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[InetBib] DIB, DVB, SHVB, VAB, ...



Once upon a time,
bir varmis,
...


2013-08-25
die DIB immer wieder in Vorträgen und Seminaren vorgestellt.
Die DIB-links incl. kostenlose E-Mail-auskunft kam immer gut an.


Die
Virtuelle Allgemeinbibliothek

und auch die


SHVB : die Schopfheimer hypervirtuelle Bibliothek
Inhalt & Redaktion: Kurt Menter. Stadtbibliothek Schopfheim. - Schopfheim, 
2002
Systematisch geordnetes Verzeichnis virtueller Bibliotheken, d. s.
ihrerseits systematisch geordnete Sammlungen ausgewählter allgemeiner
und fachlicher Informationsquellen im Internet. Herausgeber solcher
Sammlungen sind i. d. R. Universitätsbibliotheken, Universitäten mit
ihren Fachbereichen, Bibliothekseinrichtungen, Fachinstitute usw.,
wodurch die Qualität der Sammlungen verbürgt wäre. Als Systematik
liegt hier die "Allgemeine Systematik für Öffentliche Bibliotheken
(ASB)" zugrunde. [Ersteintrag in der VAB: 05.04.2002]

sind den non-bib-Leuten nicht soo einfach zu vermitteln, wie es die
DIB ist (ab 2014: war).
Und die SHVB ist wohl auch hier in inetbib - im unterschied zur VAB -
nicht arg bekannt.



Seit gestern wissen nun einige mehr zur SHVB,
die noch via archive.org online ist.
Ergänzend zum link hier noch die infos in ascii



Das Ende der Schopfheimer hypervirtuellen Bibliothek (SHVB)
oder: die virtuelle Bibliothek, ein Opfer reiner Nachfrageorientierung?

Veröffentlicht am 9. August 2018 von Ingrid Strauch

Nach der Schließung der Deutschen Internetbibliothek ([[DIB]]) im Jahr 2013
wurde nun mit der von der Stadtbibliothek Schopfheim bereitgestellten
SHVB, einer

nach der ASB geordneten Sammlung von systematisch geordneten
Sammlungen ausgewählter allgemeiner und fachlicher Informationsquellen
im Internet (frei nach http://www.schopfheim.de/bib/ ),

eines der wissenschaftlich relevanten Hilfsmittel zur
Internetrecherche, die nach dem Ende großer Linksammlungen noch aktiv
waren (https://archivalia.hypotheses.org/3357), aus dem Netz genommen.

Die Gründe für die Einstellung der SHVB sind mir nicht bekannt,
möglicherweise pausiert sie auch nur bis zu einem Relaunch. Auffällig
ist die zeitliche Nähe zum Eintritt des Bibliotheksleiters, Kurt
Menter, in den Ruhestand (31. August 2017). Kurt Menter hatte die SHVB
2001 gegründet und seitdem gepflegt.

Ein Blick auf die Veränderungen, die die neue Bibliotheksleiterin,
Katja Benkler, Presseberichten zufolge bald nach ihrem Amtsantritt
plante, erlaubt es, die Schließung der SHVB in einen größeren Rahmen
einzuordnen. Zunächst hatte Katja Benkler angekündigt, sie wolle

das, was ihr Vorgänger in 32 Jahren so hervorragend aufgebaut und
ausgebaut hat, fortführen und konzeptuell weiterentwickeln
https://www.suedkurier.de/region/hochrhein/schopfheim/Stadtbibliothek-Neue-Chefin-will-hohen-Standard-halten;art372617,9361079.

Worum es Kurt Menter bei seiner Arbeit hauptsächlich ging, woran
demnach anzuknüpfen wäre, hatte er kurz vor seiner Verabschiedung in
einem Presseinterview herausgestellt:

nicht die schöne Literatur steht im Mittelpunkt einer ÖB, sondern das
Sachbuch, nicht Spielfilme für die breite Masse, sondern Filmkunst,
Dokumentarfilme etc.,
die Aufgabe einer Bibliothek ist es, freien Zugang zu Informationen zu
verschaffen,
wozu auch der Zugang jeden Bürgers zu wissenschaftlichem Material
gehört, realisiert durch den Leihverkehr bzw. für Online-Ressourcen
durch die SHVB,
Informationsvermittlung soll der Schwerpunkt sein in allen Bereichen
der Buchauswahl, die im übrigen nicht privatisiert ist
http://www.badische-zeitung.de/schopfheim/bibliothek-sollte-ein-angenehmer-ort-sein–140401358.html.
Katja Benkler stellt die Frage „Was gut läuft und was nicht“ in den
Mittelpunkt ihrer Überlegungen über die weitere Entwicklung der
Bibliothek 
(https://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.schopfheim-ein-bisschen-mit-der-zeit-gehen.8a8c261f-8a69-4555-86e1-589ec638bc49.html).
Für den Anfang beschloss sie schon einmal den Medienausbau in
ausleihstarken Bereichen wie Kinder-CDs und Belletristik-Bestsellern,
um dem wie anerkanntermaßen in vielen ÖBb auch in Schopfheim beklagten
Rückgang der Ausleihzahlen zu begegnen
(https://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.schopfheim-die-ausleihzahlen-sind-ruecklaeufig.249810ae-a0b7-47f0-9173-d009a0968e8a.html)
.

Der aus diesen wenigen Informationen ersichtliche Bruch der neuen mit
Grundsätzen der alten Bibliotheksleitung erinnert an die Diskussion um
die angebots- vs. nachfrageorientierte Bibliotheksarbeit. Wenn die
Entscheidung gegen den Weiterbetrieb der SHVB auf gleicher Linie
liegt, wäre die diese als Opfer eines Primats der
Nachfrageorientierung anzusehen.

Bei der Schließung der DIB jedenfalls scheint der
Nachfragegesichtspunkt den Ausschlag gegeben zu haben, wenngleich es
einen zweiten Faktor gab, nämlich einen derart geringen Elan der
DIB-Teilnehmerbibliotheken, dass die Betreuung der DIB oft nur
theoretisch stattfand, nachzulesen im Protokoll des
DIB-Anwendertreffens am 15.03.2013
(https://wiki.bsz-bw.de/lib/exe/fetch.php?media=mare-team:virtuelle_auskunft:p20130313.pdf),
auf dem das Ende der DIB besiegelt wurde.

Die gesunkene Zahl an Seitenaufrufen erklärten die Anwender mit einer
gewachsenen und offenbar als ausreichend angesehenen
Recherchekompetenz der Internetnutzer.  So bezeichneten sie die DIB
mit der Begründung als „relativ entbehrlich“, die Nutzer seien
internetaffiner geworden, benutzten in hohem Maße Suchmaschinen wie
Google und Online-Nachschlagewerke wie die Wikipedia und bewegten sich
in sozialen Netzwerken. Worauf sich die Einschätzung der
Nutzerkompetenz stützt, machen weder das Protokoll noch die Mitteilung
der Betriebseinstellung
(https://wiki.bsz-bw.de/lib/exe/fetch.php?media=mare-team:virtuelle_auskunft:dib-einstellung-2013-08-08.pdf)
 nachvollziehbar, sondern sie belassen es bei der Behauptung.

Bei näherer Betrachtung dürften, so lässt sich schlussfolgern, die
DIB‑Anwenderbibliotheken

entweder davon ausgegangen sein, dass sich „die“ Nutzer mit
Recherchetechniken, Suchmaschinen-Ranking, Filterblasen, Deep Web,
Qualitätscheck etc. auskennen, was allerdings schwerlich zu belegen
sein wird,
oder nur Nutzer mit einfach zu recherchierenden Fragestellungen als
Zielgruppe angesehen, Nutzer mit Bedarf an tiefergehenden
Internetrecherchen („gehobener Bedarf“?) dagegen nicht zur Zielgruppe
gerechnet haben.
Zwar dürften die höheren Zugriffszahlen aus der erstgenannten
Kategorie zu erwarten sein, für die die DIB aber als entbehrlich
bezeichnet werden würde, während bei der zweitgenannten Kategorie, für
die die DIB nicht als entbehrlich gelten würde, wiederum nicht die
Mindestzugriffszahl zu erzielen wäre, die die Bereitstellung der
Dienstleistung rechtfertigte, wie auch immer diese Zahl definiert
werden würde.

Ein wesentlicher Gesichtspunkt blieb bisher außen vor. Es liegt in der
Natur des WWWs und der Suchmaschinen, dass sich substantielle
Internetressourcen nicht ohne weiteres heben lassen. Der Nutzwert der
Selektion und Erschließung solcher Ressourcen durch Fachkräfte, die
mit zunehmender Erfahrung zudem einen Instinkt für
Informationsanbieter und -strukturen entwickeln, in Form einer
virtuellen Bibliothek erweist sich dem Recherche-Experten ebenso wie
dem Gelegenheits-Surfer, womit das o. g. Argument der
Recherchekompetenz der Nutzer entkräftet wird.

Die Umstände der Schließung der SHVB, soweit sie über die Presse
bekannt wurden, regen dazu an, den Ausstieg der Bibliotheken aus der
Pflege umfangreicher Linksammlungen oder virtueller Bibliotheken unter
dem Aspekt nachfrage- bzw. angebotsorientiertierter Herangehenweisen
zu hinterfragen.




Erinnert sei im kontext auch an die grandmother of all virt.bibs

Düsseldorfer Virtuelle Bibliothek
Die DVB bietet mehr als 10.000 Links zu allen Themen.
Die DVB wurde 1995/1996 von Thomas Hilberer begonnen.
http://wiki.aki-stuttgart.de/mediawiki/index.php/DVB

RIP




Viele Grüße, Karl Dietz
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