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[InetBib] Schweizer Gerichtsurteil: Universität Genf muss ihre Abokosten offenlegen



Guten Tag
Lange hat es gedauert, hier nun aber endlich das erste rechtsgültige Urteil 
eines Schweizer Gerichts bezüglich Transparenz von Subskriptionskosten. Das 
Cour de Justice, Genève gibt meinem Rekurs gegen die Transparenzverweigerung 
der Universität Genf vollständig recht: 
http://justice.geneve.ch/perl/decis/ATA/154/2016
Die Erwartung, dass mit diesem klaren Urteil und auch den vorhergehenden 
Entscheiden diverser anderen Rekursinstanzen auf Bundesebene und in den 
Kantonen Zürich und Bern, auch die restlichen wissenschaftliche Bibliotheken in 
der Schweiz sich endlich zu Transparenz bekennen, kann leider noch nicht 
bestätigt werden. Die mangelnde Bereitschaft sich Fehler einzugestehen bzw sie 
zu korrigieren, gekoppelt mit einer Unterwürfigkeit vor den Verlagen führt 
weiterhin dazu, dass Universitäten und deren Bibliotheken sich schützend vor 
die Verlage hinstellen und die Herausgabe der Daten verweigern. Siehe Update 
über aktuellen Stand der (neuen) Anfragen und Rekurse: 
https://wisspub.net/2014/10/13/intransparenz-bei-den-bibliotheksausgaben-von-schweizer-hochschulen/#update_27_04_2016
Dabei muss klar gesagt werden, dass weder Elsevier, Wiley oder Springer der 
Aufforderung nachgekommen sind, vor Gericht in Genf weitere Argumente zu 
liefern, weshalb die die Zahlungen der Universität Genf geheim bleiben müssen. 
Noch wurde bislang ein Entscheid anderer Rekursinstanzen von den Verlagen 
angefochten, obwohl sie als betroffene Dritte dazu explizit über die 
Rechtsmittel belehrt wurden. Die Verlage scheinen seit längerem zu wissen, dass 
sie in der Angelegenheit langfristig nicht gewinnen können (weder moralisch 
noch rechtlich). Bei manchen Schweizer Universitäten und deren Bibliotheken 
scheint dieses Wissen und die Besinnung, wem sie eigentlich Rechenschaft 
schuldig sind, noch zu fehlen.
Gerne möchte ich an dieser Stelle noch auf einen sehr gut zum Thema passenden 
Artikel aus UK hinweisen:
Lawson, S., Gray, J. & Mauri, M., (2016). Opening the Black Box of Scholarly 
Communication Funding: A Public Data Infrastructure for Financial Flows in 
Academic Publishing. Open Library of Humanities. 2(1), p.e10. 
DOI:http://doi.org/10.16995/olh.72 
freundliche Grüsse
Christian Gutknecht
PS: Und nochmals Danke an alle - auch aus Deutschland - welche mit ihrem 
Beitrag an das Crowdfunding für die Anwaltskosten die erreichte Transparenz 
ermöglicht haben.

Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.