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[InetBib] AK Kritische Bibliothek auf dem Bibliothekskongress
- Date: Fri, 4 Mar 2016 14:58:35 +0100
- From: Frauke <frauke.mahrtthomsen@xxxxxxxxx>
- Subject: [InetBib] AK Kritische Bibliothek auf dem Bibliothekskongress
Liebe KollegInnen,
ich möchte Sie herzlich einladen, die öffentliche Arbeitssitzung des
Arbeitskreises Kritische Bibliothek
auf dem Bibliothekskongress in Leipzig zu besuchen. Alle näheren
Hinweise finden Sie unten.
Mit vielen Grüßen,
Frauke Mahrt-Thomsen / Berlin
Einladung zur Öffentlichen Arbeitssitzung
des Arbeitskreises Kritische Bibliothek
am Dienstag, d. 15.3.2016, 9.00-11.00 Uhr,
im**Congress Center Leipzig, Vortragsraum 12
*Berlin - Kopenhagen****
**Welche Zukunft haben große öffentliche Bibliotheken?*
Peter Delin und Beate Detlefs sprechen über die
Entwicklung der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
und der Hauptbibliothek in Kopenhagen.
Mit anschließender Diskussion.
**Moderation: Frauke Mahrt-Thomsen (Berlin)*
**
**Abstract:*
**
Peter Delin: Die größte öffentliche Bibliothek in Deutschland, die
Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB), ist gezwungen, ihr seit
1997bewährtes Bestandskonzept aufzugeben. Das Profil eines allgemeinen
und wissenschaftlichen Grundbestands für die breite Bevölkerung wurde
trotz der massiven Proteste abgeschafft. Die ZLB wurde nach dem
traditionellen Muster aufgespalten in eine wissenschaftliche
Landesbibliothek und in eine öffentliche Zentralbibliothek. Der
Buchbestand für Erwachsene im neuen ÖB-Teil der ZLB wird in seiner
Titelbreite zukünftig radikal reduziert.
Nach einem Überblick über die Hintergründe der aktuellen Entwicklung an
der ZLB in Berlin soll die Frage gestellt werden, welche Bedeutung
zukünftig noch ausgebaute, differenzierte Buch- und Mediensammlungen in
großen, öffentlichen Zentralbibliotheken für die allgemeine Bevölkerung
haben. Dahinter steht auch die Frage nach der Rolle dieser
Zentralbibliotheken und wie sie ihrer Verpflichtung, Kultur und
Wissenschaft dem allgemeinen Publikum zu vermitteln, in Zukunft gerecht
werden wollen.
Beate Detlefs: Die Stadt Kopenhagen gibt sich eine neue
Bibliotheksstrategie. Ein Teilprojekt der Umsetzung besteht in der
Reduktion des Medienbestandes um ein Drittel. Das führte und führt zu
einer lebendigen Diskussion in den dänischen Medien. Warum trennt sich
z.B. die Hauptbibliothek Kopenhagens so bereitwillig von ihren
Beständen? Welche Überlegungen liegen dieser Entscheidung zu Grunde? Wie
artikuliert sich der Protest aus der Bevölkerung, von Autoren und
Journalisten?
In Dänemark kann man heute schon Entwicklungen beobachten, die in
Deutschland erst mit einiger Verzögerung eintreffen werden. Die
öffentlichen Bibliotheken in Dänemark haben keinen Sammelauftrag für das
kulturelle Erbe, sondern verstehen ihren Bildungsauftrag als Vermittlung
von Kompetenzen und Qualifikationen im Hier und Jetzt. Die Gestaltung
desRaums hat dabei eine wichtige Funktion. Die öffentliche Bibliothek
als Ort für Menschen – nicht für Bücher.
***Peter Delin* hat als Fachlektor in der Zentral- und Landesbibliothek
Berlin gearbeitet und dort zwanzig Jahre lang den Filmbestand aufgebaut.
**
*Beate Detlefs* ist Diplom-Bibliothekarin und Master der Bibliotheks-
und Informations-wissenschaft. Nach 25 Jahren im Ausland lebt und
arbeitet sie seit 2014 in Berlin.
*Frauke Mahrt-Thomsen* hat von 1967-2008 an der Stadtbibliothek
(Friedrichshain-) Kreuzberg in Berlin gearbeitet und ist seit 1988
Mitglied des AK Kritischer BibliothekarInnen bzw. Kritische Bibliothek.
www.kribiblio.de <http://www.kribiblio.de/>
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Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.