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[InetBib] Methoden im IUD-Bereich
Die Jagd auf E. Snowden ist eine Human Touch Geschichte und schon damit
relevant für alle Massenmedien. Zum zweiten ist sie aber auch ein Ventil
für alle die sich insbesondere im Internet zu stark überwacht fühlen.
Wobei natürlich diejenigen, die eine solche Überwachung wirklich
fürchten müssen, allen anderen, die glauben, dass sie ohnehin außerhalb
des Fokusses staatssicherheitlicher Interessen stehen, vorwerfen, dass
sie nicht so blauäugig sein dürfen. Mit andere Worten, wir alle könnten
Teil der Kollateralschäden sein. Dieser Aspekt ist für Dokumentare darum
besonders relevant, weil er natürlich jeden, der daran interessiert ist,
wie man Datamining (also auch ganz im Sinne der geheimdienstlichen
Rasterfahndung) betreibt, in den Verdacht bringt, militärische
Geheimnisse auszuspionieren. Ich entsinne mich, dass vor mehreren Jahren
erfahrene Teilnehmer an Tagungen über semantische Recherchen sich über
die Teilnahme sinisterer Herren wunderten, die man vorher dort noch nie
gesehen hatte.
Man muss auch nicht unter Verfolgungswahn leiden, wenn man den Eindruck
gewinnt, dass man bei Suchen in Google bestimmte thematische
Zusammenhänge nicht finden soll, obwohl man weiß, dass sie eigentlich
enthalten sein müssten. Um es deutlicher zu sagen, wir müssen damit
rechnen, dass unter den zahlreichen geheimen Algorithmen, die Google für
sein Ranking nutzt, auch solche sind, die Geheimzuhaltendes (zumindest
für bestimmte Personenkreise) unsichtbar machen. Trotzdem wird man zur
Widerbelebung der Dokumentation und zur Förderung der Digitalen
Bibliothek genau solche Datamining- Google- und Datenbankanalysen
verstärkt machen müssen. Denn das Digital Divide zwischen geheim
gehaltenem Wissen und public domain Wissen, ist heute eindeutig zu groß.
Es hat bereits die Dokumentation weitgehend gekillt (2002 +FID), und
schädigte das Bibliothekswesen bereits erheblich. Ein Aspekt, den man
auch bei den zahlreichen Zukunftseinschätzungen für das Bibliothekswesen
nicht übersehen sollte.
So wichtig im IUD-Bereich die soziawissenschaftlichen Befragungsmethoden
in Lehrbüchern, bis hin zu den Delphi-Befragungen auch sind, wir haben
einen zu großen Mangel an semantischen Analysen bis hin zur Analyse
begründeter Information (Wissen) und zum wirklichen Wissenswachstum im
Internet.
MfG
Walther Umstätter
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