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Re: [InetBib] Stand der Informationswissenschaft
- Date: Tue, 12 Jul 2011 14:47:59 +0200
- From: Karl Dietz <karl.dz@xxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Stand der Informationswissenschaft
2011/6/22 Walther Umstaetter <walther.umstaetter@xxxxxxxxxxxxxxxx>:
Die USA laufen uns nicht nur bei Google weit voraus, so weit, dass viele
Fachleute den Vorsprung schon gar nicht mehr sehen, und diejenigen die ihn
sehen, hoffen immer mehr, das zu tun, was die Chinesen einst mit überholen
ohne einzuholen umschrieben. Das ist aber nur möglich, wenn man das
entsprechende Wissen erwirbt. Meine Erfahrung sagt mir, dass immer mehr
Menschen von Wissen, Semantik, Information oder Web 2.0 sprechen, ohne die
nötigen Grundlagen der Informationstheorie verstanden zu haben, und die
USA sind schon seit langem dazu übergegangen ihren geistigen Vorsprung
nicht mehr zu Publizieren.
Der letzte halbsatz fiel mir schon beim ersten lesen auf. im kontext
der aktuellen diskussion zur bookless library macht er nun auch (mehr)
sinn ...
Wie soll ich über die Konsequenzen im Wissensbereich diskutieren, wenn die
Diskussionspartner es einfach ablehnen die informationstheoretischen
Grundlagen zur Kenntnis zu nehmen – und das über ein Jahrhundert nach
Boltzmann, nach Fisher, Hartley, Kolmogorov, Nyquist, Schrödinger,
Shannon, Wiener etc.
Some more IUD name dropping: Dewey, Otlet, Lafontaine, Ranganathan,
Garfield, ...
Oder die grand old dame d'ocumentation in germany: Clara E. Müller
Fazit: Die Informationswissenschaft braucht wieder ihr gesundes Fundament.
Wer nicht mehr weiß, was das ist, sollte mal in die alten Lehrbücher
schaun.
zb bradford
s.
"
1. Man nennt das jetzt Dokumentation
Wie es damals war? - lrgendwann sagte Jemand: "Man nennt das jetzt
Dokumentation".
Das war 1961 - am Beginn meiner neuen Tätigkeit in Hohenheim. Das
heißt, so neu war die Tätigkeit auch wieder nicht, denn mit ähnlichem
hatte ich mich schon zehn Jahre vorher beschäftigt - an anderem Ort.
Aber nun waren Anstellung und Auftrag neu oder doch erweitert, und
eben auch die Bezeichnung für die Tätigkeit. Man nennt das jetzt
Dokumentation. Aber bitte, was genau ist das? Ein Fachbuch, ein
Standardwerk, ein Lehrbuch könnte Aufschluß geben. Aber, vergessen wir
nicht, wlr befinden uns am Anfang der 60er Jahre. Was gab es da schon
Einschlägiges? Mit viel Geduld, Zielstrebigkelt und Hilfe der
Fernleihe konnte man an ein Exemplar von S.C. Bradfords
"Documentation" herankommen - die U.S.-Auflage erschienen 1950 in
Washington, D.C.
Also, schlagen wir Bradford auf. Was erfahren wir da? Frei übersetzt
aus Kapitel 1. erster Satz: "Dokumentation wird durch eine
Brüderschaft enthusiastisch Ergebener in peinlich sorgfältiger und
altruistischer Arbeit in bescheidener Verborgenhelt (obscurtty I) zum
Wohle der menschlichen Gesellschaft ausgeführt." Sie sagen nichts! -
Da haben Sie recht, da kann man nur andächtig schweigen. Mir ging es
beim Lesen auch so. Und - ehrlich gesagt - für einige Zeit kam ich
über diesen ersten Satz nicht hinaus.
"
Harald Haendler
In:
25 Jahre Fort- und Weiterbildung von SKDI und AKI
im Stuttgarter Raum : mit Veranstaltungsübersicht 1964 - 1989
Umfang/Format: 49, [26] S. ; 21 cm
Einband/Preis: kart. : DM 10.00
Sachgruppe: 02 Schrift, Buch, Bibliothek, Information und Dokumentation
Standort: WLB, DZ-bib, ...
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