit
digitalen Methoden schwer zugängliche, hochrelevante Informationen zur
Biodiversität von Bakterien zu finden, zusammenzuführen und zu veröffentlichen.
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat auf seiner Sitzung am 26. November 2019
beschlossen, das Vorhaben über einen Zeitraum von drei Jahren mit rund einer
Million Euro aus Mitteln des Leibniz-Wettbewerbes zu fördern.
DiASPora zielt auf die verbesserte Integration, Zugänglichkeit und
Handhabbarkeit von Informationen zur Biodiversität von Bakterien. Dabei werden
vorhandene Informationen aus einer Vielzahl von Quellen - darunter mehr als 150
wissenschaftlichen Zeitschriften - gewonnen und aufbereitet. Prof. Dr. Jörg
Overmann, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts DSMZ in
Braunschweig und Koordinator von DiASPora, erklärt: "Das Projekt nutzt die
etablierte de.NBI-Datenbank BacDive, um die Daten in maschinenlesbarer Form
zusammenzuführen und gut zugänglich zu machen. Parallel entwickeln wir neue
bioinformatische Werkzeuge für multidimensionale Analysen dieser ganz
verschiedenartigen molekularen, phänotypischen und ökologischen Daten. Damit
wollen wir letztendlich die Eigenschaften von Bakterien vorhersagbar machen.
Das Projekt leistet so einen besonderen Beitrag zur lebenswissenschaftlichen
Forschung in Deutschland."
Im Projekt werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener
Disziplinen mit ihren jeweils unterschiedlichen Methoden zusammenarbeiten. Sie
bringen Kompetenzen aus Mikrobiologie, Informatik, semantischem
Wissensmanagement, Datenwissenschaften, Software-Entwicklung, Text Mining und
Bioinformatik mit. So kommen verschiedene, komplementäre Ansätze zusammen:
manuelle Kuration, Text Mining, Schlussfolgerungen durch bioinformatische
Methoden und maschinelles Lernen. "Im Projekt werden wir sowohl mit etablierten
Methoden als auch mit neuen Tools arbeiten, um so die vielfältigen und
heterogenen Informationen aufzufinden, zu standardisieren und anschließend zu
verknüpfen", erläutert Prof. Overmann. "Mit der Integration dieser
Biodiversitätsinformationen durch Digitalisierung und modernste
datenwissenschaftliche Methoden ermöglichen wir ganz neue wissenschaftliche
Erkenntnisse und darauf aufbauend letztendlich neuartige praktische
Anwendungen."
Dabei spielt die semantische Datenvernetzung eine wichtige Rolle, wie Prof. Dr.
Sören Auer (TIB) erläutert: "Durch den Einsatz von Vokabularen und Ontologien
werden die mikrobiologischen Daten der BacDive-Datenbank mit Hilfe des Resource
Description Framework (RDF) in ein maschinenlesbares Format umgewandelt.
Anschließend werden die transformierten Daten verwendet, um einen
Wissensgraphen zu erstellen, der innovative Suchmöglichkeiten für die
Entdeckung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und bis dato verborgener
Datenbeziehungen ermöglicht."
Die Begründung des Leibniz-Senatsausschusses Wettbewerb bescheinigt DiASPora,
eine zeitgemäße Thematik von großer Bedeutung für die verschiedensten Bereiche
von Umweltschutz bis hin zum Gesundheitswesen zu bearbeiten. Es sei sowohl
innovativ und außerordentlich als auch sehr überzeugend. Das interdisziplinäre
Forschungskonsortium sei als exzellent ausgewiesen, fachlich komplementär und
verspreche hohe Synergien. Die beteiligten Partnerorganisationen seien
hervorragend ausgewählt und böten einen herausragend geeigneten
institutionellen Rahmen. "Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit DSMZ und TIB
dieses interdisziplinäre Projekt durchführen zu können", stellt Prof. Dr.
Konrad Förstner, bei ZB MED für das Projekt verantwortlich, fest. "Gemeinsam
haben wir ein einzigartiges Paket von Expertisen geschnürt. Die gemeinsame
Anwendung von Text Mining der Fachliteratur und bioinformatischen Methoden
sowie die Überführung der Ergebnisse in maschinenlesbare Formate um den
Wissensgraphen zu erweitern hat großes Potenzial, unser mikrobiologisches
Wissen signifikant zu vergrößern."
Die Leibniz-Gemeinschaft fördert im Wettbewerbsverfahren verschiedene
Programme, die der Erreichung ihrer strategischen Ziele im Rahmen des Paktes
für Forschung und Innovation dienen. DiASPora wird im Programm
Leibniz-Kooperative Exzellenz gefördert. In diesem Jahr haben sich 89
Antragstellende am Leibniz-Wettbewerb beteiligt; 27 Projekte werden in die
Förderung aufgenommen.
Herzliche Grüße
Ulrike Ostrzinski
--
Ulrike Ostrzinski, Dipl.-Bibl., MSc. Communication
Pressesprecherin, Stellv. Leiterin Marketing
ZB MED - Informationszentrum Lebenswissenschaften
Gleueler Straße 60
50931 Köln
ostrzinski@xxxxxxxx
+49 (0)221/478-56 87
www.zbmed.de
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.