[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

[InetBib] Informationswissenschaft ...



s.a.

Am 26. Januar diskutierte der Fakultätsrat der Philosophischen
Fakultät über die Schließung der Düsseldorfer
Informationswissenschaft. DGI-Präsident Reinhard Karger hatte bereits
am 22.01. im Namen des Gesamtvorstands der DGI an die Rektorin der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und den Dekan der
Philosophischen Fakultät geschrieben. Aber es hat leider nicht
geholfen! Hier der ungekürzte Brief.

dgi-info.de via facebook
schade, dass es so lief.



2016-01-24 11:44 GMT+01:00 Karl Dietz <karl.dz@xxxxxxxxx>:
s.a.

Der BIB wendet sich mit einem Appell an die Fakultät gegen die
Schließung des Instituts Informationswissenschaften an der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

via facebook


Am 23.01.16 um 04:02 schrieb h0228kdm:

Sehr geehrter Herr Lowisch, herzlichen Dank dass Sie auch hier in Inetbib
auf diesen ernsten Vorgang aufmerksam gemacht haben.

Für diejenigen Informationsspezialisten, die es inzwischen vergessen haben
sollten. Die Schließung der Informationswissenschaft schreitet in
Deutschland seit Jahrzehnten voran. Nachdem die Nachfolge von  Wersig an der
FU Berlin, die von R. Kuhlen in Konstanz, die von H. Zimmermann in
Saarbrücken, oder auch die von P. Kaegbein in Köln gestrichen war, ist nun
die von W. Stock in Düsseldorf virulent. Auch die Streichung der
Dokumentation in Potsdam ist nicht zu vergessen.


s.a. die schule für med. dok. in ulm




s.a. GID, dbi, ...


Ich entsinne mich noch gut daran, dass P. Kaegbein nach dem Mauerfall noch
viel Kraft in den Neuaufbau des Instituts für Bibliotheks- und
Informationswissenschaft der HU-Berlin gesteckt hatte, und dass ich, nachdem
ich bei diesem Neuanfang zufälligerweise die erste berufene Professor an der
HU inne hatte, den Dekan der Phil. Fak. I 1994 besuchte, um mir bereits
anzuhören, dass nun wieder Stellenstreichungen im Gange waren. Was lag für
die Fakultät näher, als ein Institut zu streichen, dass noch gar nicht
vollständig besetzt war. Danach waren wir, bis zu meiner Emeritierung 2006
vorwiegend damit beschäftigt, alles zu tun, um dieses Institut zu retten.
Als gäbe es nichts wichtigeres in der Informationswissenschaft zu tun. Es
gab damals viele, die uns halfen, so wie auch Prof. E. Mittler, der die
Neubesetzung durch Prof. M. Seadle sehr professionell erreichte. Danach
kamen noch Prof.  P. Schirmbacher und Prof. V. Petras hinzu. Trotzdem kann
man sich nicht sicher sein, ob dieses Institut auf längere Sicht in
trockenen Tüchern ist.

Es gehört mit zu der aktuellen Diskussion „Sind Universitäten
unregierbar?“, dass der Ausbau von Hochschulen, oder auch die Streichung von
Instituten keine Frage der inhaltlichen Diskussion sind, sondern fast
ausschließlich aus taktischen Erwägungen entspringen. Was lässt sich mit dem
geringsten Widerstand streichen? Ab wann sind Studentenunruhen zu erwarten.
Es ist auch gleichgültig, wie viele iatrogene Schäden die Medizin und die
Pharmazie jährlich erzeugt, ihre Lobby sorgt für ungebremstes Wachstum bei
den Versicherungen.

Ich entsinne mich, dass sich unser Dekan, bei seinen
Streichungsüberlegungen vehement dagegen verwahrte, dass sich Außenstehend
in seine Entscheidungsfindung einmischen wollten. Dazu pickte er sich auch
gern Argumente von Briefschreibern heraus, die er anhand ihres mangelhaften
Insiderwissens lächerlich machen konnte, um damit auch unsere Bemühungen,
wenn möglich ins Lächerliche zu ziehen. Ich vermute, dass die
Entscheidungsträger in Düsseldorf auch auf ihre „Informationswissenschaft
und Sprachtechnologie“ verweisen werden.

Ein Argument unser Institut zu schließen war damals auch, dass der hohe
Praxisbezug eine Aufgabe der Fachhochschule in Potsdam sei. Insofern sollten
Informationswissenschaftler, die den hohen Praxisbezug betonen, der ja
unzweifelhaft besteht, vorsichtig sein, wenn sie dabei das
informationstheoretische Fundament der Informationswissenschaft
vernachlässigen.
www.welt.de/print-welt/article332009/Information-ist-neben-Materie-und-Energie-die-oft-vergessene-dritte-Saeule-der-Physik.html

Es würde mich zwar freuen, aber auch wundern, wenn sich an den
bevorstehenden Beschlüssen in Düsseldorf argumentativ noch so rasch etwas
ändern ließe, und ob genug Studierende dafür auf die Straße gehen, ist
fraglich.

Auch die Resonanz hier in Inetbib lässt noch nicht erhoffen, dass es einen
Aufschrei der Empörung geben wird.


s.a.
change.org/saveiws


Schon kurz nach dem IuD-Programm hatte die Bundesrepublik Deutschland
aufgegeben der dokumentarischen Vormachtstellung der USA Paroli zu bieten.
Während man hierzulande diskutierte ob es Digitale oder Hybride Bibliothek
heißen sollte, hat man im Digital Library Programm der USA Google aus der
Taufe gehoben. Schon am Beginn des Internets erkannte das US-Amerkanische
Militär welches Potential im Internet (Arpanet) steckte, während man hier
Jahrzehnte danach über die Enthüllungen von E. Snowden Erstaunen
demonstrierte.

Alle beklagen die Monopolstellung von Google, und der Kollege D.
Lewandowski versucht ja auch mit einem konstruktiven Vorschlag zu seinem
freien Web-Index Abhilfe zu schaffen, aber wenn die Informationswissenschaft
ab- und nicht fundamental aufgebaut wird, macht der Letzte hier bald
wirklich das Licht aus.


MfG
Walther Umstätter


Am 2016-01-21 15:12, schrieb Maximilian Lowisch:

Liebe KollegInnen,

der Düsseldorfer Informationswissenschaft droht das Aus. Dazu
erreichte mich heute folgender Hilferuf der betroffenen Fachschaft,
den ich mit ihrer Genehmigung gerne an Sie weiterleiten möchte.

Mit den besten Grüßen und der Hoffnung auf eine rege Beteiligung
Maximilian Lowisch
-------------------------------

Wie vielleicht einige von euch schon mitbekommen haben steht unsere
Abteilung Informationswissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf inklusive aller Studiengänge vor dem Aus.
Auf der kommenden Fakultätsratssitzung am 26.01.2016 wird darüber
abgestimmt, ob das Fach Informationswissenschaft parallel zur
Pensionierung unseres Professors Wolfgang G. Stock verabschiedet
werden soll. Dieser Teil der Sitzung ist öffentlich, sodass alle
interessierten Studenten teilhaben können (und werden).
Wir als Fachschaftsrat versuchen aktuell, alle Studierenden,
Absolventen und Freunde der Düsseldorfer IW zu mobilisieren. Auf
Twitter ist bereits eine Protestaktion unter den Hashtags #iwhhu #hhu
#SaveIWS und @hhu_de ausgebrochen:

https://storify.com/infobroker/informationswissenschaft-in-dusseldorf-vor-dem-aus
Des Weiteren soll im Verlauf des heutigen Tages eine Stellungnahme
über unsere Webseite veröffentlicht werden. In unserer
Universität-Zeitschrift Campus Delicti wird am Freitag ein Beitrag zu
den Sparmaßnahmen der Universität inklusive der Einstellung unseres
Faches erscheinen. Auch das Hochschulradio sowie die Regionalpresse
werden eingeschaltet.

Wir würden uns freuen, wenn wir auch auf eure Unterstützung in Form
von Tweets, offenen Briefen an unseren Dekan/Rektorin oder anderen
Beiträgen bauen können.


[...]

Viele Grüße
Der Fachschaftsrat Informationswissenschaft aus Düsseldorf


Weitere Links zum Thema:
Aufruf von Prof. Dr. Dirk Lewandowski, Prof. Dr. Isabella Peters, Dr.
Jasmin Schmitz, Dr. Violeta Trkulja und Dr. Katrin Weller:

http://hobohm.edublogs.org/2016/01/20/aufloesungserscheinungen-der-digitalen-welt/#more-2363

Offener Brief an die Uni-Rektorin von Michael Klems: http://ht.ly/Xm1VR

Erster Hinweis zur Schließung der IW in Düsseldorf:

http://libreas.tumblr.com/post/137685148541/informationswissenschaft-d%C3%BCsseldorf


--------------------------------------
Fachschaft Informationswissenschaft
Raum: 24.53.01.84
Tel.: 0211 - 81 11794
Email: fsinfowiss@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Internet:

http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/studierende/fachschaften/informationswissenschaft/
Facebook: Informationswissenschaft HHUD



Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.