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Re: [InetBib] Sonntags an der Tankstelle / Konfessionelle Bibliotheken



Guten Morgen, Frau Kustos,

bin kein Kunde, ich nicht, noch nicht mal ne Kundin, wenns nicht
unbedingt sein muss.
Klar ist "user" doof, damals war ich ganz klar ne Leserin und manchmal Hörerin.
Nächstmal schreib ich dann Benutzerin. Hach, immer dies Ent oder Weder!

Die umgangssprachliche Konnotation ist durchaus negativ, oder war es
doch mal, die Polizei z.B. bezeichnete Kleinkriminelle früher als
solche... "Pass mal auf den Kunden da drüben!"

Sodann ist eine Kunde was, das einen erreicht, oder (evtl. von oben
herab) verkündet wird, was mit einem früheren Tresen-Bibliothekswesen
noch einher gehen mochte, nur aus der anderen Richtung. Oder siehe
"Heimatkunde" und die in S-H tatsächlich aktuelle Debatte des
Begriffs, wobei für mich "Sach"-irgendwas vielleicht nicht historisch,
aber jedenfalls sprach-ästhetisch um einiges schlimmer und dümmer ist.

Verkündet also der Kunde seine Bedarfe? Autsch.
UND die ansonsten heute mit dem Begriff verbundene Kommerzialisierung
von allem und jedem liegt mir auch nicht.

Alles im Namen der Verwaltung, juristischer Eindeutigkeit, der
Sparzwänge, und Versachlichung allerorten...
"Der Sonntag ZWANG sie, geschlossen zu halten."
Nennt man sowas nicht auch Reifikation?

Es wäre sicher gut, ein bis zwei Tage in der Woche zu haben, die man
für sich und seine Lieben hat und an denen man auch sicher sein darf,
diese treffen zu können, weil sie dann selber frei sind.

Aber da ist heute eher die Politik zu klarer Haltung und Handeln
gefordert als die Ökumene. Ideologien tun keinem gut, weder Mensch
noch Land noch Sozialwesen.

Das Problem ist doch die Unterwerfung von allem und jedem unter die
Berechenbarkeit, Stückelung und Darstellbarkeit durch fragwürdige
Statistiken und dazu das durchdringende Gewinn- und Wachstumskalkül.

Man sollte sich einfach nicht von gewissenlosen Spielern regieren
lassen und denen alles glauben: das ist mindestens Co-Abhängigkeit.

Na ja. Falscher ffred. Fielleicht ssogar falsches Forum.
Und jetzt tut mir mein Sprachmuskel weh und ich geh still auf den Balkon.

Schönen Tag allerseits wünscht
Silke Ecks

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Am 24. Juli 2013 08:27 schrieb Annette Kustos <Annette.Kustos@xxxxxxxxxxxxxxxx>:
Guten Morgen Frau Ecks,
Kunde???? (Nein ich sage jetzt nichts.. ... Dumdidum)
Ansonsten, ich fand den Vorgang aeusserst aufklaersam...
Gruesse!

Von meinem iPad gesendet

Am 23.07.2013 um 22:39 schrieb "Silke Ecks" <furious.sun@xxxxxxxxx>:

Und ich war auch mal Bibliothekskind (nicht-konfessionell), aber ich
würde es trotzdem gut finden, wenn es möglich wäre, mit der fachlichen
Arbeit, spätestens nach vorgenommenen Ausbildungen, einen
Lebensunterhalt zu verdienen.

Wobei für mich Sonntagsarbeit kein Problem ist, ich aber eine
tarifliche Entlohnung schon auch zu schätzen wüsste. Und dann auch
gerne Frau Kustos' Stunden im Tausch übernähme.
Doch, sone gips auch.

Es hat hier oben in S-H auch schon Kämpfe um "Bürgerbibliotheken" und
das Ehrenamt und Freundeskreise gegeben. Alles gut und schön, aber ist
es nicht bedenklich, nicht sogar traurig, wenn, platt gesagt, alle
sozialen Funktionen von den Steuern zahlenden Bürgern kostenfrei
selbst erledigt werden sollen, während der Staat lieber Kampfdrohnen
oder Spionageprogramme anschafft??

Also da hab ich eher 1 Problem mit, wie man hier vielleicht sagen würde.

Und: ich meinerseits habe als "User" immer auch die Diskrepanzen
wahrgenommen und die vom Grafen angemerkte benutzer-Unfreundlichkeit
für berufstätige in vieler Hinsicht: nur ist ja wohl auch ziemlich
sicher, dass mit den entsprechenden Tarifvereinbarungen Zuschlägen und
mit der entsprechenden personellen Besetzung so etwas zu wuppen wäre.

Was heißt, dass zusätzlich Personal für solche Dinge und den
anfallenden Überstundenausgleich und überhaupt das Funktionieren
einzustellen wäre.

Gut, oder vielmehr schlecht: die Kommunen usw. haben kein Geld. Wo ist
dies Geld?
Mangelverwaltung kann und sollte es nicht sein.

Na ja, nix Neues unter all dieser Sonne; und Ihnen allen einen gute Woche -

Silke Ecks

---------

Am 23. Juli 2013 21:56 schrieb Steinhauer, Eric
<Eric.Steinhauer@xxxxxxxxxxxxxxxx>:
Das Ehrenamt spielt dabei eine wichtige Rolle. Zur Sicht der kath. 
Büchereien zum Thema  ist das hier vielleicht informativ:
http://www.borromaeusverein.de/images/uploads/publikationen/aufsaetze/puk6-08_sonntagsoeffnung.pdf

Ich selbst habe übrigens auch als "Sonntagsarbeiter" vor über 25 Jahren 
meine bibliothekarische Laufbahn begonnen. :))
ste
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