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Re: [InetBib] e: Buchsicherung 3M Modell 611



Hallo,

das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat 2004 
umfassend auf die Risiken von RFID bzw. Angriffsarten hingewiesen.

https://www.bsi.bund.de/cae/servlet/contentblob/482266/publicationFile/30867/RIKCHA_barrierefrei_pdf.pdf

S.14: "Unautorisiertes Verändern der Daten"

Den Zusammenhang zwischen Smartphones mit NFC und RFID-Schreibfunktion 
können wohl nur Experten herstellen, die sich mit der 
Funkchip-Technologie auseinandersetzen können. Die Verwirrung erscheint 
mir beabsichtigt, es sind zwei unterschiedliche Bezeichnungen für die 
Funkchiptechnik, wobei NFC neueren Datums ist, einige technische 
Verbesserungen aufweist, und als Werbekürzel für Bezahlfunktionen und 
elektronische Fahrkarten dient.

Funkchips sind eine Technologie, die Arbeitsplätze massiv abbaut, aber 
das hat seinen Preis darin, Verluste und Schäden materieller Art durch 
entsprechenden IT-Aufwand kompensieren zu müssen. Man mag dies 
"digitalen Vandalismus" nennen, ich halte es jedoch für eine inhärente 
Eigenschaft der Informationstechnologie. Die Chipdaten sind jedenfalls 
im Bibliothekssystem in Kopie gespeichert und gehen nicht verloren. Die 
Arbeit in der Bibliothek verschwindet durch Funkchips nicht, sondern 
wird in veränderter Form nur verlagert, vom Personal in der Bibliothek, 
das eine Kundenbindung aufbauen kann, an externe IT-Firmen, die ohne 
Kundenbindung arbeiten und nicht aus Zufall Begriffe wie 
"Buchsicherungsanlagen" erfunden haben.

Viele Grüße

Jörg Prante

Am 14.09.12 13:07, schrieb Bohne-Lang, Andreas:
Hallo

Den von Herrn Lang gemachten Hinweis, daß Chips gegen Veränderung per
Passowrd sicherbar seien, mag stimmen, aber unsere Software
(Bibliotheca) tut so etwas nicht. Auf unsere Anfrage, wie Bibliotheca
mit dieser Bedrohung umgehen will, habe wir noch keine wirtschaftlich
sinnvolle Antwort bekommen. Bei inzwischen mehrere Millionen verklebten
Tags sind die Aufwände für jede Veränderung natürlich hoch!
Die Bedrohung ist aber nichts neues und wurde von mir schon 2008 in
Vorträgen prognostiziert. Bis dato fehlte einfach nur eine kritische
Masse für die Wahrnehmung. Auch ist damals nicht unerwähnt geblieben ,
dass ein Benutzer, der über genügend kriminelle Energie verfügt, mit
einer umprogrammierten mobile Inventurstation genau soviel Arbeit und
Kosten digitalen Vandalismus verursachen kann wie ein Feuer. Falls z.B.
jemand auf die Idee kommt und der Bibliothek ein Password auf die
RFID-Chips einträgt, kann man alle Tag entfernen und neue kleben. Der
Spaß ist ihnen gewiss :-/

Siehe auch:
Die RFID Bibliothek 2.0 - Wohin gehen wir? - Vortragsfolien
gehalten am 03.06.2008 in Mannheim
Sisis Anwendertreffen in Mannheim am 3.6.2008, im Rahmen des 97.
Deutschen Bibliothekartages
http://www.umm.uni-heidelberg.de/bibl/ueberuns/vortraege_bl_btagmannheim.pdf

Ferner hatte ich  damal am 17/Jun/08 für Sisis-Sunrise von OCLC +
Bibliotheca-RFID eine Eingabe "RFID - Unterstützung neuer Chipfeatures"
gemacht, dass genau darauf zielte, daß diese damals neue Funktion
"Password RFID-Chip" unterstützt werden sollten.

Viele Grüße

Andreas Bohne-Lang







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