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Re: [InetBib] Listenkommunikation
Liebe Frau Wiesenmüller,
danke für Ihre ausführliche und freundliche Antwort. Ich antworte kurz, denn
dies ist eine "volle" Woche.
Zum "sozialen" Teil: ich habe auch ganz unabhängig von dieser Diskussion einige
Entscheidungen in Sachen Kommunikation und Information getroffen.
Die RDA-XML-Diskussion habe ich gelesen und finde sie sehr interessant, kann da
im Moment nur Leserin sein, da noch leicht böhmisch. Ich kenne die Grundlagen,
aber weiß noch nicht wohin da wohl praktisch die Reise geht und wer das
eigentlich steuert.
So ein Lehrbuch wäre sicher nicht verkehrt.
Schöne Grüße aus Bochum sendet
Annette Kustos, M.A., M.A.-LIS
Leitung Hochschulbibliothek
Hochschule für Gesundheit
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44789 Bochum
Tel: +49 (0)234/77727-150
Mobil:
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
[mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Heidrun Wiesenmüller
Gesendet: Samstag, 1. September 2012 13:01
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Re: [InetBib] Bedeutung von XML (war bibliojobs ... VAB)
Liebe Frau Kustos,
wenn meine Mail als "blaffig" herübergekommen ist, so tut mir das leid - das
war gewiss nicht meine Intention. Natürlich hätte ich auch einfach in Schweigen
verfallen können, aber ich fand es fairer, offen zu sagen, dass von mir zum
Thema XML nun nicht weiteres mehr kommen wird.
Als Aussteigen aus allen hier laufenden Diskussionen oder gar Abmeldung von
Inetbib war die Mail natürlich nicht gedacht. Ich bin seit 1998 hier
eingeschrieben und werde das auch weiterhin bleiben, auch wenn ich nicht alles
in gleicher Intensität verfolgen kann. Zwar ist es in der Tat so, dass
mittlerweile vieles Interessante auf anderen Plattformen läuft,
nichtsdestoweniger bleibt Inetbib ein ganz wichtiges Medium.
Ich weiß nicht, ob Sie den Mailwechsel zwischen Herrn Umstätter und mir im
Einzelnen verfolgt haben. Falls ja, so müssten Sie gesehen haben, dass ich mich
sehr intensiv darum bemüht habe, seine Ausführungen zu verstehen und eine
sachliche Diskussion zu führen. Ich gebe zu, dass ich ihn natürlich auch gerne
von meiner Meinung überzeugt hätte (umgekehrt hätte vermutlich auch Herr
Umstätter mich gerne "bekehrt"). Aber ich wäre wirklich schon damit zufrieden
gewesen, wenn wir in der Diskussion an einen Punkt gekommen wären, an dem jeder
von uns die Sichtweise des anderen zumindest verstanden hätte (auch wenn man
sie dann immer noch nicht teilt).
Ich muss aber leider konstatieren, dass es einfach nicht funktioniert hat. Ich
glaube, dass jeder, der den Mailwechsel verfolgt hat, bestätigen kann, dass
Herr Umstätter und ich ganz offensichtlich keine gemeinsame Basis gefunden
haben, auf der eine fruchtbare Diskussion hätte stattfinden können. Nach meinem
eigenen Eindruck war es eher ein Aneinander-Vorbeireden als ein
Miteinander-Reden. Deshalb bin ich zu der Einschätzung gekommen, dass es nichts
bringen würde, diesen Mailwechel noch weiterzuführen. Es wäre vielleicht anders
gewesen, wenn sich noch mehr KollegInnen daran beteiligt hätten.
Es ist eigentlich müßig, darüber zu spekulieren, warum die Kommunikation
gescheitert ist. Als Beteiligte kann ich zwangsläufig nur meine eigene
Sichtweise darstellen; Herr Umstätter wird gewiss eine andere Einschätzung
haben. Für mich persönlich hat es jedenfalls die Kommunikation sehr erschwert,
dass ich auf konkrete Fragen keine Antwort erhalten habe. So hatte ich in
meiner Mail von gestern mittag u.a.
nochmals explizit nach näherer Erläuterung des von Herrn Umstätter postulierten
Zusammenhangs zwischen XML und FRBR gefragt, verbunden mit der Bitte nach einem
Literaturbeleg. Ich habe in Herrn Umstätters Antwortmail aber nichts gefunden,
was sich als Antwort darauf hätte deklarieren lassen. Stattdessen kamen (ebenso
wie in seiner letzten Mail in diesem Thread als Antwort an Frau Payer)
Ausführungen, die nach meinem Eindruck wenig mit dem konkreten
Diskussionsgegenstand zu tun hatten und denen ich - ich will es offen zugeben -
leider auch gar nicht mehr folgen konnte.
Vielleicht hätte ich nun trotzdem "bis zum Schluss aushalten" müssen (obwohl
ich nach meiner Erinnerung die Diskussion gar nicht angefangen habe). Das hätte
dann bedeutet, erneut um Beantwortung meiner offenen Fragen zu bitten sowie um
Erläuterung der neuen Äußerungen (denn ich kann schlecht auf etwas reagieren,
das ich nicht verstehe). Ich bezweifele aber, dass das mich oder jemanden von
den Mitlesenden weiter gebracht hätte, und habe mich deshalb ausgeklinkt.
Grundsätzlich denke ich schon, dass man als Teilnehmer einer Mailingliste auch
das Recht hat, eine Diskussion zu verlassen. Vielleicht war aber meine Mail von
gestern abend nicht die beste Methode, dies zu tun.
Ich bitte um Verständnis, wenn dabei auch der Zeitaufwand für eine solche
Diskussion eine Rolle gespielt hat. Ich habe meine Mails in dieser Sache
wirklich nicht mal "eben schnell aus dem Ärmel geschüttelt", sondern vieles
nochmal recherchiert und nachgelesen, um zu verifizieren, dass ich mit meinen
Ansichten zu XML nicht auf dem Holzweg bin - denn ich bin ja selbst keine
EDVlerin. Deshalb fand ich's übrigens auch etwas schade, dass sich niemand von
den mitlesenden Semantic-Web-Spezialisten zu Wort gemeldet hat - das wäre
wahrscheinlich sehr hilfreich gewesen und hätte die Diskussion bereichert.
Außerhalb der Liste bin ich gefragt worden, was denn das für ein Lehrbuch sei,
an dem ich schreibe: Es ist ein Lehrbuch zu RDA.
Viele Grüße
Heidrun Wiesenmüller
Am 31.08.2012 23:01, schrieb Annette Kustos:
Liebe Frau Wiesenmüller,
auch ich verabschiede mich aus inhaltlicher Diskussion in der inetbib,
allerdings nicht aus dem Grund, dass mich die Beiträge Anderer ärgern, sobald
ich mich überlastet fühle und ein Anderer vielleicht zu viel gesagt hat,
sondern mich genau eine solche Haltung stört.
Natürlich ändern sich die Kommunikationsformen, früher war diese Liste hier
die Austauschplattform, heute sind es Blogs, Twitter etc., und man merkt
einfach, dass es "nicht mehr passt".
Herr Prof. Umstätter ist kein Heiliger, dessen Werke man nicht kritisieren
darf, aber so eine blaffige Antwort braucht auch niemand.
Wer das Diskutieren anfängt muss schon bis zum Schluss aushalten.
Für meine eigene Haltung ist nun der Tag gekommen, nur noch die leider in der
Breite nur hier veröffentlichten Mitteilungen über Kongresse etc.
mitzubekommen. Drum kann ich mich nicht unsubcriben.
Gruß
________________________________________
Von: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
[inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx]" im Auftrag von
"Heidrun Wiesenmüller [wiesenmueller@xxxxxxxxxxxxxxxx]
Gesendet: Freitag, 31. August 2012 22:27
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Re: [InetBib] Bedeutung von XML (war bibliojobs ... VAB)
Lieber Herr Umstätter,
nur kurz die Info, dass ich mich jetzt aus dieser Diskussion (wenn man
es so nennen kann) verabschiede. Sie scheint mir einfach nicht mehr
zielführend zu sein.
Da wende ich mich lieber wieder anderen Dingen zu. U.a. schreibe ich
an einem Lehrbuch ;-)
Viele Grüße
Heidrun Wiesenmüller
Am 31.08.2012 20:17, schrieb h0228kdm:
Liebe Frau Kollegin Payer,
das hat mir mal durchaus Kopfzerbrechen bereitet, und zwar bei einem
noch viel älteren Vokabular, der DDC. Wie konnte man diese völlig
veraltete Klassifikation nach hundert Jahren mit neuem Leben beatmen.
Es war also umgekehrt. Als man SGML bzw XML hatte, kam einigen
Bibliothekaren in den USA die Idee alt bewährtes (dazu gehörte für
die USA auch das MARC-Format mit LC bzw.
NLM-Thesauri.) auf dieser neuen semiotischen Ebene zum Einsatz zu
bringen.
Damals hatte die NLM schon Erfahrungen mit dem Metathesaurus UMLS
(Unified Medical Language System). Dass auch MARC (ebenso wie MAB)
längst veraltet waren, war bekannt, (sie stammten noch aus der Zeit
der Magnetbänder, als man bei jedem Dokument dazu schreiben musste,
wie lang es ist. Das wussten später die Betriebssysteme der
Festplatten viel genauer.
Nur OCLC zögerte zunächst mit der Modernisierung, weil Millionen
Records hätten umgeschrieben werden müssen.
Als dann die semantische Ebenen entdeckt wurde, gab es genug Grund
zum Wechsel und die Rechner waren leistungsstark genug.
MfG
Walther Umstätter
Am 31.08.2012 16:13, schrieb Margarete Payer:
Liebe Frau Wiesenmüller, lieber Herr Umstätter,
damit Sie sehen, dass Ihre Diskussion verfolgt wird, eine kleine
Anmerkung zu FRBR:
von der Entstehungszeit her ist es unwahrscheinlich, dass FRBR
auf einer XML-Entwicklung aufbaut: XML 1.0 wurde offiziell am
10.2.1998 veröffentlicht (eine Angabe zur Verwendung von SGML habe
ich in der FRBR nicht gefunden.) FRBR lag schon 1996 der
bibliothekarischen Öffentlichkeit zur Begutachtung vor.
Das ER-Modell wurde 1976 von Chen vorgeschlagen und war zumindest zu
Beginn der 90er Jahre als computerunabhängiges Datenmodell bekannt
(habe in der Duden Informatik von 1993 nachgesehen).
Schöne Grüße
Margarete Payer
Gänzlich neu wäre mir, dass - was Sie als "Tatsache" bezeichnen
-
"FRBR, DDC etc. auf dieser XML Entwicklung aufbauen". FRBR ist ein
Entity-relationship model. Die ERM-Methodik (Definition von
Entitäten
mit bestimmten Merkmalen, sowie den Beziehungen zwischen den
Entitäten) stammt aus dem Design relationaler Datenbanken und
wurde,
soweit ich
weiß, in den 1970-er Jahren entwickelt. "XML" kommt im ganzen
FRBR-Bericht nirgends vor.
Außerdem wurde vor einigen Jahren eine objektorientierte
Variante von FRBR als formale Ontologie entwickelt (FBRRoo):
http://www.cidoc-crm.org/frbr_drafts.html
Auch dieses bewegt sich auf einer ganz anderen Ebene als der
rein
syntaktischen, und XML wird nicht erwähnt.
Darum weise ich ja auf den Zusammenhang hin, weil es nicht
überall
explizit deutlich gemacht wird.
Aber was für ein Zusammenhang soll das denn nun sein?
Gewiss gibt es seit einigen Jahren auch für FRBR eine Umsetzung in
RDF/XML:
http://metadataregistry.org/schema/show/id/5.html
(vgl. dazu auch
http://www.ifla.org/files/cataloguing/frbrrg/namespace-report.pdf)
Ergibt sich daraus, dass FRBR auf XML aufbaut???
Auch gehen natürlich viele FRBRisierungs-Projekte mit Daten in
XML-Syntax um. Z.B. wurden in einem Projekt der Indiana University
XML
Schema Definitions für FRBR entwickelt; man kann dort auch
FRBRisierte Daten in XML herunterladen:
http://www.dlib.indiana.edu/projects/vfrbr/
Aber auch hier ist doch nicht XML der Bedeutungsträger, sondern
das auf FRBR beruhende Datenmodell.
Auch in der umfangreichen Literatur zu FRBR (von der ich gewiss
nicht
alles, aber doch recht viel gelesen habe) bin ich nach meiner
Erinnerung
nie auf die Aussage gestoßen, dass FRBR auf XML aufbauen würde.
Vielleicht könnten Sie meiner Erinnerung auf die Sprünge helfen und
mir
einen einschlägigen Beleg aus der Literatur liefern?
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Prof. Heidrun Wiesenmüller M.A.
Hochschule der Medien
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Prof. Heidrun Wiesenmüller M.A.
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Fakultät Information und Kommunikation Wolframstr. 32, 70191 Stuttgart
Tel. dienstl.: 0711/25706-188 Tel. Home Office: 0711/36565868 Fax.
0711/25706-300 www.hdm-stuttgart.de/bi
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http://www.inetbib.de
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Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.