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[InetBib] kleiner Beitrag zur Demokratiebildung
- Date: Wed, 20 Sep 2017 12:12:27 +0200
- From: Philipp Maaß via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx>
- Subject: [InetBib] kleiner Beitrag zur Demokratiebildung
Sehr geehrter Herr Hinte von der Universität zu Köln,
dieser Absatz sei Ihnen und auch allen anderen, die meinen eine zur
Bundestagswahl zugelassene Partei im Wahlkampf behindern zu müssen,
nachdrücklich zur Lektüre und zur eigenen kleinen Demokratiebildung empfohlen
"Zentraler Gesichtspunkt ist die staatliche Neutralitätspflichtin Zeiten des
Wahlkampfs. Das Bundesverfassungsgericht hat hierzu in seiner oben genannten
Entscheidung festgestellt, dass es Staatsorganen von Verfassungs wegen versagt
sei, sich in amtlicher Funktion im Hinblick auf Wahlen mit politischen Parteien
oder Wahlbewerbern zu identifizieren und sie unter Einsatz staatlicher Mittel
zu unterstützen oder zu bekämpfen, insbesondere durch Werbung die Entscheidung
des Wählers zu beeinflussen.59 Denn das Gebot der freien Wahl (Art. 20 Abs. 2,
Art. 38 Abs. 1 GG) verlange, dass der Wähler in einem freien und offenen
Prozess der Meinungsbildung ohne jede unzulässige Beeinflussung von staatlicher
oder nicht staatlicher Seite zu einer Wahlentscheidung kommen müsse.60 Das
Recht der politischen Parteien auf Chancengleichheit (Art. 21 Abs. 1, Art. 38
Abs. 1 GG) werde ebenfalls verletzt, wenn Staatsorgane als solche
parteiergreifend zugunsten oder zu Lasten einer politischen Partei oder von
Wahlbewerbern in den Wahlkampf einwirkten."
Aus dem Gutachten des wiss. Diensts des Bundestags "Zulässigkeit und Grenzen
der Wahlkampfbeschränkungen der Parteien", Abs. 3.1
<https://www.bundestag.de/blob/412078/045c36c02ee52cd25f81c338875ca094/wd-3-315-14-pdf-data.pdf>
Ich denke damit wäre zur Zulässigkeit der massenhaft versandten Plakate/Mails
in bzw an öffentlichen Einrichtungen alles gesagt.
Ich erhalte Inetbib als Zusammenfassung, werde also nicht weiter in die
Diskussion eingreifen. Demokratie lebt von Fairness und Chancengleichheit. Auch
wenn einem die Meinung einer anderen Partei persönlich nicht passt.
Mit freundlichen Grüßen,
Philipp Maaß
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