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Re: [InetBib] Suche nach Aufsatzverwaltung



Liebe Frau Meier,

wenn Sie bzw. das Institut die Aufsätze professionell (zweit-)veröffentlichen wollen, dann ist der Hinweis von Herrn Graf auf die Einrichtung einer Repository-Software sicher der richtige. Einen Einstieg bietet der Webbbereich "Wissenswertes für Betreiber von Repositorien" auf der Plattform open-access.net: http://open-access.net/de/wissenswertes_fuer/betreiber_von_repositorien/

Soll das Volltextmanagement eine vornehmlich interne Angelegenheit sein, so bietet der vielfältige Markt von Literaturverwaltungsprogrammen möglicherweise einige interessante, zu prüfende, die von Ihnen bis dato genannten Anforderungen voll erfüllende Lösungen an. Möglicherweise haben Sie sich bereits mit ein paar Angeboten beschäftigt oder es ist unlängst ein bestimmtes Literaturverwaltungstool im Routinegebrauch der MitarbeiterInnen - nur halt nicht kollaborativ? Die derzeit wohl populärste und elaborierteste OpenSource-Literaturverwaltungssoftware ist Zotero - http://www.zotero.org. Als Standalone-Version ist Zotero unter Win, Mac und Linux nutzbar, genuin jedoch ein plattformunabhängiges Firefoxplugin - inzwischen via Connectoren und Bookmarklet auch mit anderen Browsern. Über Zotero Web mit Account können Sie im Rahmen von flexibel im Rechtemanagement kofigurierbaren Gruppen kollaborativ Literaturverwaltung betreiben und mit den lokalen Datenbanken synchronisieren. Dabei müssen Sie zwangsläufig nicht Zotero Storage (kostenfrei nur 300 MB Speichrvolumen) verwenden, sondern können Ihren eigenen Server als Volltextquelle angeben. Mit dem AddOn Zotfile (http://www.columbia.edu/~jpl2136/zotfile.html) ist für die PDF-Organisation noch mehr aus Zotero herauszholen.... Mendeley ist ebenso eine prinzipiell kostenfreie, jedoch kommerzielle Alternative mit Webplattform und Desktoppendants für Win, Linux und Mac und eigener Charakteristik als wissenschaftliches soziales Netzwerk. Wenn sich etwa mehr als 10 Personen in einer privaten Gruppe organisieren wollen, muss schon gezahlt werden. Hier greift das Freemium-Geschäftsmodell, was immer öfter zur Anwendung kommt. Für detailierte Einschätzungen der beiden Programme, aber auch mit anderen, das relativ neue colwiz könnte evtl. auch prüfenswert sein, gibt es unter http://literaturverwaltung.wordpress.com/vergleich-literaturverwaltungssoftware/ eine Übersicht div. Softwarevergleiche. Diese ist zwar umfangreich aber in der Regel werden oft die selben "großen Player" wie eben EndNote, RefWorks und - v.a. im deutsschprachigen Raum weit verbreitet - Citavi verglichen und stets begibt man sich in gewisse - mal mehr mal weniger weitreichende - Abhängigkeiten. Ist es für Sie etwa ein wichtiges Kriterium, die Software selbst auf einem Server zu hosten, böte sich die Prüfung vergleichsweise wenig bekannter OpenSource-Tools an, die weniger Verbreitung genießen und Sie damit ggf. auf deutlich weniger (Community-)Support verzichten müssen. Beispiele sind hier etwa WIKINDX (http://wikindx.sourceforge.net/), BibServer / BibSoup (http://bibserver.org/) oder - aber schon länger ohne Weiterentwicklung - refbase (http://www.refbase.net).

Das ist an dieser Stelle nur ein kleiner, kursorischer Rundumschlag. Wenn Sie sich bzgl. der Anforderungen vor dem Hintergrund der bestehenden Praxis der Literaturnachweis- bzw. Volltextorganisation konkreter äußern, kann man sicher eine differenzierte Empfehlung geben. Ich hoffe jedoch schon mit dem Aufzeigen einiger Möglichkeiten Ihenen helfen zu können.

Viele Grüße

Matti Stöhr

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