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[InetBib] World Wide Wissenschaft-Wie professionell Forschende im Internet arbeiten
- Date: Fri, 18 Feb 2011 11:13:23 +0100
- From: "Siegfried Doreen" <D.Siegfried@xxxxxx>
- Subject: [InetBib] World Wide Wissenschaft-Wie professionell Forschende im Internet arbeiten
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
ob Plagiatsvorwürfe oder Datenschummelei - der hohe Erfolgsdruck im
Wissenschaftsbetrieb treibt so manchen Wissenschaftler zu unehrenhaften
Entscheidungen. Doch wie arbeiten Wissenschaftler eigentlich? Wo sind Hürden?
Wo sind sie schlicht überfordert? Die ZBW - Leibniz-Informationszentrum
Wirtschaft hat den wissenschaftlichen Alltag von Wirtschaftswissenschaftlern in
Deutschland einmal unter die Lupe genommen. Infografiken zur Studie finden Sie
hier <http://www.zbw.eu/presse/pressebilder/infografiken.htm> .
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Doreen Siegfried / Pressesprecherin ZBW - Leibniz-Informationszentrum
Wirtschaft
Pressemitteilung
World Wide Wissenschaft - Wie professionell Forschende im Internet arbeiten
ZBW-Studie zeigt: Forschenden fällt es schwer, wissenschaftliche Güte von
Recherchetreffern zu beurteilen - Möglichkeiten des elektronischen Publizierens
weitestgehend unbekannt
Kiel/Hamburg, den 18. Februar 2011: Über die Hälfte aller
Wirtschaftswissenschaftler/innen in Deutschland fühlen sich bei der
wissenschaftlichen Literaturrecherche überfordert. Sei es die Beurteilung der
wissenschaftlichen Qualität oder das Finden der richtigen Suchbegriffe - selbst
arrivierte Forscher/innen sind auf der Suche nach Unterstützung. Auch beim
Publizieren von Forschungsarbeiten kennen Wissenschaftler/innen nicht alle ihre
Möglichkeiten. ZBW-Studie gibt Einblicke in Informationsmanagement an deutschen
Universitäten.
Von der Idee bis zur Publikation müssen Wissenschaftler/innen nicht nur
analysieren, diskutieren und denken. Der Weg zu Reputation und Anerkennung ist
überdies gepflastert durch viele Fleiß- und Verwaltungsaufgaben: Literatur muss
recherchiert, Forschungsdaten mühsam beschafft und Verlagsverträge geprüft
werden. Bei den meisten dieser administrativen Arbeiten fühlen sich
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland schlicht überfordert.
Dies zeigt eine Untersuchung der ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
zum Informationsmanagement von Wirtschaftswissenschaftler/inne/n in Deutschland.
Ein erhebliches Problem stellt für Forschende die Beurteilung von
Recherchetreffern dar. 53 Prozent der befragten Wirtschaftsforschenden geben
an, dass ihnen die Beurteilung der wissenschaftlichen Qualität eines
Suchtreffers häufig schwer fällt. Immerhin 40 Prozent der Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler aus BWL und VWL finden es schwierig zu beurteilen, ob ein
Treffer für ihr Forschungsvorhaben relevant ist. Zudem finden 35 Prozent aller
befragten Forscher/innen bei der Recherche die Suche nach einem passenden
Schlagwort schwierig.
Ein weiteres Problem stellt die fehlende Publikationsinfrastruktur dar.
Doktorand/inn/en und Post Docs fühlen sich oft allein gelassen, wenn es darum
geht, einen renommierten Verlag für ihre Dissertation zu finden (45 Prozent)
oder das richtige Journal für ihren Aufsatz (27 Prozent). Die Gestaltung von
Autorenverträgen mit Verlagen werden von einem Viertel der Befragten (24
Prozent) als besonders belastend empfunden, insbesondere aufgrund des fehlenden
juristisches Wissens zu urheberrechtlichen Regelungen. Hinzu kommt der hohe
Aufwand für Formatierungen, Quellenverwaltung und Übersetzungen nach
Verlagsvorgaben, die 48 Prozent der Forschenden als beschwerlich empfinden.
Die vielfältigen Möglichkeiten des elektronischen Publizierens via Open Access
sind der Mehrzahl der Wissenschaftler/innen unbekannt. Open Access wird in der
Regel irrtümlicherweise assoziiert mit Wildwuchs und schlechter Qualität. Dass
es renommierte Open-Access-Zeitschriften mit einem strengen Peer-Review-Prozess
gibt, ist den wenigsten Wissenschaftler/inne/n überhaupt bekannt. Nur 16
Prozent der befragten Wirtschaftsforschenden nutzen die Vorteile sowie erhöhte
Zitierhäufigkeit und Sichtbarkeit im Netz, die Open-Access-Journals bieten.
Zur ZBW-Studie:
In einer kürzlich fertig gestellten empirischen Studie mit quantitativen und
qualitativen Untersuchungsanteilen wurden knapp 200 Forschende und Studierende
der Fächer VWL und BWL zu ihrem Informationsmanagement befragt. Die
Studienergebnisse können Sie bei der ZBW - Leibniz-Informationszentrum
Wirtschaft bestellen bei Dr. Doreen Siegfried unter der E-Mail-Adresse
d.siegfried@xxxxxxx
Über die ZBW:
Die ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft ist das weltweit größte
Informationszentrum für wirtschaftswissenschaftliche Literatur mit einem
überregionalen Auftrag - online wie offline. Heute beherbergt die Einrichtung
rund 4,5 Millionen Bände und 32.000 laufend gehaltene Zeitschriften. Daneben
stellt die ZBW die wohl am schnellsten wachsende Sammlung von
Open-Access-Dokumenten im Internet zur Verfügung: EconStor
<http://www.econstor.eu/> , das digitale Archiv, verfügt heute über 25.000 frei
zugängliche Aufsätze und Working Papers. Mit EconBiz, der Suchmaschine für
internationale wirtschaftswissenschaftliche Fachinformationen, können
Studierende oder Wissenschaftler/innen in über 5 Millionen Datensätzen
recherchieren. Zusammen mit dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) betreibt die
ZBW das Peer-Review-Journal Economics <http://www.economics-ejournal.org/> ,
das nach dem Prinzip des Open Access konzipiert ist. Die ZBW ist Teil der
Leibniz-Gemeinschaft <http://www.leibniz-gemeinschaft.de/> und seit 2007
Stiftung des öffentlichen Rechts.
Pressekontakt:
DR. DOREEN SIEGFRIED
Pressesprecherin
ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Düsternbrooker Weg 120
D-24105 Kiel
T: +49 [0] 431. 88 14-455
F: +49 [0] 431. 88 14-520
E: d.siegfried@xxxxxx
Standort Hamburg:
Neuer Jungfernstieg 21
D-20354 Hamburg
www.zbw.eu <http://www.zbw.eu/>
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Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.