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[InetBib] E-READ: Lesen auf Papier und auf Bildschirmen



In der FAZ ist ein Interview mit acht Leseforschern zum Abschlusskongress von 
E-READ in Stavanger erschienen:
 
Leseforscher zur Digitalisierung : Der Kontakt zu unserer Kultur steht auf dem 
Spiel
"Vier Jahre gemeinsamer Forschung und Diskussion von Wissenschaftlern aus ganz 
Europa zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf das Lesen fanden Anfang des 
Monats ihre Zusammenfassung in einer Konferenz. Welche Arbeitsergebnisse halten 
Sie persönlich für die wichtigsten – und warum?"
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/interview-acht-leseforscher-zur-digitalisierung-15833105.html
 
siehe dazu auch die früheren FAZ-Artikel von Fridtjof Küchemann aus 2017:
 

Fridtjof Küchemann: Gedruckt oder digital? : Die Zukunft des Lesens. FAZ-net am 
22.03.2017
... Mehr als hundertfünfzig Wissenschaftler aus mehr als dreißig Ländern haben 
sich Ende 2014 zur Initiative E-Read  zusammengeschlossen, um die Entwicklung 
des Lesens im Zeitalter der Digitalisierung interdisziplinär zu untersuchen. 
Unter ihnen finden sich Psychologen und Pädagogen, Neuro-, Sozial- und 
Kulturwissenschaftler. Ihre Fragestellungen sind so vielfältig wie ihre 
Vorgehensweisen...
    ... Wenn wir das Lesen als eine für unsere Zivilisation zentrale Technik 
begreifen: Welche kognitiven, kulturellen und sozialen Implikationen hat dessen 
Digitalisierung? Wie behauptet sich das Lesen dabei gegen andere 
Kulturtechniken wie das Spielen, das Zuhören oder das Zuschauen?...
    „Das Lesen hat Effekte, die wir nicht bewusst suchen, die aber beim Lesen 
gedruckter Texte gut zum Tragen kommen“, erläutert van der Weel: „der Rückzug 
aus der sozialen Umwelt, die Anregung der Phantasie, die Entwicklung von 
Empathie, die Entwicklung und Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit und der 
Disziplin, die Erweiterung des Wortschatzes oder abstraktes Denken. Wir werden 
sehen, inwieweit das Lesen am Bildschirm das ersetzen kann.
    So ungesichert unser Wissen über die Auswirkungen der Technik 
notwendigerweise ist, so groß ist der - künstlich erzeugte - Druck, sie 
einzusetzen: Der Versuch von IT-Firmen, Einfluss auf politische 
Entscheidungsträger und den Bildungsmarkt zu nehmen, sei enorm, sagt van der 
Weel. Die Unternehmen böten ihre „Lösungen“ mit der unheimlichen Warnung an, 
man müsse gerade im Einsatz von Technologien auf der Höhe der Zeit bleiben, um 
nicht zurückzufallen. Ein Schreckgespenst: „Derzeit fehlt jede gesicherte 
Erkenntnis, dass digitales Lesen die Auswahl an Bildungswerkzeugen wirklich 
sinnvoll ergänzt.“
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/gedruckt-oder-digital-e-read-erforscht-das-lesen-14936028.html
 
Fridtjof Küchemann: Was vom lesen übrig bleibt. In: Frankfurter Allgemeine 
Woche 17/ April 2017, S. 52
... Unter einem naheliegenden  Akronym erforschen sie the evolution of reading 
in the age of digitisation – interdisziplinär und multi-methodisch.
    Die Relevanz ihrer Arbeit soll der Abgleich mit den Bedürfnissen von 
Praktikern sicherstellen: „Wir beziehen fortwährend  verschiedene 
Interessengruppen  in  unsere Forschung  ein, politische Entscheidungsträger, 
Verleger,  die Wirtschaft,  Software-Entwickler,  Leute aus der  pädagogischen  
Praxis,  um von ihnen zu erfahren,  welche wissenschaftlich  fundierten  
Erkenntnisse dringend nötig sind  –  und umgekehrt, um sicherzustellen, dass 
unsere Ergebnisse auch bei diesen Interessentengruppen ankommen. Wir müssen die 
verbreiteten Spekulationen über die – häufig positiven – Effekte und 
Implikationen digitaler Technologien zum Beispiel für das Lernen durch die 
Erkenntnisse interdisziplinärer, empirischer Forschung ersetzen, vor allem bei 
politischen Entscheidungsträgern.“
    Dabei können die Forschungsergebnisse durchaus verbreiteten Annahmen 
entgegenstehen: Verschiedene Studien würden belegen, berichtet die 
Leseexpertin, dass auch unter  den  „Digital  Natives“  viele  die  gedruckte  
Lektüre der am Bildschirm vorziehen.     
http://ereadcost.eu/wp-content/uploads/2017/05/FAW-2017-17-52-53-Digitales-Lesen.pdf
 
Fridtjof Küchemann: Ist das nun mutig oder dumm? Buch oder Tablet: Wie wir 
einen Text verstehen,hängt auch vom Medium ab. Was bedeutet das für das 
künftige Lesen und Lernen? FAZ vom 9.10.2017, S.9.
http://ereadcost.eu/wp-content/uploads/2017/10/F.A.Z.-2017-10-09-EREAD-VILNIUS.pdf
 
Siehe dazu auch das vor Kurzem erschienene Buch: Learning to Read in a Digital 
World (Studies in Written Language and Literacy, Band 17)
https://www.amazon.de/Learning-Digital-Studies-Language-Literacy/dp/9027201226/
 
http://ereadcost.eu/new-book-learning-to-read-in-a-digital-world/
 
 
Mit besten Grüßen
Peter Delin
 
Peter Delin
Ringstraße 100
12203 Berlin

Tel.: 030/81305675
Mobil: 015787311689
Mail: p.delin@xxxxxx

https://www.youtube.com/watch?v=mGuW7pD_fhg[https://www.youtube.com/watch?v=mGuW7pD_fhg]


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