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[InetBib] Bibliotihekskongress: Mehr Demokratie wagen



Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich möchte noch eine weitere Empfehlung für eine Veranstaltung auf dem 
Bibliothekskongress 
in Leipzig aussprechen:
die öffentliche Arbeitssitzung des AK Kritische Bibliothek, 
am Dienstag,12.3., 13.30-15.30 Uhr, Vortragsraum 9,

Der Titel der Arbeitssitzung lautet:
Mehr Demokratie wagen - ein neues Grundverständnis für die bibliothekarische 
Arbeit, Teil II.


Gerhard Zschau und Peter Jobmann werden ihre Masterarbeit im Rahmen ihres  
demokratiepädagogischen Studiengangs vorstellen, in der sie sich Gedanken 
machen 
zu der Anwendung der für den Schulbereich  gelernten Prinzipien auf den 
Bibliotheksbereich.
Moderation: Frauke Mahrt-Thomsen.

Hier folgt ein Abstract der beiden Referenten:
Mehr Demokratie wagen - Teil 2

Die Fortsetzung der im letzten Jahr begonnenen Diskussion zur Demokratie in 
Bibliotheken fokussiert nun einzelne Themenbereiche. Als Ausschnitt aus ihrer 
Masterarbeit, die versucht, die Inhalte des Studiengangs 
"Demokratiepädagogische Schulentwicklung und soziale Kompetenzen" der FU Berlin 
auf das Öffentliche Bibliothekswesen zu übertragen, präsentieren Gerhard Zschau 
und Peter Jobmann drei Aspekte ihrer Masterarbeit: der Kundenbegriff, 
Leitbilder in Bibliotheken und Bestandsaufbau - Musik.

Der Kundenbegriff

Im Zentrum des professionellen Handelns eines Berufsstandes stehen ethische 
Grundsätze. Für Beschäftigte in bibliotheksnahen Einrichtungen hat der BID  
ethische Grundsätze  im "Code of ethics" festgehalten. Zentraler Bestandteil 
des "Code of ethics" ist die Benennung eigener Verhaltensweisen im Umgang mit 
Kundinnen und Kunden. Der Kundenbegriff nimmt demnach eine zentrale Rolle im 
Berufsstand ein. Gleichwohl bleiben zahlreiche Fragen ungeklärt: Was bedeutet 
der Kundenbegriff? Welche Rollenveränderung bringt er mit sich? Verändert er 
die bibliothekarische Arbeit und wenn ja, wie? Wie verändert der Kundenbegriff 
unser Rollenverständnis? 

Leitbilder in Bibliotheken

Leitbilder gelten als Instrument der Unternehmensführung und werden in der 
bibliothekarischen Fachliteratur auch so interpretiert. Aus 
demokratiepädagogischer Sicht werden Leitbilder hingegen als grundlegender 
demokratischer Prozess der (Schul-) Programmentwicklung verstanden. Kern dieses 
Punktes ist daher der Versuch, einen demokratischen Leitbildprozess zu 
beschreiben, der sowohl für einzelne Bibliotheksleitbilder, als auch für das 
Berufsleitbild ("Code of ethics") genutzt werden kann.

Musik - zwischen Bestandsaufbau und Medienpädagogik

Ob Vinylschallplatten, CDs oder DVDs, Musikmedien in den vielfältigsten 
Ausprägungen gehören neben gedruckten Büchern zu den wesentlichen 
Bestandsmerkmalen Öffentlicher Bibliotheken. Das Erwerbungsspektrum reicht 
hierbei von klassischer Musik über Heavy Metal bis zum aktuellen Charterfolg. 
Öffentliche Bibliotheken können durch die so dargebotene Genrevielfalt 
unterschiedlichste Jugendkulturen ansprechen und diese als zukünftige 
LeserInnen gewinnen. Jedoch wartet nicht nur die Musik von rechtsaußen mit 
rassistischen, homophoben oder nationalistischen Textzeilen auf. Auch 
Produktionen von KünsterlerInnen, die in den Charts ganz oben stehen, fallen 
hin und wieder durch ihre gewaltverherrlichenden, chauvinistischen oder 
rassistischen Botschaften auf.
Den aktuellen Stand der bibliothekswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit 
diesem Thema darzulegen und einen weitergehenden medienpädagogischen Auftrag 
für den Umgang mit Musik in Öffentlichen Bibliotheken zu definieren, wird Teil 
dieses Beitrags sein.


Mit freundlichen Grüßen,
Frauke Mahrt-Thomsen




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