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Re: [InetBib] Erfahrungen mit Learning Library?



Liebe Frau Korneck,

die Methode "Learning Library" ist mir zwar nicht bekannt, aber das Konzept 
entspricht ziemlich genau dem, was wir an der SLUB praktizieren. Nach einer 
kurzen Führung durchs Haus werden die Schüler auf Basis ihrer Facharbeitsthemen 
in Gruppen aufgeteilt und erarbeiten sich die Datenbanken explorativ anhand der 
Aufgabenstellung. Am Ende muss jede Gruppe die Ergebnisse präsentieren und die 
Recherchemöglichkeiten vorstellen.

Was gut läuft:
Die Lehrer geben positives Feedback und die Schüler erarbeiten sich die 
Oberflächen weitestgehend selbstständig. Das wird ihnen ja auch immer wieder 
passieren. Letzten Endes müssen sie erkennen, dass es Suchprinzipien gibt, die 
allgemeingültig sind und die man auf verschiedene Datenbanken anwenden kann. 
Durch die anschließende Präsentationsphase sind sie angehalten, die Aufgaben 
auch wirklich zu lösen. Je nach Alter/Klassenstufe/Zeitpunkt im Schuljahr läuft 
das unterschiedlich gut. Obwohl der Kurs mit 2h ziemlich lang ist, schlafen 
einem die Schüler nicht weg. Nur in der abschließenden Präsentationsphase muss 
man immer die anderen Gruppen mit Fragen einbinden, damit die Aufmerksamkeit 
erhalten bleibt. Zum Beispiel frage ich dann die Gruppe, die die Trunkierung 
behandelt hat, wie man die Suchanfrage der nachfolgenden Gruppe verbessern 
könnte.

Woran man sich gewöhnen muss:
Man muss sich davon verabschieden, aus dem Raum zu gehen mit dem Gefühl - jo, 
ich habe den Schülern alles Wichtige erzählt. Sie nehmen in der 
Präsentationsphase eine moderierende Rolle ein. Natürlich können Sie bei 
Fehlern einhaken und Fakten ergänzen, aber eigentlich soll die Präsentation der 
Schüler im Vordergrund stehen. Diese Zurückhaltung muss man üben. Man will sie 
ja auch nicht entmutigen. Und natürlich werden ein paar Informationen nicht 
genannt werden. Aber wie oft haben Sie alle Informationen schön in der 
Präsentation zusammengestellt und am Ende wurde genau das nochmal gefragt?

Warum wir es weiterhin so machen:
Der Kurs ist so gestaltet, dass er sich an die Realität anlehnt. Im wahren 
Leben kommt niemand und sagt: "Das ist deine Quelle. Gib Autor und Titel in den 
Suchschlitz ein." Im wahren Leben haben sie ein Thema. Und dazu müssen sie 
Literatur finden. Und es ist auch utopisch, ihnen jede Datenbanken-Oberfläche 
vorstellen zu wollen. Eine reicht. Die haben alle eine Suchschlitz und 
Filtermöglichkeiten. Bei den meisten kann man trunkieren und ggf. sogar 
Boolesche Operatoren anwenden. Es reicht, wenn sie eine kennen und das Wissen 
dann lernen zu übertragen. Außerdem muss man in seinen Erwartungen realistisch 
sein. Was kann ich den Schülern denn in 2h überhaupt mitgeben? Ich möchte, dass 
sie den Kursraum mit dem Gefühl verlassen, sich etwas selbst erarbeitet zu 
haben. Darauf kommt es mir an.

Wenn Sie mein Kursaufbau interessiert: Alle Unterlagen sind auf 
www.slubdd.de/facharbeit verzeichnet, inkl. der Aufgabenstellungen für die 
Gruppen. Das didaktische Konzept schicke auf Anfrage gern als PDF. Alle 
Materialien sind unter CC-BY-Lizenz und können gern von Ihnen nachgenutzt 
werden.

Beste Grüße
Daniela Dobeleit


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Daniela Dobeleit
Makerspace / E-Learning / Open Educational Resources

Sächsische Landesbibliothek –
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
Abteilung Benutzung und Information, Referat Makerspace
01054 Dresden
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Noch Fragen? Beratungstermin buchen unter www.slubdd.de/dobeleit  




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: InetBib <inetbib-bounces@xxxxxxxxxx> Im Auftrag von juhe via InetBib
Gesendet: Samstag, 15. Dezember 2018 13:45
An: inetbib@xxxxxxxxxx
Betreff: [InetBib] Erfahrungen mit Learning Library?

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir möchten unser Schulungskonzept für Datenbanknutzung umstellen:
Statt Vortrag mit Übungen (Teaching Library) die "Learning Library-Methode", 
bei der den Teilnehmern mehrere Aufgaben gegeben werden, die sie dann in 
Kleingruppen selbstständig erarbeiten und ihre Ergebnisse anschließend allen 
anderen präsentieren.

Unsere ersten Eindrücke sind gemischt. Hat jemand von Ihnen mehr Erfahrung mit 
der Methode und kann uns mit Tipps helfen?

Herzlichen Dank schon im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen
Helena Korneck
Hochschulbibliothek Esslingen





Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.