[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]
[InetBib] Bibliotihekskongress: Mehr Demokratie wagen
- Date: Tue, 5 Mar 2013 23:08:50 +0100
- From: "Frauke Mahrt-Thomsen" <frauke.mahrtthomsen@xxxxxxxxx>
- Subject: [InetBib] Bibliotihekskongress: Mehr Demokratie wagen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich möchte noch eine weitere Empfehlung für eine Veranstaltung auf dem
Bibliothekskongress
in Leipzig aussprechen:
die öffentliche Arbeitssitzung des AK Kritische Bibliothek,
am Dienstag,12.3., 13.30-15.30 Uhr, Vortragsraum 9,
Der Titel der Arbeitssitzung lautet:
Mehr Demokratie wagen - ein neues Grundverständnis für die bibliothekarische
Arbeit, Teil II.
Gerhard Zschau und Peter Jobmann werden ihre Masterarbeit im Rahmen ihres
demokratiepädagogischen Studiengangs vorstellen, in der sie sich Gedanken
machen
zu der Anwendung der für den Schulbereich gelernten Prinzipien auf den
Bibliotheksbereich.
Moderation: Frauke Mahrt-Thomsen.
Hier folgt ein Abstract der beiden Referenten:
Mehr Demokratie wagen - Teil 2
Die Fortsetzung der im letzten Jahr begonnenen Diskussion zur Demokratie in
Bibliotheken fokussiert nun einzelne Themenbereiche. Als Ausschnitt aus ihrer
Masterarbeit, die versucht, die Inhalte des Studiengangs
"Demokratiepädagogische Schulentwicklung und soziale Kompetenzen" der FU Berlin
auf das Öffentliche Bibliothekswesen zu übertragen, präsentieren Gerhard Zschau
und Peter Jobmann drei Aspekte ihrer Masterarbeit: der Kundenbegriff,
Leitbilder in Bibliotheken und Bestandsaufbau - Musik.
Der Kundenbegriff
Im Zentrum des professionellen Handelns eines Berufsstandes stehen ethische
Grundsätze. Für Beschäftigte in bibliotheksnahen Einrichtungen hat der BID
ethische Grundsätze im "Code of ethics" festgehalten. Zentraler Bestandteil
des "Code of ethics" ist die Benennung eigener Verhaltensweisen im Umgang mit
Kundinnen und Kunden. Der Kundenbegriff nimmt demnach eine zentrale Rolle im
Berufsstand ein. Gleichwohl bleiben zahlreiche Fragen ungeklärt: Was bedeutet
der Kundenbegriff? Welche Rollenveränderung bringt er mit sich? Verändert er
die bibliothekarische Arbeit und wenn ja, wie? Wie verändert der Kundenbegriff
unser Rollenverständnis?
Leitbilder in Bibliotheken
Leitbilder gelten als Instrument der Unternehmensführung und werden in der
bibliothekarischen Fachliteratur auch so interpretiert. Aus
demokratiepädagogischer Sicht werden Leitbilder hingegen als grundlegender
demokratischer Prozess der (Schul-) Programmentwicklung verstanden. Kern dieses
Punktes ist daher der Versuch, einen demokratischen Leitbildprozess zu
beschreiben, der sowohl für einzelne Bibliotheksleitbilder, als auch für das
Berufsleitbild ("Code of ethics") genutzt werden kann.
Musik - zwischen Bestandsaufbau und Medienpädagogik
Ob Vinylschallplatten, CDs oder DVDs, Musikmedien in den vielfältigsten
Ausprägungen gehören neben gedruckten Büchern zu den wesentlichen
Bestandsmerkmalen Öffentlicher Bibliotheken. Das Erwerbungsspektrum reicht
hierbei von klassischer Musik über Heavy Metal bis zum aktuellen Charterfolg.
Öffentliche Bibliotheken können durch die so dargebotene Genrevielfalt
unterschiedlichste Jugendkulturen ansprechen und diese als zukünftige
LeserInnen gewinnen. Jedoch wartet nicht nur die Musik von rechtsaußen mit
rassistischen, homophoben oder nationalistischen Textzeilen auf. Auch
Produktionen von KünsterlerInnen, die in den Charts ganz oben stehen, fallen
hin und wieder durch ihre gewaltverherrlichenden, chauvinistischen oder
rassistischen Botschaften auf.
Den aktuellen Stand der bibliothekswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit
diesem Thema darzulegen und einen weitergehenden medienpädagogischen Auftrag
für den Umgang mit Musik in Öffentlichen Bibliotheken zu definieren, wird Teil
dieses Beitrags sein.
Mit freundlichen Grüßen,
Frauke Mahrt-Thomsen
--
http://www.inetbib.de
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.