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Re: [InetBib] Erfahrungen mit Learning Library?
- Date: Mon, 17 Dec 2018 09:28:35 +0000
- From: "Dobeleit, Daniela via InetBib" <inetbib@xxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Erfahrungen mit Learning Library?
Liebe Frau Korneck,
die Methode "Learning Library" ist mir zwar nicht bekannt, aber das Konzept
entspricht ziemlich genau dem, was wir an der SLUB praktizieren. Nach einer
kurzen Führung durchs Haus werden die Schüler auf Basis ihrer Facharbeitsthemen
in Gruppen aufgeteilt und erarbeiten sich die Datenbanken explorativ anhand der
Aufgabenstellung. Am Ende muss jede Gruppe die Ergebnisse präsentieren und die
Recherchemöglichkeiten vorstellen.
Was gut läuft:
Die Lehrer geben positives Feedback und die Schüler erarbeiten sich die
Oberflächen weitestgehend selbstständig. Das wird ihnen ja auch immer wieder
passieren. Letzten Endes müssen sie erkennen, dass es Suchprinzipien gibt, die
allgemeingültig sind und die man auf verschiedene Datenbanken anwenden kann.
Durch die anschließende Präsentationsphase sind sie angehalten, die Aufgaben
auch wirklich zu lösen. Je nach Alter/Klassenstufe/Zeitpunkt im Schuljahr läuft
das unterschiedlich gut. Obwohl der Kurs mit 2h ziemlich lang ist, schlafen
einem die Schüler nicht weg. Nur in der abschließenden Präsentationsphase muss
man immer die anderen Gruppen mit Fragen einbinden, damit die Aufmerksamkeit
erhalten bleibt. Zum Beispiel frage ich dann die Gruppe, die die Trunkierung
behandelt hat, wie man die Suchanfrage der nachfolgenden Gruppe verbessern
könnte.
Woran man sich gewöhnen muss:
Man muss sich davon verabschieden, aus dem Raum zu gehen mit dem Gefühl - jo,
ich habe den Schülern alles Wichtige erzählt. Sie nehmen in der
Präsentationsphase eine moderierende Rolle ein. Natürlich können Sie bei
Fehlern einhaken und Fakten ergänzen, aber eigentlich soll die Präsentation der
Schüler im Vordergrund stehen. Diese Zurückhaltung muss man üben. Man will sie
ja auch nicht entmutigen. Und natürlich werden ein paar Informationen nicht
genannt werden. Aber wie oft haben Sie alle Informationen schön in der
Präsentation zusammengestellt und am Ende wurde genau das nochmal gefragt?
Warum wir es weiterhin so machen:
Der Kurs ist so gestaltet, dass er sich an die Realität anlehnt. Im wahren
Leben kommt niemand und sagt: "Das ist deine Quelle. Gib Autor und Titel in den
Suchschlitz ein." Im wahren Leben haben sie ein Thema. Und dazu müssen sie
Literatur finden. Und es ist auch utopisch, ihnen jede Datenbanken-Oberfläche
vorstellen zu wollen. Eine reicht. Die haben alle eine Suchschlitz und
Filtermöglichkeiten. Bei den meisten kann man trunkieren und ggf. sogar
Boolesche Operatoren anwenden. Es reicht, wenn sie eine kennen und das Wissen
dann lernen zu übertragen. Außerdem muss man in seinen Erwartungen realistisch
sein. Was kann ich den Schülern denn in 2h überhaupt mitgeben? Ich möchte, dass
sie den Kursraum mit dem Gefühl verlassen, sich etwas selbst erarbeitet zu
haben. Darauf kommt es mir an.
Wenn Sie mein Kursaufbau interessiert: Alle Unterlagen sind auf
www.slubdd.de/facharbeit verzeichnet, inkl. der Aufgabenstellungen für die
Gruppen. Das didaktische Konzept schicke auf Anfrage gern als PDF. Alle
Materialien sind unter CC-BY-Lizenz und können gern von Ihnen nachgenutzt
werden.
Beste Grüße
Daniela Dobeleit
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Daniela Dobeleit
Makerspace / E-Learning / Open Educational Resources
Sächsische Landesbibliothek –
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
Abteilung Benutzung und Information, Referat Makerspace
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: InetBib <inetbib-bounces@xxxxxxxxxx> Im Auftrag von juhe via InetBib
Gesendet: Samstag, 15. Dezember 2018 13:45
An: inetbib@xxxxxxxxxx
Betreff: [InetBib] Erfahrungen mit Learning Library?
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir möchten unser Schulungskonzept für Datenbanknutzung umstellen:
Statt Vortrag mit Übungen (Teaching Library) die "Learning Library-Methode",
bei der den Teilnehmern mehrere Aufgaben gegeben werden, die sie dann in
Kleingruppen selbstständig erarbeiten und ihre Ergebnisse anschließend allen
anderen präsentieren.
Unsere ersten Eindrücke sind gemischt. Hat jemand von Ihnen mehr Erfahrung mit
der Methode und kann uns mit Tipps helfen?
Herzlichen Dank schon im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
Helena Korneck
Hochschulbibliothek Esslingen
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.