[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

[InetBib] Lutherhandschrift der SLUB zum Weltdokumentenerbe ernannt



MEDIENINFORMATION

Lutherhandschrift der SLUB zum Weltdokumentenerbe ernannt
Bibliothek bewahrt Schätze der Reformationszeit analog wie digital

Anfang Oktober hat die UNESCO eine in der Sächsischen Landesbibliothek - 
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) aufbewahrte Handschrift 
Martin Luthers in das UNESCO-Dokumentenregister »Memory of the World« 
aufgenommen. Das Autograph der vorreformatorischen Psalmenvorlesungen von 
1513-17 hatte das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte zusammen mit 13 
weiteren herausragenden Luther-Dokumenten aus Berlin, Dessau,  Gotha, 
Heidelberg, Jena, Weimar, Wittenberg, Wolfenbüttel und Worms zur Aufnahme in 
das Weltdokumentenerbe vorgeschlagen.

Dr. Eva-Maria Stange, Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst: 
"Die Aufnahme der Luther-Handschrift in das Weltdokumentenerbe und damit in das 
'Gedächtnis der Menschheit' würdigt den außergewöhnlichen Wert dieses 
Zeugnisses der Geschichte. Die SLUB ist damit eine der wenigen Institutionen, 
die mit den schon im Jahr 2005 aufgenommenen 'Corvinen' nun zwei Handschriften 
von Weltdokumentenrang präsentiert und bewahrt - und ist damit ein wichtiger 
Bestandteil eines weltumspannenden digitalen Netzwerkes mit ausgewählten 
herausragenden Dokumenten. Für Sachsen und Deutschland ist diese Aufnahme 
zugleich eine Morgengabe zum Reformationsjubiläum. Herzlichen Glückwunsch!"

"Die SLUB verfügt über einen hervorragenden und großen Bestand an Manuskripten 
und Briefen Martin Luthers. Wir bewahren diesen Schatz der Reformationszeit mit 
Dankbarkeit und Stolz. Dabei sind wir uns der großen Verantwortung für den 
Originalerhalt der kulturellen Überlieferung bewusst und sorgen deshalb dafür, 
diese Zeitzeugen  sowohl zu schützen als auch gleichzeitig digital zugänglich 
zu machen", so Prof. Dr. Thomas Bürger,  Generaldirektor der SLUB.
Das zum Weltdokumentenerbe ernannte Autograph gehört zu den kostbarsten 
Handschriften der Bibliothek und ist ein eigenhändiges Manuskript Martin 
Luthers, das er als frisch promovierter Theologieprofessor für seine erste 
Vorlesung über die Psalmen in den Jahren 1513-1515 an der Universität 
Wittenberg verwendete. Luther kommentierte einzelne Verse in Auseinandersetzung 
mit antiken, kirchenväterlichen und mittelalterlichen Autoritäten sowie 
gängigen Bibelglossen. Die 1516 ausgearbeitete ausführliche Kommentierung des 
ersten und vierten Psalms lässt darauf schließen, dass Luther eine 
Veröffentlichung seines Kommentars beabsichtigte. Ein Druck kam zu seinen 
Lebzeiten jedoch nicht zustande.

Die Handschrift gelangte Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts durch 
den Zeitzer Kanoniker Johann Ernst Luther (1560-1637), Martin Luthers Enkel, in 
die Kurfürstliche Bibliothek zu Dresden.

Das Digitalisat des Autographen befindet sich in den digitalen Sammlungen der 
SLUB: http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/3098/1/0/



Freundliche Grüße

Antonie Muschalek
Pressesprecherin / Öffentlichkeitsarbeit

Sächsische Landesbibliothek -
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
01054 Dresden
Besucheradresse: Zellescher Weg 18 | 01069 Dresden
Tel.:  +49 351 4677-342 | Fax:  +49 351 4677-111
E-Mail: 
antonie.muschalek@xxxxxxxxxxxxxxx<mailto:antonie.muschalek@xxxxxxxxxxxxxxx>
www.slub-dresden.de<http://www.slub-dresden.de/>


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.