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Re: [InetBib] Studie "Wissen wir tatsächlich mehr? - Aussagewert - Artikel BuB



"Jeder Mensch hat förderungswürdige Begabungen, man muss ihm nur die
Möglichkeit geben sie zu finden.
Hier sind es oft gerade die Bibliotheken, die mit ihrem breiten Spektrum
an Interessengebieten
jungen Menschen die Chance geben können<<<,
zu entdecken, dass sie Iselbstständig handeln können und auch etwas wert sind" 

So möchte ich Ihr Zitat, lieber Herr Umstätter, gern abwandeln, denn ich habe 
es in der Bibliothek auch mit vielen Analphabeten zu tun, die ohne unsere - der 
Lehrkräfte und meine - Arbeit, die wir hand in Hand direkt in der Schule machen 
wohl nie eine Bibliothek betreten würden. 
Wir haben natürlich auch Schüler/innen, die später Wissenschaftler/innen werden 
oder auch Hotelmanagerin :-)

Vielen Dank, Frau Schleihagen, für die interessanten  Links zu den Befragungen! 
Kooperationsverträge sind natürlich eine wichtige Basis. Wirklich bewegen 
können wir aber erst etwas durch Kollaboration.


--
Jana HaaseAm Friedrichshain 19 c10407 BerlinTel. 030 441 50 84

----- ursprüngliche Nachricht ---------

Subject: Re: [InetBib] Studie "Wissen wir tatsächlich mehr? - Aussagewert - 
Artikel BuB
Date: Fr 26 Apr 2013 11:17:32 CEST
From: h0228kdm<h0228kdm@xxxxxxxxxxxxxxxx>
To: Internet in Bibliotheken&lt;inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx&gt;

Am 2013-04-25 22:40, schrieb Thomas Krichel:
Walther Umstätter schreibt

so dass klar absehbar ist, wann die Mehrheit der
Wissenschaftsgesellschaft aus Wissenschaftlern bestehen wird.

So weit wird es nicht kommen.  Die verdienen dann nämlich nichts
mehr.

Schon heute verdient ein Installateur besser als ein Wissenschaftler.

Cheers,

Thomas Krichel                    http://openlib.org/home/krichel
http://authorprofile.org/pkr1
skype: thomaskrichel
Ja, das ist ein deutliches Zeichen, wie weit wir auf diesem Weg schon 
fortgeschritten sind.
Wenn die Wissenschaftler die Mehrheit in der Gesellschaft bilden, können 
sie schwerlich
überdurchschnittlich verdienen. Sie selbst bestimmen dann den 
"Mittelwert" in einem Power Law.
Außerdem beobachten wir doch schon längst bei den befristeten 
halbtagsbeschäftigen und
Honorarprofessoren, dass die mehr für die Ehre, als für Geld arbeiten.
Nur die Nostalgiker schwärmen noch von der geistigen Elite der Little 
Science,
die aber in der Big Science anteilmäßig an Bedeutung verliert.
Als de Solla Price (1963) und andere befürchteten, dass die Big Science 
unbezahlbar teuer wird,
konnten sie den Spareffekt der Digitalen Bibliothek und des Internets 
noch nicht vorhersehen.
Nun geht es darum die Ausbildung mit MOOC und ähnlichem bezahlbar zu 
machen, wobei berechtigt
befürchtet wird, dass etliche Universitäten alten Zuschnitts damit 
untergehen werden.
Es ist auch nicht einzusehen, warum Kinder das Lesen und Schreiben nicht 
spielerisch auf den modernen
Schiefertafeln (Slates) mit weit weniger Personalkosten erlernen sollen.
Die könnten ihnen mit unendlicher Geduld zeigen wie man "Hase" schreibt, 
wie man es liest,
ausspricht und was dasWort bedeutet.
Nach dem Motto: Teach Them to Read, and Let ‘Em Rip!

Der Sozialdarwinismus mit der Auslese der Besten (Intelligentesten) war 
die größte Dummheit
der letzten hundertfünfzig Jahre, insbesondere bei den Kommunisten und 
Nationalsozialisten.
An seine Stelle muss nun endlich die individuelle Förderung aller 
Begabungen bei den Kindern treten,
und nicht die sog. Begabtenförderung mit ihrem unsinnigen Elitedenken. 
Die wirklich geistige Elite
ist sich seit Jahrtausenden bewusst darüber, wie wenig sie weiß. Das ist 
das typische Wissensparadox,
des "Ich weiß dass ich nichts weiß." So tragen viele sog. Eliten ihre 
Ahnungslosigkeit zu Markte.

"Jeder Mensch hat förderungswürdige Begabungen, man muss ihm nur die 
Möglichkeit geben sie zu finden.
Hier sind es oft gerade die Bibliotheken, die mit ihrem breiten Spektrum 
an Interessengebieten
jungen Menschen die Chance geben können, Autoren und Themen zu 
entdecken, die mit ihren eigenen Interessen
und Begabungen am stärksten korrespondieren." (Zwischen Informationsflut 
und Wissenswachstum S. 58; 2009)

MfG
Walther Umstätter

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