Liebe Kolleg(inn)en,
vor einigen Wochen gab es hier einen Hinweis auf schema.org, dem Regelwerk
zur semantischen Beschreibung der Webinhalte innerhalb der
HTML-Quelltexte. Die Ankündigung, dass die großen Suchmaschinenanbieter
auf eine gemeinsame Lösung setzen, deren Komplexität außerdem überschaubar
scheint, ließ mich auf eine intensive Diskussion in inetbib hoffen. Die
ist erstaunlicherweise bisher ausgeblieben. Erstaunlich deshalb, weil es
doch letztlich um nichts weniger als den langersehnten Durchbruch in
Sachen Semantic Web quasi als Nebeneffekt gehen kann.
Ich persönlich gehe davon aus, dass die großen Marktteilnehmer im
Versandhandel und den Sozialen Netzwerken zügig Lösungen implementieren
werden, um im Wettbewerb die Nase vorn zu haben. Alle kleineren
Marktteilnehmer, die auch etwas verkaufen wollen werden mit müssen. Es
stellt sich somit die Frage, ob Webseiten ohne entsprechendes Markup
mittelfristig im Suchmaschinenranking noch auf wahrnehmbaren Positionen
auftauchen. Oder umgekehrt könnte eine präzisere Antwort auf das konkrete
Nutzerbedürfnis durchaus dazu führen, dass eine Google indexierte
bibliografische Datenbank weniger Nutzung erfährt, wenn sich aufgrund
unpräziser Interpretation des Informationsbedürfnisses durch die
Suchmaschinen niemand mehr dorthin "verirrt". Sinkende Nutzung bedeutete
niedrigere Leistungsindikatoren und geringere Wahrnehmung. Andererseits
bieten sich neben der präziseren Zuordnung der eigenen Angebote auch
Chancen über das Vehikel schema.org via Mapping auf RDF
(http://schema.rdfs.org/index.html) Anschluss an Datenbestände zu
bekommen, die weniger dem kommerziellen Bereich und mehr dem Bereich
Wissen und Information zuzuordnen sind. Also mehr und präzisere
Serviceangebote für Nutzer von Bibliotheken und Informationszentren?
Welche Möglichkeiten sehen Sie? Gibt es bereits konkrete Überlegungen sich
in absehbarer Zeit auf den Weg der Implementierung zu machen?
Beste Grüße aus Frankfurt am Main, Thomas Oerder
Thomas Oerder
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