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[InetBib] 20 Jahre ZLB - Leser und Beschäftigte kämpfen weiter um ihre Bibliothek



Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
aus aktuellem Anlass zum heutigen Tag (23.9.) hier ein Bericht der Abteilung 
Bildung Wissenschaft Forschung Berlin Brandenburg der Gewerkschaft Verdi zur 
Feier des zwanzigjährigen Jubliläums der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 
die letzten Samstag vor der Amerika-Gedenkbibliothek stattfand.
https://biwifo-bb.verdi.de/betriebe-und-gruppen/++co++efa2f862-6106-11e5-9863-525400248a66

Worum geht es? Die ZLB hat sich in 20 Jahren zu einer erfolgreichen und in 
Berlin ausgesprochen beliebten Bibliothek entwickelt.

Zitat aus dem Flyer der Betriebsgruppe der ZLB:
"Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) hat 20-jähriges Jubiläum. 1995 
wurde sie aus der Berliner Stadtbibliothek und der Amerika-Gedenkbibliothek zu 
einer einzigartigen Bibliothek zusammengelegt. Eine Trennung in öffentliche und 
wissenschaftliche Bibliothek sollte bewusst aufgehoben werden. „Zielvorstellung 
war eine öffentliche große städtische Bibliothek, die einen allgemeinen und 
wissenschaftlichen Grundbestand für die breite Bevölkerung stellt und darüber 
hinaus, aufgrund der landesbibliothekarischen Komponente, auch einen 
hochspezialisierten Bestand anbieten kann.“ (Wahlich, Ulrike: Rückblick mit 
Zukunft - 100 Jahre Zentral- und Landesbibliothek. München: Saur, 2001, S. 
227)."
https://biwifo-bb.verdi.de/++file++5601189eaa698e651900070f/download/Flyer_ZLB_Web.pdf

Dieses Bibliothekskonzept soll jetzt aufgegeben und die Bestandsvielfalt 
abgeschafft werden. Der überwiegende Teil des Erwerbungsetat soll an private 
Firmen, vor allem die ekz-bibliotheksservice GmbH aus Reutlingen mit ihrem 
deutschlandweit einheitlichen Standardangebot abgegeben werden. Bestellt werden 
muss der Vorab-ID, der sonst nur noch in Hamburg und Bremen genutzt wird. Dafür 
muss zunächst einmal das Niveau des Bestands beschnitten werden. Die Leitung 
nennt das "Massengeschäft". Ein solches Profil ist ein Hohn auf die vielen 
LeserInnen, die alle ganz unterschiedliche, besondere Interessen verfolgen. 
Gleichschaltung und Privatisierung gehen hier also Hand in Hand.

Auch das Auswahlverfahren für Medien wird sich völlig verändern. Zukünftig soll 
die Zentralbibliothek nur noch „kennzahlengestützt“ funktionieren. Sie soll 
nach rein marktwirtschaftlichen Kriterien betrieben werden. Die einzelnen 
Fachgebiete der Bibliothek sollen zueinander in Wettbewerb treten. Das 
Fachgebiet mit den meisten Ausleihen bekommt mehr Geld und mehr offenen 
Regalplatz für Medien. Was nicht häufig verlangt wird, fällt weg. Die ZLB kann 
dann ihre Aufgabe als Zentralbibliothek, Kultur und Wissenschaft für 3,5 
Mio.Einwohner zu vermitteln, nicht mehr erfüllen. Es zählt nur noch Effizienz 
und nicht mehr der Bildungsauftrag. Das rein betriebswirtschaftliche Konzept 
dafür wurde von Prof. Dr. Konrad Umlauf und Prof. Vonhof verfasst.

Dagegen haben Beschäftigte und Leser der Bibliothek am Samstag protestiert.

Mit besten Grüßen
Peter Delin
 
Aktuelle Infos, Dokumente und Presseschau im Blog der Betriebsgruppe der ZLB 
https://zlbbg.wordpress.com/

 
 
Peter Delin
Ringstraße 100
12203 Berlin

Tel.: 030/81305675
Mobil: 015787311689
Mail: peter.delin@xxxxxx
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