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Re: [InetBib] Beschädigungen von CD-Playern durch RFID-Etiketten



Liebe Frau Ecks, 
darum geht es bei der Frage nicht. Es geht um technische, teilweise nicht 
kalkulierbare Schadensfragen und daraus entstehende sehr unerfreuliche 
rechtliche Haftungsfragen. 
Wir haben noch nicht die praktische Erfahrung mit RFID, führen das aber im Zuge 
unserer Neugründung ein. Bei CDs, DVDs etc. habe ich mir überlegt, was für 
unsere Einrichtung das Beste ist: wie viele Medien dieser Art habe ich, was 
sind davon schnell veraltende Beilagen, vom Wert her vielleicht nicht im 
Verhältnis zu Aufwand und Kosten der RFID Sicherung, und  welche Medien sind 
selbständige mit Titelaufnahmen versehene Werke, die ich vielleicht besonders 
schützen will.
Wir reduzieren hier die RFID-Verwendung nur auf selbständige, wertvolle Werke 
mit Tag auf der Verpackung. Kein Mensch hat früher Barcodes auf die CD 
geklebt.. 
Die Medien werden bei uns an Theke ausgegeben. Die Einzelregelungen lasse ich 
jetzt mal weg. 

Es fallen weg: Mehrteiligkeit und Dänisches Datenmodell, Nicht-Lesbarkeit auf 
Selbstverbuchern, insbesondere in der Stapelverarbeitung, Ringetiketten, 
Booster und sonstiges oder Dummies und die Fragen des Positionierens und die 
dafür vorgesehenen Boxen usw.
Und dieses Haftungsproblem.

Aber: das geht nicht überall. StBs oder UBs, die hier große Bestände haben, 
müssen da wohl mit RFID arbeiten und in der Tat: niemand kann wissen, in 
welchem Gerät die Tags zu Schäden führen und die Gerätehersteller interessieren 
unsere Tags auch nicht sonderlich. Der letzte Grund, warum ich das nicht 
einführe, ist also genau dieser. Das ist nämlich ganz schön schwierig: die 
Tatsache, dass eine Bibliothek ein Tag auf einen elektronischen Datenträger 
klebt oder auch nur "falsch klebt" ist zunächst einmal eine aktive Handlung der 
Bibliothek, die schlicht aufgrund von Physik Folgen kann und damit ergeben sich 
folgende Probleme: 
-ist das für Nutzer zumutbar aufgrund der Sicherung öffentlichen Eigentums?
-muss er eine mögliche Beschädigung seiner heimischen Geräte in Kauf nehmen? 
-steht das in der Benutzungsordnung "Benutzung auf eigene Gefahr :-)
-sind solche Warnungen im Zusammenhang mit dem Auftrag der Bibliothek nutzbare 
Bestände auszuleihen überhaupt zulässig
-ist eine Beschädigung des Abspielgerätes einfach fahrlässig von der Bibliothek 
in Kauf genommen worden?
-ist das Sachbeschädigung?
Der allgemeine Haftungsausschluss Begrenzung auf Fahrlässigkeit, der in den 
meisten BOs stehen dürfte, erscheint mir da unzureichend. Man kann nur hoffen, 
es entstehen wenig Fälle.. aber das ist auch nicht sehr beruhigend. 
Die Aufnahme des Merkmals "Ihre Tags beschädigen Datenträger und Abspielgeräte 
nicht" wird von Anbietern eher nicht mit ja beantwortet- Diese möchten 
natürlich nicht mit einem Problem behaftet werden, dass sie gar nicht lösen 
können und auch ein sehr bibliothekarisches ist.. 
und wenn hätten wir die Arbeit einer Einforderung im Einzelfall..  das ist auch 
nicht besser als ein Streit mit dem Benutzer.
Freundliche Grüße
A. Kustos
... 

Nur die Einzelwerke besonderen Wertes bekommen ein Tag und zwar auf der 
Verpackung. . D

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Inetbib [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Silke 
Ecks
Gesendet: Dienstag, 22. Oktober 2013 20:27
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Re: [InetBib] Beschädigungen von CD-Playern durch RFID-Etiketten

Hallo, Herr Matz,

ein Krümmel reicht für so manches, und erst mehrere...;-)

Im Ernst, mit den Slot-In-Playern haben Sie sicher recht, aber selbst da- ich 
kann mir kaum vorstellen, dass diese superdünnen Ringe zum Aufreiben auf die CD 
um das Loch herum Probleme verursachen, sofern sie richtig, faltenfrei und 
nicht in mehreren Lagen aufgebracht wurden, selbst wenn sie nicht perfekt 
zentriert sind - und die sind doch gemeint?

Die können doch höchstens ein paar Milligramm wiegen, und sind nach meiner 
Erfahrung ohne Gewalt so gut wie gar nicht wieder abzubekommen- wobei ich 
zugeben muss, dass ich es mit Ablasern, Lösungsmitteln und Hocherhitzung nicht 
probiert habe.

Vielleicht sieht es anders aus, wenn ein größeres Kontingent gekauft wurde und 
die teile überlagert sind, also der Kleber / die Chemie altert?

Und Ihre kurze Anmerkung - sind Blue-ray-Player empfindlicher oder werden 
heißer?

LG,
Silke Ecks


Am 22. Oktober 2013 18:17 schrieb Christian Matz
<christian.matz@xxxxxxxxxxxxxxxxx>:
Lieber Kollege,

tatsächlich machen Bibliotheksaufkleber bzw. Aufkleber allgemein sehr 
viele Probleme. In diversen Foren (speziell im Bereich für
Fahrzeugtuning) beklagen User das CDs aus Bibliotheken ihre 
CD-Spieler beschädigt haben.

Slot-in ist ein Irrweg, dazu braucht man noch nicht mal RFID, da 
reicht ein Krümmel. Aber es ist das Mass aller Dinge beim Autoradio, 
denn niemand will dort eine ausfahrende Schublade haben ;-)

Ich verwende - ohne Probleme mit RFID o.ä. - diverse Fabrikate, 
darunter ein Modell von Goldstar (heute LG) aus dem Jahr 1986, ein 
Modell von Philips (CD 2010, noch made in Europe), ein Modell von 
Kenwood mit Brown-Burr Lasertechnologie und ein Standalone Modell der 
Pianocraft-Serie von Yamaha.

Unwuchten sind z.B. bei Top-loading CD-Playern, wie sie i.d.R. beim 
Nachfolger des Kassettenrecorders vorhanden sind, immer da.

Barcode-Etiketten werden hier seit Mitte der 90er verklebt, RFID seit 
ca. fünf Jahren. Beschwerden gab es von Nutzerseite noch nie.

GvG,

CM

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