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Re: [InetBib] Automatische, begriffsbasierte Analyse von "Themenkonjunkturen"?



Sehr geehrter Herr Nix,

im Rahmen meiner Dissertation habe ich ein Treemap-basiertes 
Visualisierungsverfahren entwickelt, das es erlaubt, die 
Nutzungshäufigkeit von Begriffen in einer Konzepthierarchie wie einem 
Thesaurus grafisch darzustellen. Insbesondere können dabei auch die 
Unterschiede in der Nutzungshäufigkeit zwischen zwei verschiedenen 
Dokumentmengen verglichen werden. Damit lässt sich auch ein zeitlicher 
Vergleich realisieren.

Die Software steht Open Source unter http://www.semtinel.org zur 
Verfügung, bei Fragen dazu stehe ich gerne zur Verfügung (ich befürchte, 
die SOftware ist noch nicht ganz selbsterklärend).

Meine Publikationen zum Thema finden Sie hier:

http://ki.informatik.uni-mannheim.de/people/kai_eckert.html

Das Verfahren selbst ist hier beschrieben: 
https://ub-madoc.bib.uni-mannheim.de/29611/

Viele Grüße,

Kai Eckert

Am 18.01.2012 09:17, schrieb Sebastian Nix:
Liebe KollegInnen,

vor einigen Tagen ist ein Nutzer mit einem Anliegen an mich herangetreten, 
das interessant ist, bei dem ich ihm aber zunächst nicht direkt weiterhelfen 
konnte.

Der Nutzer hatte den Ngram Viewer von Google ausprobiert 
(http://books.google.com/ngrams). Dieses Tool erlaubt es, basierend auf 
ausgewählten Teilmengen aus "Google Books"-Digitalisaten in unterschiedlichen 
Sprachen, die Häufigkeit des Vorkommens bestimmter Begriffe in Texten im 
Zeitverlauf zu betrachten und so Indizien für "Themenkonjunkturen" zu 
erhalten.

In diesem Zusammenhang stellte der Nutzer die Frage, ob es nicht auch möglich 
sei, mit einem solchen Werkzeug die Datenbestände in Pressedatenbanken oder 
fachlich fokussierten Datenbanken wie z.B. den "Sociological Abstracts" zu 
untersuchen.

Ein solcher Ansatz erscheint durchaus verlockend, aber es gibt gewiss auch 
eine Vielzahl von Fallstricken, die vom Problem der vermutlich notwendigen 
Lemmatisierung über das Problem sprachübergreifender Vergleiche von 
Themenkonjunkturen aufgrund von Bedeutungsvarianzen einer Übersetzung bis hin 
zur Frage der Inhalte der Datenbasis selbst (Volltexte, Abstracts) reichen.

Vor diesem Hintergrund wäre ich daran interessiert zu erfahren, ob irgendwo 
"im Alltagsbetrieb" bereits Werkzeuge wie der Ngram Viewer eingesetzt werden, 
um, basierend auf Volltextdatenbanken (welchen?), Begriffs- und damit 
Themenkonjunkturen zu analysieren.

Gleichermaßen interessant wäre die Frage, ob irgendjemand solche Werkzeuge 
einsetzt, um anhand der kontrollierten Sacherschließungsinformationen 
(Thesaurusbegriffe) in Fachdatenbanken (welchen?) Themenkonjunkturen zu 
analysieren.

Über jeden Hinweis auf derartige Projekte würde ich mich freuen, und dafür 
bereits vorab vielen Dank.

Beste Grüße,

Sebastian Nix

-----

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
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Sebastian Nix
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Kai Eckert
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