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[InetBib] Bibliothek Friedrich Nicolai



Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen in den Bibliotheken,

im Zuge der Vorbereitung einer Ausstellung über den Berliner Verleger,  
Buchhändler und Schriftsteller Friedrich Nicolai (1733-1811), die vom  
23. Juni bis 2. September 2012 im Gleimhaus Halberstadt zu sehen sein  
wird, soll der Versuch unternommen werden, dessen Bibliothek zu  
rekonstruieren.

Mit rund 16.000 Bänden dürfte die Bibliothek Friedrich Nicolais die  
seinerzeit größte Privatbibliothek Berlins gewesen sein. Sie wurde von  
den Urenkelinnen Nicolais 1886 an die Stadtbibliothek Hamburg  
verkauft, doch waren ihr zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als die  
Hälfte der Bände durch Vermächtnis, Schenkung und Verkauf entfremdet  
worden. Von Nicolais Enkel Gustav Parthey heißt es beispielsweise, er  
habe tausende Bücher "an die Kgl. Bibliothek zu Berlin, an das hiesige  
Kgl. Staatsarchiv, an die deutsche Bibliothek in Flensburg, an die  
Universitäts-Bibliothek zu Straßburg, [und] an das Deutsche  
Archäologische Institut zu Rom" verschenkt. Rund 800 Bände Masonica  
hat Parthey an die Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln"  
verkauft.

In der heutigen Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg sind  
aufgrund der großen Kriegsverluste von dem umfangreichen Ankauf nur  
noch gut 80 Bände erhalten. Nicht gänzlich geklärt scheint der  
Verbleib der Bibliothek der Großen National-Mutterloge "Zu den drei  
Weltkugeln", aus deren Bestand Einzelstücke in andere Bibliotheken  
gekommen sind. Weitere Bände sind in den OPACs folgender Bibliotheken  
mit dem Vermerk "Provenienz: Nicolai, Friedrich" nachgewiesen:

Staatsbibliothek Berlin (12)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (10)
Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Weimar (2)
Dienstbibliothek des Geheimen Staatsarchivs, Berlin (1)

Hinzu kommen Handexemplare im Handschriftenbestand der Berliner  
Staatsbibliothek und in Privatbesitz.

Bücher aus der Bibliothek Friedrich Nicolais sind an dem von Daniel  
Chodowiecki entworfenen Exlibris leicht zu erkennen. (Eine Abbildung  
des Exlibris finden Sie auf 
http://freunde-sbb.de/nachlass-nicolai/die_restaurierung.html.) 
  Die genannten Masonica tragen zudem einen Stempel der Loge. Wo der  
Originaleinband erhalten ist, besteht dieser aus gelber Pappe; Autor  
und Titel sind handschriftlich auf dem Buchrücken vermerkt.

Falls Ihnen in den Altbeständen Ihrer Bibliotheken oder bei späteren  
Nachkäufen Bücher untergekommen sind, die aus der Bibliothek Friedrich  
Nicolais stammen könnten, wären wir Ihnen für einen Hinweis äußerst  
dankbar.

Mit freundlichen Grüßen,
Rainer Falk

Ackerstr. 80
13355 Berlin

Das Gleimhaus
Domplatz 31
38820 Halberstadt
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