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Re: [InetBib] Permalink-Frevel der ÖNB Wien



Hallo,

Am 2018-03-19 10:02, schrieb Bohne-Lang, Andreas via InetBib:
Permalinks sind meist "kleine" Individuallösungen einzelner
Institutionen. Diese funktionieren so lange, wie eine IT mit einem
vernünftigen Konzept und entsprechender Personalkapazität dahinter
steht.

Das ist zu kompliziert formuliert. Es funktioniert, solange sich jemand kümmert, der sich kümmern kann. Da müssen nicht unbedingt IT-Abteilungen beteiligt sein und da müssen nicht unbedingt IT-Abteilungen mit Personal gefüllt werden.

Sinnvoll wäre es, nicht nur die lokalen und individuellen Permalinks
zu pflegen, sondern die Österreichischen Nationalbibliothek sollte
diese in dem URN-Resolver (
https://www.obvsg.at/services/urn-resolver/ ) des Österreichischen
Bibliothekenverbundes, der seit 2014 in Österreich zur Verfügung
steht, einspielen, um langfristig Zitiersicherheit gewähren zu können.

Es geht doch nicht um "Zitiersicherheit" - ein sowieso seltsamer Begriff. Beim Zitieren benennt man Ressource und Urheber, aber nicht unbedingt Zugang.

Es geht hier aber um die Zugänglichkeit - und zwar eine implizit oder explizit versprochene (wenn man "Permalinks" anbietet, dann sollte das eine nachvollziehbare Erwartung sein). Das URN:nbn-Konzept ist ziemlich tot, weil niemals bei den Nutzern angekommen (vgl. DOI, wo es geklappt hat). Die da jetzt auch noch rein zu werfen bringt im vorliegenden Fall nichts (die NB pflegt ja nicht die Links nach, wenn die sich bei einer dahinterhängenden Institution ändern, was im vorliegenden Fall nötig wäre) und verschlechtert die Situation womöglich gar (Proliferation an Identifiern, technische Probleme beim Resolving - vgl. z.B. den Ausfall bei urn:nbn:de neulich).

Persistenzversprechen müssen danach beurteilt werden, wer sie macht und vertritt. Leider sind das selten die Institutionsspitzen, sondern oft nur technische Abteilungen o.ä. - das ist ziemlich schade, zeigt aber, dass es vielen Institutionen mit ihren Persistenzversprechen nicht so ernst ist, wie es sein könnte. Es ist daher sicher die richtige Politik, Druck auf Institutionen zu machen, sich zu verpflichten.

-hwh


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.