2011/7/13 Rupert Rompel <Rupert.Rompel@xxxxxx>:
Ihr köstlicher Ausdruck der „unkörperlichen Verbreitung“ – der
streng genommen nicht stimmt, denn auch Elektronen haben eine, wenn auch
geringe Masse – erinnert mich an die Diskussion vor ca. 20 Jahren, als die
ersten Breitbandverbindungen öffentlich zugänglich wurden. Damals sagte
man der Konferenzwirtschaft das baldige Ende voraus, da jeder sich per remote
access einwählen könnte. Die Zahlen des German Convention Bureau (GCB)
sprechen eine ganz andere Sprache. Es ist eben immer etwas schwierig mit
Prognosen, sofern sie sich mit der Zukunft beschäftigen.
Zu den konferenzen ein gedanke, denn wenn es dort nur um die infos
ginge, dann könnte man heute via twitter und den dortigen #hashtags
einiges sehr elegant mitverfolgen. vor kurzem war es so beim bibtag11,
bei frei-tag, bei ala11, bei liber11, bei dhi ...
Zur dhi-tagung in paris habe ich einen tweet, ein foto und einen
bericht verlinkt
Gruppe: http://groups.google.com/group/dz-list/topics
* DHI-tagung [1 Aktualisierung]
disclaimer: tweet ist zu klaus, foto ist mit klaus, bericht ist allgemein.
Und da geert mit dabei war in paris, sei noch dies hier gemailt:
Geert Lovink sieht in seiner Theorie des Bloggens
(Teil seines Buches "Zero Comments", Routledge NY, 2007) eher den
massiv nach innen gerichteten Blick des "Tagebuchführens" als die
journalistischen Kategorien wie "Wahrheit", "Nachricht" oder
"Bericht". Nach dem 11. September schlossen Blogs die Lücke zwischen
dem Netz und der Gesellschaft. Es waren die Blogs, die weltweit die
Demokratisierung des Netzes verwirklichten.
Dagegen trägt jeder neue Blog seinen Teil zum Untergang des
Mediensystems bei, das einst das 20. Jahrhundert dominierte. Der
Glaube an eine Botschaft nimmt immer mehr ab. Das ist das
nihilistische Moment der Bewegung und Blogs fördern diese Kultur wie
keine andere Plattform vor ihnen. Blogsoftware unterstützt in
Wirklichkeit Nutzer dabei, den Schritt von der Wahrheit zum Nichts zu
gehen. Die gedruckte und gesendete Botschaft hat ihre Aura verloren.
Nachrichten werden als Waren konsumiert, die einen gewissen
Unterhaltungswert besitzen.
Anstatt Blogs immer wieder von neuem als Instrumente der
Selbstvermarktung zu präsentieren, sollten sie vielmehr als dekadente
Artefakte interpretiert werden, die aus der Ferne die verführerische
Macht der Sendeanstalten demontieren ohne ein alternatives Modell
anzubieten, meint Geert Lovink.
Geert Lovink ist Medientheoretiker, Internetkritiker und Autor von
"Uncanny Networks", "Dark Fiber", "My First Recession" und "Zero
Comments". Er organisiert Konferenzen und ist Mitbegründer von
Internetprojekten wie "nettime" und "fibreculture". Seit 2004 leitet
er das Institute of Network Cultures, Hogeschool van Amsterdam und ist
Professor für mediastudies/new media an der Universität von Amsterdam.
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Tue, 12 Jul 2011 14:11:01 +0200
Von: delin@xxxxxx
An: Internet in Bibliotheken <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Betreff: Re: [InetBib] "Eckenknick - Double fold"
In diesem Zusammenhang (unkörperliche Verbreitung) immer wieder
interessant zu lesen:
http://anwalt-im-netz.de/urheberrecht/erschoepfung.html
Beste Grüße
Peter Delin
tnx.
Karl Dietz schrieb:
Eben gesehen und passend zu den digitalen schulbüchern ...
"
Is a Bookless Library Still a Library?
In libraries across the U.S., digital seems to be winning the battle
over the printed word, but some lament what else we might be losing
in
the movement to go bookless
"
via g+ bzw. time.com
Die bookless library ist als wort-un-getüm wohl nicht mehr zu
toppen.
Schon einige jahre her ist das wort: paperless office
und alle die mögen, können schauen wo der drucker steht ...
+
Eine mail von vor vier jahren. in heutigen zeitmessungen in denen die
tweets zeitnah zum gesprochenen wort in die virtuelle welt gehen,
also
schon ziemlich alt, aber immer noch lesenswert ...
2007/4/8 Karl Dietz <karl.dz@xxxxxxxxx>:
On 10/4/05, Helga Luedtke <helga.luedtke@xxxxxxxxxxx> wrote:
mit einigen Jahren Verspätung, aber hoffentlich noch rechtzeitig
ist
Bakers bemerkenswertes Buch "Double Fold" (2002: National Book
Critics
Circle Award) nun in Deutschland erschienen.
Zur Thematik von Nicholson Bakers "Double Fold" vgl. "Angriff aufs
Papier - Texterhaltung und Quellenvernichtung in Bibliotheken". Zur
Sitzung des Arbeitskreises Kritischer BibliothekarInnen (AKRIBIE)
auf
dem Bibliothekartag in Augsburg, 14. April 2002, zusammengefasst
von
Matthias Holl/UB Tübingen:
http://w210.ub.uni-tuebingen.de/dbt/volltexte/2003/927/html/tbi2002_2.htm#holl
Zur Reaktion amerikanischer Medien, Bibliotheksverbände und
BibliothekarInnen auf "Double Fold" vgl. Helga Lüdtke:
Bibliothekare
-
Zerstörer oder Bewahrer von Kultur? Zur Debatte um das
Buchmassaker
im
elektronischen Zeitalter, in: BuB : Forum für Bibliothek und
Information, Heft 3, März 2002, S. 149-154 .
BuB in 2006 und 1/2007 ist ja nun online zu lesen.
Gesendet: Montag, 26. September 2005 08:58
An: inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
Betreff: [InetBib] "Eckenknick - Double fold"
Liebe Liste,
gestern wurde im Deutschlandfunk die soeben erschienene
Übersetzung
von
Bakers "Double fold" ausführlich besprochen. Erfreulich ist, daß
ein
bibliothekarisches Thema den Weg ins Radio gefunden hat.
Büchermarkt : Das Buch der Woche: Nicholson Baker: Der Eckenknick,
vorgestellt von Jörg Magenau
Deutschlandfunk, 25. September, 16.10-16-30.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/
Hier ein Link zur Leseprobe:
http://www.amerikanische-literatur.de/fm/131/Baker_Der_Eckenknick_oder_w
ie_die_Bibliotheken_sic.pdf
Baker, Nicholson
Der Eckenknick oder wie die Bibliotheken sich an den Büchern
versündigen
Reinbek : Rowohlt 2005 (erschienen am 23. September)
ISBN 3-498-00626-6
29,90 €
s.a. http://www.perlentaucher.de/buch/22437.html
Hybrides Publizieren als Marketing-Mix / Erfolgsmodell
zur Verbreitung von Hochschulschriften und wissenschaftlichen
Monografien
(Eric W. Steinhauer)
in: BuB 4/2007
--
http://www.inetbib.de
--
NEU: FreePhone - kostenlos mobil telefonieren!
Jetzt informieren: http://www.gmx.net/de/go/freephone
--
http://www.inetbib.de
--
http://www.inetbib.de