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Re: [InetBib] VDM-Verlag unter neuem Namen



Liebe Gesprächsteilnehmer und Leser, 
hat denn nicht auch gerade der genannte Verlag nicht in der Kritik gestanden, 
im von Herrn Ulmer genannten Rahmen gerade nicht verlegerisch tätig zu sein, 
möglicherweise allerhöchstens in Form des Internetausdruckens, so dass sich in 
gewisser Weise eine auffällige Farbgebung dessolchen in einer Gruppe eher 
weißer Exemplare der Gattung ergibt?

Daher quasi kein gutes Beipiel?
Grüße

Annette Kustos, M.A., M.A.-LIS
Leitung Hochschulbibliothek
Hochschule für Gesundheit
University of Applied Sciences
Universitätsstraße 105
44789 Bochum
Tel: +49 (0)234/77727-150
Mobil: 
E-Mail: annette.kustos@xxxxxxxxxxxxxxxx
Web: www.hs-gesundheit.de

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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx 
[mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Walther Umstaetter
Gesendet: Donnerstag, 20. Oktober 2011 19:02
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Re: [InetBib] VDM-Verlag unter neuem Namen

Lieber Herr Ulmer,

Lieber Herr Umstätter,

woher wissen Sie, dass im Bereich Publikation nicht Sach- und
Leistungsgerecht bezahlt wird?

Das kann doch jeder täglich beobachten, oder glauben Sie wirklich, dass es
eine Korelation zwischen Leistung (Arbeit mal Zeit) bzw. Qualität und dem
Gewinn bei Autoren aus Büchern gibt? Hier weiß doch jedermann, dass es
wissenschaftliche Autoren gibt, die dafür bezahlen publiziern zu dürfen.
Und so mancher Autor hat seinen Bestseller in kurzer Zeit locker herunter
geschrieben. Wenn Sie das Wort Leistung ernst nehmen, kommen Sie da auf
bemerkenswerte Stundenlöhne, denen man das Wort Wucher getrost zuordnen
könnte.

Und wieso ist VDM dafür ein Beleg?

Bei VDM wird nach mehrfacher Kritik (und der Diskussion in Inetbib), noch
weniger als bei seriösen Verlagen auf Qualität bzw. Leistung geachtet,
weil es weitgehend unwichtig ist, ob Kopien aus Wikipedia, Diplomarbeiten,
etc. Publikationswürdig sind.

Es stimmt auch nicht, dass die Investitionen des Verlages um so höher sind
um so höher die Auflage ist, Auflage ist nur ein Kostentreiber, Umfang und
Ausstattung und Bearbeitung aber viel wesentlicher.

Bis lang, als Pergament, Papier, Setzerei, Buchdruck, Transport noch sehr
teuer waren, machte die Finanzierung der Auflagenzahl den größten Teil der
Investition aus. Dass sich das heute durch die Digitaliserung geändert
hat, ist ja gerade das worauf ich wiedeholt hinweise. Dabei ist die
Reklame für gezielte Publikationen in den Verlagen immer bedeutsamer
geworden. Ihr Hinweis auf  die Kosten für Ausstattung und Bearbeitung
bezieht sich sicher nicht auf VDM etc., da das ja die Autoren leisten.

Wie also konnten Sie sich an etwas gewöhnen, was nicht stimmt?

Die lesende Gesellschaft ist noch zu stark an die veralteten Bedingungen
gewöhnt, nicht an das digitaliseirte Zeitalter. Wollen oder können Sie
meine Sätze nicht verstehen?

Und wer tut so, als müsste man bei POD auflagenbezogen vorinvestieren?

Wenn Sie noch mal lesen, was ich schrieb, so war genau das meine Aussage,
dass Verlage früher vorinvestieren mussten, was nun in diesem Bereich
entfällt. Das sind die klassischen Scheingefechte, wo man dem Gegner
Unsinn unterstellt, um dann sagen zu können es sei Unsinn. Das gelingt in
Gesprächen immer wieder gut. In schriftlichen diskussionen, ist das
schwieriger, weil es jeder nachlesen kann.

Dass höhere Verkäufe höhere Honorare rechtfertigen hat auf Forderug der
Autorenverbände der Gesetzgeber kodifiziert. Da haben Sie wohl eine
eigenwillige Sicht.

Und genau das ist der Punkt. Das war früher eher gerechtfertigt, wird aber
nun immer unsinniger - es so zu kodifizieren.

Ihr Statement ist reichlich rätselhaft.

Es ist nicht rechtlich rätselhaft, sondern ein Gedanke, über den es sich
lohnen würde mal genauer nachzudenken, weil das Internet und insbesondere
die Informationstheorie unabweisbare Konsequenzen hat - auch für das
Verlagswesen und das Urheberrecht.

Für die Verlage ist es also nur eine Frage der Zeit, wie lange sie
eine Entwicklung bremsen können. Vermeidbar ist dieser Fortschritt auch im
Rechtsempfinden einer Wissenschaftsgesellschaft mit Sicherheit nicht. Dass
ist das schöne am Wissen, man kann sich darauf verlassen, dass es sich
durchsetzen wird, evolutionär oder revolutionär ;-)

MfG

W. Umstätter


Am 20.10.2011 um 11:51 schrieb "Walther Umstaetter"
<walther.umstaetter@xxxxxxxxxxxxxxxx>:

Eigentlich ist dieses Verlagskonzept ein schöner Belge dafür, dass im
Bereich der Publikation weder Leistungs- noch Sachgerecht bezahlt wird.
Nur weil wir uns daran gewöhnt haben, dass Verlage früher um so mehr
Geld
vorlegen mussten, je höher die Auflage sein sollte, tut man so, als
müsste
das im publishing on demand auch heute noch gelten. Es ist schlichter
Unsinn, und hochgradig ungerecht, dass Publikationen mit hohen Auflagen
Autoren reich machen. Ein gerechtes Urheberrecht sollte so sein, dass
Qualität und Leistung honoriert wird und nicht der Unsinn in höchster
Auflagenzahl.

Man kann sich ja bei Amazon die Titel und Preise bei VDM Verlag,
"Lambert
Academic" und Akademikerverlag ansehen.

MfG

W. Umstätter

Sehr geehrte Frau Pampuch,

ich wurde schon früher mit VDM konfrontiert: wie wird denn dieser
Verlag unter Fachkreisen allgemein eingeschätzt?

auch bei netbib findet sich so einiges an Einschätzungen zu diesem
Verlag:
http://log.netbib.de/?s=vdm


Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Plieninger

--
Dr. Jürgen Plieninger
07071 - 297 61 41
mailto:juergen.plieninger@xxxxxxxxxxxxxxxx
http://homepages.uni-tuebingen.de/juergen.plieninger/


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