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Re: [InetBib] SOWIPORT-Daten - ein Opfer des OPEN ACCESS
- Date: Thu, 23 Nov 2017 12:45:03 +0000
- From: "Schorer, Marcell, Dr. via InetBib" <inetbib@xxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] SOWIPORT-Daten - ein Opfer des OPEN ACCESS
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich kann mich den Worten von Herrn Homann nur anschließen. Ich habe bereits vor
zwei Monaten meine Verärgerung über die Abschaltung der Datenbank mit einigen
Fragen an Gesis sowie deren Präsidenten, Herrn Wolf, gemailt. Bis heute keine
Reaktion, nicht mal eine Bestätigung, dass meine Anfrage bei ihnen eingegangen
ist. Bei einer Einrichtung, die von öffentlichen Geldern finanziert wird, halte
ich dies für ein nicht-akzeptables Verhalten.
Mit besten Grüßen
Marcell Schorer
---
Dr. Marcell Schorer
Fachreferent für Raum- und Umweltwissenschaften/Soziologie/Ethnologie
Leitung Benutzung und Information
Universitaetsbibliothek Trier, BZ 102
54286 Trier
Tel.:0651/201-2450 bzw. 3067
Fax:0651/201-3937
e-mail: schorer@xxxxxxxxxxxx
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: InetBib [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxx] Im Auftrag von Benno Homann
via InetBib
Gesendet: Donnerstag, 23. November 2017 12:19
An: inetbib@xxxxxxxxxx
Cc: technik@xxxxxxxxxxx
Betreff: [InetBib] SOWIPORT-Daten - ein Opfer des OPEN ACCESS
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
vielleicht wissen einige von Ihnen schon, dass das Datenbankportal SOWIPORT mit
dem 31 <http://sowiport.gesis.org/>.12.2017 geschlossen werden soll. Dies ist
für die Sozialwissenschaftliche Recherche ein großer Verlust. Die dort
angebotenen Referenzdaten vor allem der Datenbanken, SOLIS/FORIS, werden dann
nach Auskunft von GESIS nicht mehr auf diesem Weg zugänglich sein.
Sowiport war eine grundlegendes Rechercheinstrument für sozialwissenschaftliche
Fragestellungen. Insbesondere die darin enthaltene Datenbank SOLIS war und ist
noch ein grundlegendes Rechercheinstrument bei der Suche nach
sozialwissenschaftlichen Publikationen im deutschsprachigen Raum. Nachgewiesen
sind dort 480.000 Publikationen (bis 2016). In dem neuen GESIS-Angebot sind nur
noch
89.000 Open-Access-Publikationen nachgewiesen.
In einer Mail wurde Nutzern mitgeteilt, dass man bis dahin seine Recherchen
durchgeführt haben solle. Zitat "Als Nutzende des Portals empfehlen wir Ihnen,
Ihre Favoriten bis zu diesem Zeitpunkt zu exportieren (siehe Kurzanleitung
unter [1]). Nur so können Sie sicherstellen, dass Sie auch später noch auf die
bibliographischen Inhalte zugreifen und diese in Ihrer Literaturverwaltung
weiter verarbeiten können."
Begründet wird dieser Schritt mit der strategischen Ausrichtung von GESIS auf
OPEN Science. Nachgewiesen werden soll zukünftig nur noch
OPEN-ACCESS-Dokumente. Ca. 400.000 Publikationen können damit nicht mehr
recherchiert werden. Übertragen auf Bibliotheken würde das bedeuten, dass alle
Katalogeeinträge mit Nachweisen von Print-Beständen gelöscht würden.
Prinzipiell ist die Strategie zur Förderung von OpenAccess zu unterstützen.
Referenzdaten zu älteren gedruckten oder kostenpflichtig zugänglich
Publikationen sollten deshalb aber nicht geopfert werden. Sie können auch bei
historischen Fragestellung noch in 100 Jahren wichtig sein.
Bedauerlich finde ich, die Mißachtung von Interessen des wissenschaftlichen
Nutzerkreises:
* Es gibt keinen Hinweis, wo die bisher über SOWIPORT angebotenen
Datenbanken zukünftig noch angeboten werden.
* Es gibt keinen Hinweis, dass in SOLIS, schon seit 2016 keine
Referenzdaten erfasst wurden - die Datenbank also nicht mehr aktuell
ist.
* Die vorhandenen Daten, vor allem die von GESIS selbst erstellten
Referenzdaten zu Publikationen von SOLIS/FORIS werden einfach
verschwinden.
Meine Forderung und Bitte: GESIS sollte auch weiterhin in einer
"Archiv-Datenbank" die bisherigen SOLIS-Daten anbieten und dieses Angebot in
dem neuen Recherche-Portal
<https://search.gesis.org/?source=%7B%22query%22:%7B%22bool%22:%7B%22must%22:%7B%22match_all%22:%7B%7D%7D,%22filter%22:[%7B%22match%22:%7B%22gesis_own%22:1%7D%7D]%7D%7D,%22highlight%22:%7B%22fields%22:%7B%22*%22:%7B%22require_field_match%22:false%7D%7D%7D%7D>verankern.
Viele Grüße
--
*Benno Homann *
Universitätsbibliothek Heidelberg
Leiter des Referats für Schulung und Informationskompetenz (RSI)
Fachreferent für die Fächer Psychologie, Bildungs-, Politik- und
Sportwissenschaft
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