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[InetBib] Prof. Dr. Peter Schirmbacher
- Date: Tue, 07 Mar 2017 12:16:47 +0100
- From: Walther Umstaetter via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx>
- Subject: [InetBib] Prof. Dr. Peter Schirmbacher
Liebe Listenteilnehmer/innen,
Prof. Dr. Peter Schirmbacher erhielt anlässlich seiner Emeritierung
gerade ein E(hren) Journal (http://ehrenjournal.ib.hu-berlin.de/), dass
ihn mit Recht für seine Verdienste würdigt.
Dazu möchte ich an dieser Stelle gerne anmerken, dass ich vor ein bis
zwei Jahrzehnten die Open Access Entwicklung eher für einen Selbstläufer
gehalten habe. Da allerdings mit dem Widerstand etlicher großer Verlage
durchaus zu rechnen war (wenn auch nicht in dem heute erkennbaren Maße,
s. Diskussion über den Referentenentwurf zur Änderung des Urheberrechts
2016), müssen wir gerade solchen Netzwerkern wie P. Schirmbacher dankbar
sein, die in all diesen Jahren unbeirrt für die notwendigen Fortschritte
gekämpft haben, und für die auch weiterhin gekämpft werden muss. Ich
hatte ehrlicherweise gedacht, dass es auch im Projekt “Dissertationen
online” einfacher und rascher möglich sein würde, mit Hilfe einer
Nativen XML-Datenbank (Zwischen Informationsflut und Wissenswachstum
S.288; 2009; bzw. www.ib.hu-berlin.de/~wumsta/lecte.html) automatisch
eine Art Science Citation Index zu erzeugen, was sich bald als
schwieriger und langwieriger erwies, als wir es damals dachten. So blieb
dieser Dissertationsreferenzen-Index bis heute ein Desiderat. Peter
Schirmbacher war nicht zuletzt durch seine Leitungsfunktion im Computer-
und Medienservice der Humboldt-Universität zu Berlin eine wichtige
Bereicherung und Stabilisierung des IBI.
Auch wenn Maria Naczynski dazu schreibt “dass auch der Lehrstuhl für
Informationsmanagement am IBI wackelt.” und: “Die Zukunft unserer
Branche bleibt spannend und es wird nicht einfach werden…”, ist es wie
bei einem Staffellauf, bei dem man nicht weiß, wie lange er noch dauern
wird. Eine Generation übergibt die Verantwortung an die nächste, mit den
möglichst besten Voraussetzungen, und der Hoffnung, dass diese genutzt
werden können.
Als ich 1994 an dieses Institut kam, musste ich rasch erkennen, dass wir
auch wieder um unsere Existenz kämpfen mussten. Mit den beiden
Neuberufungen P. Schirmbacher und M. Seadle (2006) entstand die
Hoffnung, so etwas wie ein neues Fundament geschaffen zu haben. Das war
der „Lichtblick“ von dem E. Plassmann in seinem Beitrag schreibt. Heute
kann man dementsprechend dankbar sein, dass die Mitarbeit von Prof. Dr.
Peter Schirmbacher, dessen gute Zusammenarbeit Kollege M. Seadle betont,
ein weiteres Jahrzehnt die Existenz des IBI mit gesichert hat.
Gratulation! Nun ruht die Verantwortung im kommenden Jahrzehnt in hohem
Maße auf den Schultern von Prof. PhD Vivien Petras und Prof. Dr. Elke
Greifeneder, denen man nur viel Glück, Erfolg und Weitsicht bzw. Fortüne
wünschen kann – und alle erdenkliche Hilfe von denen, deren
Unterstützung auch sie dringend brauchen werden. Das ist um so
wichtiger, seit dem die Informationswissenschaft in Düsseldorf (Prof. W.
G. Stock) der Streichung einheimfiel. Man darf hoffen, dass es bei
dieser Entwicklung in Berlin auch Synergieeffekte mit dem IFQ (Institut
für Forschungsinformation und Qualitätssicherung) gibt, denn die
Digitale Bibliothek muss weiterhin ein Garant für die Qualitätssicherung
in der Wissenschaft sein (und im Sinne A. v. Harnacks die
Nationalökonomie des Geistes fördern), und das müssen auch die erkennen,
die zur Zeit im Informationsbereich gerne streichen ;-).
MfG
Walther Umstätter
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.