Der Schlusssatz ist bemerkenswert "Es verlangt ja keiner die Rückkehr zum
alten Karteikasten.", da es noch nicht so lange her ist, als auch das noch
in Opposition zum OPAC gefordert wurde. Außerdem ist schon die Überschrift
"Leser oder Surfer" wiederholter grober Unfug. Seit dem Beginn der Online
Revolution haben wir die Möglichkeit in Bibliotheken gezielt das zu
recherchieren, was wir wirklich lesen müssen und nicht mehr Tausende von
Seiten durchzublätter (screenen, browsen, surfen) bevor wir was
brauchbares zu lesen bzw. genauer zu studieren finden.
Die Bibliotheks- und Informationswissenschaft hat das Problem, dass zu
viele Laien nostalgischen Bibliotheksvorstellungen nachhängen, weil ihnen
nicht nur zu wenig Professionals geistig paroli bieten, sondern etliche
(Jochum, Schlechter, etc.) diesen Unsinn noch unterstützen, und das nach
rund vierzig Jahren der Digitalen Bibliotheksentwicklung. Wenn dann die
gleichen (nicht unbedingt die selben) Laien, meinen man könnte die
veralteten Bibliotheken alle schließen oder speziell die NYPL als Museum
erhalten, ist die Furcht groß, dass dem Bibliothekswesen das letzte
"Stündlein geschlagen" hat. Das war mit dem Beginn der Digitalen
Bibliothek 1963 klar, dass einem veralteten Bibliothekswesen gerade das
"Stündlein" schlägt.
MfG
W. Umstätter
In der NZZ ist heute ein interessanter Bericht über die Zukunft der New
York Public Library
http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/uebersicht/leser-oder-surfer_1.17177492.html
Jutta Lambrecht
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http://www.inetbib.de
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