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Re: [InetBib] Ich bin ein Informatiker, AMA
- Date: Thu, 09 Mar 2017 09:08:02 +0100
- From: markus schnalke via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Ich bin ein Informatiker, AMA
Anonym gefragt:
ich hoffe es ist noch nicht zu spät, noch eine Frage los
zu werden:
Sicher nicht. Es waere schlimm, wenn die Aktion nur zwei Tage
laufen wuerde. Ich antworte solange Fragen gestellt werden
und man noch Lust hat meine Antworten zu lesen.
Was hältst du von dem Studiengang "Master of Science
Bibliotheksinformatik", den man auch berufsbegleitend
studieren kann: http://www.wit-wildau.de/bibinfo-allgemein
Ich weiss leider fast nichts ueber diesen Studiengang, weil
er fuer mich selbst natuerlich wenig interessant ist. Wenn
ich zuviel Zeit haette wuerde ich mir den gerne mal genauer
anschauen. ;-)
Denkst du, dass das Wissen, das man in diesem Studiengang
erhält tief genug geht, um damit wirklich Projekte im
IT-Sektor/Bibliothek managen zu können oder ist das Wissen
zu "flach" und man hat so viel Konkurrenz durch Personen,
die Informatik studiert haben, dass dieses Studium nicht
sinnvoll ist?
Ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass es ihn gibt, und es
sollte zukuenfig noch mehr dergleichen geben. Das Problem ist
doch, dass wir alle diese Fragen nicht beantworten koennen,
folglich muss man es ausprobieren und sehen was passiert. Ich
glaube, dass man in neuen, noch unbekannten Bereichen mit
blossem Nachdenken und Planen nicht weiter kommt; dort muss
man ausprobieren. Nichts anderes macht z.B. Google: Die haben
ein paar gute Ideen und dann probieren die einfach aus und
gucken was funktioniert und was nicht. Entscheidend ist dabei
die Offenheit sich anzupassen. Es waere also falsch wenn man
so einen Studiengang nun, nach viel Planerei, zementieren
wuerde. Man sollte vielmehr experimentieren und in gewisser
Weise den Studiengang ``seinen eigenen Weg'' finden lassen.
(Das jedenfalls ist die beste Beschreibung fuer das was ich
meine, die mir einfaellt.) Man muss da mehr auf sowas wie
den Delphi-Effekt setzen und das bedeutet, den Personen
Freiraeume zu schaffen, Plattformen zu bieten und dann eben
schauen was passiert. Wenn sich etwas als erfolgreich zu
erkennen gibt, dann greift man es auf, usw.
Grundsaetzlich denke ich, dass jede Annaeherung von
Bibliothekaren und Informatikern gut ist. Ob man dazu nun
die Informatiker in die Bibliothek holt, oder ob die
Bibliothekare ein bisschen Programmieren lernen, oder ob sie
sich nur einfach mehr fuer die Informatik interessieren, oder
oder oder ... das ist alles gar nichts so wichtig, finde ich.
Hauptsache man lernt sich besser kennen und verstehen, dann
ergibt sich der Rest grossteils von selbst. Bzw. findet man
auf diesem Weg die Antworten auf die Fragen, die man
urspruenglich hatte. ;-)
Wenn man immer nur versucht alles richtig zu machen, dann
passiert halt nicht allzu viel. Man muss auch seine Abneigung,
Fehler zu machen, los werden. Fehler aus denen man lernt (!)
sind meist besser als automatischer Erfolg. Ich will mich --
nicht nur bei der Softwareentwicklung, sondern ganz allgemein
-- gegen ein Wasserfalldenken und fuer iterativere Denkweisen
aussprechen.
markus
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.