Sehr geehrter Herr Giella,
Die Oberfläche ist ansprechend und sieht erst einmal übersichtlich aus.
Allerdings kann ich als Bibliothekar von aussen nicht nachvollziehen,
wie Primo die Relevanzen generiert. Sehr sonderbar ist die Ruprik
"Bekanntheitsgrad". Wie weiss das System z. B., warum eine Publikation
einen hohen Bekanntheitsgrad hat und eine andere nicht? Und als
Wissenschaftler muss ich mich auch ernsthaft fragen, ob mir persönlich
das nicht egal ist? Recherchiere ich nach Bekanntheitsgrad in einem
Themenbereich? Wenn ich z.B. mit "Karl Kraus" suche - ich bin KEIN
Germanist, habe also keine Ahnung -, dann kann ich überhaupt nicht
verstehen, was mir meine Suchmaschine mit "Bekanntheitsgrad" sagen
möchte. Und wenn ich unverfänglich mit dem Wort "Musiklexikon" eine
Suche starte, bekomme ich mit dieser Sucheinstellung eine doch sehr
verwirrende Sortierung, die ich so überhaupt nicht erwarten würde
(natürlich weiss ich, dass man so nicht suchen darf, aber so suchen
Benutzende i.d.R. nun mal).
Was ist genau die Intention dieser Einstellung? Besten Dank für die
Antwort.
Wenn Treffer durch die BenutzerInnen eine besondere Aufmerksamkeit
erfahren, z.B. durch das Öffnen der Vollanzeige oder das Hinzufügen zum
Korb, dann erhalten diese Treffer eine bestimmte Punktezahl. Je mehr
Punkte umso "bekannter" ist das Werk. Der Begriff hat seine Unschärfen,
ebenso wie andere angedachte wie "Popularität" oder "Beliebtheit". Diese
Sortierung ist also stark von den BenutzerInnen abhängig. Eigenartige
Ergebnisse dürften daher dadurch entstehen, dass die Suchmaschine
derzeit v.a. von BibliothekarInnen konsultiert wird und einem weiteren
Kreis der studentischen Welt (noch) nicht bekannt ist.
Je mehr das der Fall sein wird, desto eher werden sich "Relevanz" und
"Bekanntheit" vermutlich annähern.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus Knitel