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[InetBib] Bamberger UNESCO-Handschriften bei Google Arts & Culture
- Date: Tue, 19 Jun 2018 12:23:21 +0200
- From: Stefan Knoch via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx>
- Subject: [InetBib] Bamberger UNESCO-Handschriften bei Google Arts & Culture
Liebe Kolleginnen,
liebe Kollegen,
anbei Neuigkeiten aus Bamberg mit der Bitte um Beachtung.
Viele Grüße
Stefan Knoch
Dr. Stefan Knoch
Stellvertreter der Bibliotheksdirektorin
Staatsbibliothek Bamberg
Neue Residenz, Domplatz 8, 96049 Bamberg
Telefon: 0951 / 95503-114
Telefax: 0951 / 95503-145
Bamberger UNESCO-Handschriften bei Google Arts & Culture
Die Ausstellungen der Staatsbibliothek Bamberg sind ab sofort auch als
virtuelle Ausstellungen dauerhaft im Internet erlebbar
Die 78. Hauptversammlung der deutschen UNESCO-Kommission fand im Juni 2018 in
Bamberg statt, denn die historische Altstadt wurde vor 25 Jahren zum
Weltkulturerbe erklärt. Die Staatsbibliothek Bamberg nimmt dies zum Anlass,
drei ihrer bedeutendsten mittelalterlichen Codices aus dem
UNESCO-Weltdokumentenerbe noch bis Ende Juli in ihren Räumen in der Neuen
Residenz und – zum ersten Mal – auch in virtuellen Ausstellungen auf der
Internet-Plattform Google Arts & Culture zu präsentieren. Interessenten auf der
ganzen Welt können sich mittels der komfortablen Benutzeroberfläche in
Spitzenstücke der mittelalterlichen Buchmalerei vertiefen. Erläuterungen in
englischer und deutscher Sprache vermitteln ein umfassendes Verständnis der
Bilder.
Fünfzehn derzeit ausgestellte Handschriften des frühen Mittelalters umfasst die
virtuelle Schau ‚Ausgezeichnet – UNESCO Memory of the World‘. Der älteste Codex
ist das Lorscher Arzneibuch, eine Sammlung medizinischer Rezepte aus der Zeit
Karls des Großen (um 800). Das Schlüsselwerk für die Weitergabe der antiken
Heilkunde an das christliche Mittelalter ist seit 2013 im
UNESCO-Weltdokumentenerbe. Spektakulär sind die prachtvoll illuminierten
Handschriften von der Klosterinsel Reichenau im Bodensee, die um das Jahr 1000
im Auftrag der Kaiser Otto III. und Heinrich II. entstanden. Zwei davon gehören
zur Gruppe der Reichenauer Handschriften, die schon 2003 in das
UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen wurden: das Hohelied und der Kommentar
zum Buch Daniel sowie die berühmte Bamberger Apokalypse mit ihrem Zyklus von 50
Miniaturen, einem Herrscherbild und Szenen aus dem Leben Christi.
Eine eigene virtuelle Ausstellung zur Bamberger Apokalypse ermöglicht es allen
Interessenten, die rätselhaften Bilder im Detail zu betrachten. In der Geheimen
Offenbarung, dem letzten Buch des Neuen Testaments, schildert Johannes
Visionen, die den Weltuntergang ankündigen. Höhepunkt ist das Jüngste Gericht,
bei dem Christus die Erwählten von den Verdammten scheidet. Zu jeder Szene
können Betrachter den zugehörigen Bibeltext lesen. Ein geführter Zoom lenkt den
Blick auf einzelne Figurengruppen. Mit Hilfe von kunsthistorischen
Erläuterungen lässt sich der Aufbau jeder einzelnen Miniatur nachvollziehen.
Dank der Kooperation mit Google Arts & Culture kann die Staatsbibliothek
Bamberg ihre reichen historischen Sammlungen einem breiten internationalen
Publikum zugänglich machen. Während die empfindlichen Objekte in realen
Ausstellungen vor Ort nur wenige Monate gezeigt werden können, bleiben die
virtuellen Präsentationen auch über das Ende einer Schau hinaus dauerhaft
zugänglich. Das Angebot wird kontinuierlich ausgebaut. Bereits jetzt sichtbar
ist auch die letzte Sonderausstellung aus dem Jahr 2017: ‚buecher gar hübsch
gemolt – Deutsche Buchmalerei des 15. und frühen 16. Jahrhunderts‘.
https://artsandculture.google.com/partner/staatsbibliothek-bamberg
Über die Staatsbibliothek Bamberg
Die Staatsbibliothek Bamberg ist Regionalbibliothek für Oberfranken und eine
der großen Gedächtnisinstitutionen in Bayern. Gegründet während der
Säkularisation 1803, vereinigt sie die Büchersammlungen der aufgehobenen Stifte
und Klöster des Hochstifts Bamberg und der älteren Bamberger Universität. Die
Bibliothek bewahrt mehr als eine halbe Million Bände und wird laufend um
aktuelle regional- und geisteswissenschaftliche Literatur erweitert. Sie steht
der Öffentlichkeit kostenlos für Studium, Forschung, Arbeit und Bildung zur
Verfügung.
Die Aufnahme dreier Bücher in das UNESCO-Dokumentenerbe „Memory of the World“
unterstreicht die internationale Bedeutung der rund 1000 mittelalterlichen
Handschriften. 165 dieser Bände gehen auf die Bistumsgründung durch Kaiser
Heinrich II. († 1024) zurück. Die Handschriften, die 3500 Wiegendrucke des 15.
Jahrhunderts und die umfangreiche Graphiksammlung werden schrittweise
wissenschaftlich erschlossen sowie digitalisiert. Viele davon sind bereits
weltweit auf www.bamberger-schaetze.de frei zugänglich.
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Über Google Arts & Culture
Google Arts & Culture arbeitet seit 2011 mit über 1.500 kulturellen
Organisationen aus über 70 Ländern zusammen. Die Online-Plattform bzw. App
ermöglicht Nutzern die Erkundung der kulturellen Schätze der Welt mit nur einem
Klick. Zusätzlich erhalten kulturelle Einrichtungen moderne Werkzeuge und
Technologien – wie Gigapixel-Fotografie oder Virtual Reality –, um ihr
vielseitiges Erbe online mit einem breiten Publikum zu teilen.
Auf Google Arts & Culture finden sich mehr als 200.000 Kunstwerke, über 6
Millionen Fotos, Videos, Manuskripte und weitere Dokumente zu Themen rund um
Kunst, Kultur und Geschichte. Die Online-Ausstellungen stehen allen Nutzern
online und gratis im Internet sowie über die Google Arts & Culture App
kostenfrei zur Verfügung.
Google Arts & Culture arbeitet mit über 90 kulturellen Institutionen in
Deutschland daran, Kunst und Kultur online zugänglich zu machen. Dazu gehören
zum Beispiel die Staatlichen Museen Berlin, die Elbphilharmonie, die Bayerische
Staatsbibliothek München und als jüngster Partner die Staatsbibliothek Bamberg.
Ansprechpartner
Dr. Bettina Wagner
Bibliotheksdirektorin
Staatsbibliothek Bamberg
Neue Residenz, Domplatz 8, 96049 Bamberg
Telefon: 0951 95503-112
bettina.wagner@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Agnes Brandner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0951 95503-121
agnes.brandner@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.