[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: [InetBib] Umfrage im Rahmen einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit



Sehr geehrter Herr Umstätter,

Ihre Anmerkungen zu Frau Hassers Examensarbeit  sind gut! Jedoch wäre es 
vielleicht angenehmer für die Referendarin, wenn Sie diese wertvollen Hinweise 
Frau Hasser in einer persönlichen Mail zukommen lassen würden. Vielleicht 
werden diese geäußerten Anmerkungen in dieser Öffentlichkeit Frau Hasler zu 
stark verunsichern, so dass sie sich unnötig bloßgestellt fühlen muss.

Mit freundlichen Grüßen

MHolzbach


Am 31.03.2014 um 16:52 schrieb h0228kdm <h0228kdm@xxxxxxxxxxxxxxxx>:

Sehr geehrte Frau Hasler,

mich erstaunt ein wenig die Einschränkung, low performer seien 
"MitarbeiterInnen, die in der Vergangenheit zufriedenstellende Leistungen 
erbracht haben und nun zu sogenannten Minderleistern (low performer) gehören."

Auch wenn es diesen Typus z. B. aus Frustration am Arbeitsplatz, Mobbing, aus 
privaten Belastungen, Krankheit, etc. gibt, habe ich in meinem Berufsleben 
auch wiederholt Arbeitskräfte kennen gelernt, die offen sagten (oder auch 
deutlich zeigten), dass sie ihre Arbeitsstelle gezielt danach ausgesucht 
haben, möglichst wenig arbeiten zu müssen. Motto: Ich verdiene nicht viel, 
aber dafür muss ich mich auch nicht überarbeiten. Diese Motivation wächst bei 
eher stumpfsinnigen Tätigkeiten, bei denen auch keine Auf(s)stiegchancen 
bestehen.

Möglicherweise wäre die Frage interessant, mit welchen Tricks low performer 
arbeiten. So haben wir 1982 einmal versucht zu prüfen, ob der Gang eines 
Buches durch den Geschäftsgang www.ib.hu-berlin.de/~wumsta/pub15.html optimal 
ist, und fanden allein durch die statistische Analyse, dass sich etliche 
Mitarbeiter(innen) Arbeitspuffer schufen, um jederzeit sagen zu können, ich 
habe (für Extraaufgaben) leider keine Zeit, da ich all diese Bücher noch 
abarbeiten muss. In dem Moment wo es um interessante Aufgaben ging, konnten 
diese Bücher durchaus warten.

Sind wir bei unangenehmen Arbeiten nicht alle low performer? ;-) Die Kunst 
ist, dass "das Controlling die Arbeitsbelastung möglichst objektiv erfasst. 
Dies sollte aber selbstverständlich nicht auf Kosten der Motivation und 
Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter gehen." (Lehrb. d. 
Bibliotheksmanagements S. 63)

Je stärker man Menschen kontrolliert, um so stärker richten sie ihr Tun auf 
die Erfüllung der Kontrolle, und um so weniger auf die wirklich wichtigen 
Aufgaben aus.

"Auch die Entscheidungsfreiräume sind durch weitgehend definierte 
Arbeitsplatzbeschreibungen in großen Bibliotheken auf vergleichsweise lange 
Zeit festgeschrieben, so dass sich ein besonderes Engagement einzelner 
Mitarbeiter auch auf diesem Wege nur begrenzt fördern lässt. Eine über 
Jahrzehnte hinweg fixierte Arbeitsteilung, die sich meist noch an Strukturen 
ohne DV-Einsatz orientierte, war lange Zeit nur schwer zu adaptieren." (LdB 
S. 142)

Z.B. Auch Kontrollmechanismen wie Stechuhren können "umgangen oder auch 
gezielt missbraucht werden ..., so machen sie bei richtigem Einsatz vieles 
transparenter und auch für die Mitarbeiter belegbarer. Fließende Arbeitszeit 
und überzogene Mittagspausen werden für alle Beteiligten kontrollierbarer und 
Überstunden entsprechend begründbarer. Allerdings wird damit nicht Leistung 
gemessen. Hier gilt, dass Motivation und Fleiß nicht durch Kontrollen dieser 
Art von der Bibliotheksleitung erreicht werden können, sondern nur durch ein 
Arbeitsklima, dass Eigeninitiative fördert. Insofern sind Kontrollen, in 
denen der Einzelne selbst oder auch das Bibliothekswesen in seiner Gesamtheit 
Leistungen überwacht und nach außen belegen kann, wichtig. (LdB S. 147)


MfG

Walther Umstätter



Am 2014-03-31 14:43, schrieb Dickenscheid, Marita:
Liebe Frau Scharrer,
nun ja. Da bleibt mir nur, Ihnen zu wünschen, dass Sie es als
Kollegin, Vorgesetzte und vor allem als Kundin ... möglichst bald,
möglichst oft und möglichst lange mit möglichst vielen low performern
zu tun bekommen.
Ihre low performerin in Sachen Listen-Etikette
Marita Dickenscheid
---
Marita Dickenscheid
e-mail: marita.dickenscheid@xxxxxxxxxxxxxxxx
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Inetbib [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag
von Daniela Scharrer
Gesendet: Sonntag, 30. März 2014 17:34
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Re: [InetBib] Umfrage im Rahmen einer wissenschaftlichen
Abschlussarbeit
Sehr geehrte Frau Hasler,
bezüglich Ihrer Arbeit interessiert mich, mit welchen Ziel Sie diese 
schreiben.
Geht es um die MitarbeiterInnen selbst und deren Arbeitszufriedenheit,
die unter Umständen verbessert werden müsste oder um Fragen der
Effizienz aus Sicht der Arbeitgeber?
Spannend sind aus meiner Sicht mehr noch als die "low performer" die
"over performer", die alle Gesundheitskriterien über Bord werfen. Da
wir in einer Leistungsgesellschaft leben, sind die "low performer"
meines Erachtens eher die Helden der Zeit, da sie alles richtig machen
und sich dem Wind entgegen stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Daniela Scharrer
"haslersy@xxxxxxxxxxxxxxxx" <haslersy@xxxxxxxxxxxxxxxx> schrieb am
14:00 Sonntag, 30.März 2014:
Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Stephanie Hasler. Ich bin Bibliotheksreferendarin an der
Humboldt Universität zu Berlin.
Im Rahmen meiner Staatsexamensabschlussarbeit befasse ich mich mit der
Thematik "Low Performance im Bibliothekswesen". Derzeit werde ich
freundlicherweise von Frau Prof. Dr. Beger und Herrn Prof. Dr. Umlauf
am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaften betreut.
In diesem Zusammenhang entstand auch der folgende Fragebogen, der
ermitteln soll, ob das Phänomen "low performance" im öffentlichen
Dienst, insbesondere im Bibliothekswesen, verbreitet ist und wie damit
umgegangen wird. Zugleich soll sich die Befragung auch an andere
Sparten des öffentlichen Dienstes richten, um einen anonymisierten
Vergleich herauszuarbeiten.
Unter den Begriff der "low peformance" versteht man allgemeinhin
Arbeitnehmer, die ihre persönliche Leistungsfähigkeit nicht voll
ausschöpfen und die durchschnittliche Leistung vergleichbarer
ArbeitnehmerInnen unterschreiten. Charakteristisch ist, dass ein low
performer von anderen als "faul" oder "langsam" wahrgenommen und seine
Arbeit als "fehlerhaft" oder "Dienst nach Vorschrift" eingeschätzt
wird.
Dabei geht es bei low performern um MitarbeiterInnen, die in der
Vergangenheit zufriedenstellende Leistungen erbracht haben und nun zu
sogenannten Minderleistern (low performer) gehören.
Damit meine Untersuchung erfolgreich verläuft, bin ich maßgeblich auf
Ihre zahlreiche Unterstützung angewiesen!
Ich bitte Sie herzlich, sich bis zum 15.04.2014 etwa 3-5 Minuten Zeit
zu nehmen, um meine wissenschaftliche Arbeit zu unterstützen.
Jede/ Jeder, die/ der schon einmal mit einem "low performer"
zusammengearbeitet hat oder diesem als Vorgesetzte/ Vorgesetzter
gegenüberstand oder sich gar selbst schon einmal in einer Phase der
"low performance" befand, möchte ich bitten, sich an dieser Umfrage zu
beteiligen.
Sie können diese Mail auch gerne an Ihnen bekannte (z.B.
einrichtungsinterne)  Verteiler oder Mailinglisten weiterleiten, damit
noch mehr Interessierte die Möglichkeit haben, an der Umfrage
teilzunehmen.
Link zur Umfrage:
https://umfrage.hu-berlin.de/index.php/724674/lang-de
Ihre Daten werden absolut vertraulich und anonym behandelt. Es ist
nicht möglich, Rückschlüsse auf die Teilnehmenden dieser Umfrage zu
ziehen.
Ferner ist nur eine zusammengefasste Auswertung der erhobenen Daten geplant.
Gerne stehe ich Ihnen auch jederzeit für Rückfragen zur Verfügung.
Ich bedanke mich schon im Vorfeld für Ihre rege Teilnahme!
Herzliche Grüße
Stephanie Hasler
***********************************
Bibliotheksreferendarin
Universitätsbibliothek der
Humboldt-Universität zu Berlin
stephanie.hasler@xxxxxxxxxxxxxxx
Sitz:
Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum
Geschwister-Scholl-Straße 1-3
10117 Berlin
Postanschrift:
Unter den Linden 6
10099 Berlin
--
http://www.inetbib.de
--
http://www.inetbib.de

-- 
http://www.inetbib.de


----------------------------------------
Dr. Mathis C. Holzbach
40 Teesdale place 2209
M1L 1L3 Scarborough Ontario
Canada
m.holzbach@xxxxxxxxxx




-- 
http://www.inetbib.de


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.