Liebe Kolleginnen und Kollegen,
auf „boersenblatt.net“ erschien letzte Woche eine bemerkenswerte
Meldung zum Thema Printbuechermarkt in den USA. Auch die Sueddeutsche
Zeitung griff diese Meldung in ihrem Feuilleton auf (Ausgabe vom 7.
Januar 2016). Hier der Link:
http://www.boersenblatt.net/artikel-jahresbilanz_2015_des_us-buchhandels.1075153.html
Erstaunlicherweise steigt der Meldung zufolge der Absatz von
Printbuechern auf dem US-amerikanischen Markt bereits im zweiten Jahr
in Folge. Dabei legten gerade die Sachbuecher in 2015 beachtliche 6,6
Prozent zu!
In Deutschland orientiert man sich ja gerne am vermeintlich
progressiveren Marktgeschehen in den USA und hat schnell Sorge um den
„abgefahrenen Zug“, wenn man einen dortigen neuen Trend nicht selber
schnell umsetzt.
Aber zumindest im Bereich des Print-Buchs scheint ein verbreitetes,
subjektives (europaeisches) Empfinden jetzt mehr und mehr durch die
obengenannte Trendumkehr auf dem amerikanischen Buchmarkt bestaetigt
zu werden: Das Print-Buch wird keinesfalls vom E-Book verdraengt.
Dies bestaetigen auch meine Erfahrungen im bibliothekarischen Alltag:
Selbst wenn das E-Book objektiv sehr viel mehr Vorteile als die
Print-Version bietet, steht eine Tatsache schlichtweg gegen eine
zukuenftige, vollkommene Umstellung auf das E-Book: Die Benutzer
moechten dies nicht!
Es zeigt sich stattdessen zunehmend, dass es statt eines
Verdraengungswettbewerbs eher eine Koexistenz beider Formate, auch in
weiterer Zukunft, geben wird.
Somit heisst dies auch fuer die Bibliotheken, dass moderne
Erwerbungspolitik nicht der Verzicht auf Print-Versionen, sondern in
den meisten Faellen die Bereitstellung von E-Book UND Printversion
ist. Ziel einer NACHFRAGEORIENTIERTEN Erwerbungspolitik kann also nur
sein, dass dies in Zukunft der Standard wird.
Mit besten Gruessen,
A. Kronenberg
Dipl.-Kfm. (Univ.) Axel Kronenberg, BibObRat
Universitätsbibliothek Regensburg
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