[InetBib] Antw: Kampagne der FAZ gegen Gesetzesnovelle

[Stefan Knoch via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx>]

Sehr geehrter Herr Hinte,

nach Lektüre von Seite 5 der heutigen FAZ kann ich Ihre Bemerkungen nur mit 
Erstaunen quittieren.
Selbstverständlich kann man anderer Meinung sein als die von der FAZ in der 
Anzeige vertretene Position, aber hierin "Tendenzjournalismus" sehen zu wollen 
(es handelt sich um einen offenen Brief, nicht um einen journalistischen 
Beitrag!) und diese Position als "abenteuerlich", "bedauerlich" und 
"unreflektiert" abzukanzeln, halte ich für völlig unangebracht. Mit solchen 
unsachlichen Behauptungen, die gar nicht erst versuchen, auf Gegenargumente 
einzugehen (die werden in der Anzeige ja durchaus vorgebracht), begeben wir uns 
genau auf das "Niveau" herab, das Sie Reuß, Jochum und FAZ unterstellen. 
Um es ganz klar zu sagen: Mir geht es hier nicht um die Frage, welche Position 
man vertritt, sondern in welcher Weise man dies tut, kurz: um die 
Debattenkultur. Auf diese sollte man gerade dann umso größeren Wert legen, wenn 
man der Gegenseite Unsachlichkeit unterstellt.

Viele Grüße

Stefan Knoch


Dr. Stefan Knoch
Stellvertreter der Bibliotheksdirektorin
Staatsbibliothek Bamberg
Neue Residenz, Domplatz 8, 96049 Bamberg
Telefon: 0951 / 95503-114
Telefax: 0951 / 95503-145



> > > Oliver Hinte via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx> 12.05.2017 01:37 >>>

> Liebe Kolleginnen und Kollegen,
>
> die FAZ ist sich nicht zu schade, mittels einer Anzeige auf S. 5 ihrer 
> Freitagsausgabe 
> in eigenem Namen auf das Niveau der Herren Reuß und Jochum zu sinken. Aber 
> beurteilen Sie selbst. Auf @ubiwi finden Sie den fraglichen Anzeigentext. 
> Es ist schon abenteuerlich, wenn beispielsweise das Sammeln von FREIEN 
> INHALTEN der DNB zum Vorwurf gemacht wird. Es ist bedauerlich mit anzusehen, 
> wenn aus Qualitätsjournalismus unreflektierter Tendenzjournalismus.
> Arme FAZ, es hätte weiterhin so anregend mit Dir sein können.
>
> Mit freundlichen Grüßen 
> Oliver Hinte