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[InetBib] World Wide Wissenschaft-Wie professionell Forschende im Internet arbeiten



Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

 

ob Plagiatsvorwürfe oder Datenschummelei - der hohe Erfolgsdruck im 
Wissenschaftsbetrieb treibt so manchen Wissenschaftler zu unehrenhaften 
Entscheidungen. Doch wie arbeiten Wissenschaftler eigentlich? Wo sind Hürden? 
Wo sind sie schlicht überfordert? Die ZBW - Leibniz-Informationszentrum 
Wirtschaft hat den wissenschaftlichen Alltag von Wirtschaftswissenschaftlern in 
Deutschland einmal unter die Lupe genommen. Infografiken zur Studie finden Sie 
hier <http://www.zbw.eu/presse/pressebilder/infografiken.htm> . 

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Doreen Siegfried / Pressesprecherin ZBW - Leibniz-Informationszentrum 
Wirtschaft

 

Pressemitteilung

 

World Wide Wissenschaft - Wie professionell Forschende im Internet arbeiten

 

ZBW-Studie zeigt: Forschenden fällt es schwer, wissenschaftliche Güte von 
Recherchetreffern zu beurteilen - Möglichkeiten des elektronischen Publizierens 
weitestgehend unbekannt

 

Kiel/Hamburg, den 18. Februar 2011: Über die Hälfte aller 
Wirtschaftswissenschaftler/innen in Deutschland fühlen sich bei der 
wissenschaftlichen Literaturrecherche überfordert. Sei es die Beurteilung der 
wissenschaftlichen Qualität oder das Finden der richtigen Suchbegriffe - selbst 
arrivierte Forscher/innen sind auf der Suche nach Unterstützung. Auch beim 
Publizieren von Forschungsarbeiten kennen Wissenschaftler/innen nicht alle ihre 
Möglichkeiten. ZBW-Studie gibt Einblicke in Informationsmanagement an deutschen 
Universitäten.

 

 

Von der Idee bis zur Publikation müssen Wissenschaftler/innen nicht nur 
analysieren, diskutieren und denken. Der Weg zu Reputation und Anerkennung ist 
überdies gepflastert durch viele Fleiß- und Verwaltungsaufgaben: Literatur muss 
recherchiert, Forschungsdaten mühsam beschafft und Verlagsverträge geprüft 
werden. Bei den meisten dieser administrativen Arbeiten fühlen sich 
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland schlicht überfordert. 
Dies zeigt eine Untersuchung der ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft 
zum Informationsmanagement von Wirtschaftswissenschaftler/inne/n in Deutschland.

 

Ein erhebliches Problem stellt für Forschende die Beurteilung von 
Recherchetreffern dar. 53 Prozent der befragten Wirtschaftsforschenden geben 
an, dass ihnen die Beurteilung der wissenschaftlichen Qualität eines 
Suchtreffers häufig schwer fällt.  Immerhin 40 Prozent der Wissenschaftlerinnen 
und Wissenschaftler aus BWL und VWL finden es schwierig zu beurteilen, ob ein 
Treffer für ihr Forschungsvorhaben relevant ist. Zudem finden 35 Prozent aller 
befragten Forscher/innen bei der Recherche die Suche nach einem passenden 
Schlagwort schwierig.   

 

Ein weiteres Problem stellt die fehlende Publikationsinfrastruktur dar. 
Doktorand/inn/en und Post Docs fühlen sich oft allein gelassen, wenn es darum 
geht, einen renommierten Verlag für ihre Dissertation zu finden (45 Prozent) 
oder das richtige Journal für ihren Aufsatz (27 Prozent). Die Gestaltung von 
Autorenverträgen mit Verlagen werden von einem Viertel der Befragten (24 
Prozent) als besonders belastend empfunden, insbesondere aufgrund des fehlenden 
juristisches Wissens zu urheberrechtlichen Regelungen. Hinzu kommt der hohe 
Aufwand für Formatierungen, Quellenverwaltung und Übersetzungen nach 
Verlagsvorgaben, die 48 Prozent der Forschenden als beschwerlich empfinden.

 

Die vielfältigen Möglichkeiten des elektronischen Publizierens via Open Access 
sind der Mehrzahl der Wissenschaftler/innen unbekannt. Open Access wird in der 
Regel irrtümlicherweise assoziiert mit Wildwuchs und schlechter Qualität. Dass 
es renommierte Open-Access-Zeitschriften mit einem strengen Peer-Review-Prozess 
gibt, ist den wenigsten Wissenschaftler/inne/n überhaupt bekannt. Nur 16 
Prozent der befragten Wirtschaftsforschenden nutzen die Vorteile sowie erhöhte 
Zitierhäufigkeit und Sichtbarkeit im Netz, die Open-Access-Journals bieten. 

 

Zur ZBW-Studie:

In einer kürzlich fertig gestellten empirischen Studie mit quantitativen und 
qualitativen Untersuchungsanteilen wurden knapp 200 Forschende und Studierende 
der Fächer VWL und BWL zu ihrem Informationsmanagement befragt. Die 
Studienergebnisse können Sie bei der ZBW - Leibniz-Informationszentrum 
Wirtschaft bestellen bei Dr. Doreen Siegfried unter der E-Mail-Adresse 
d.siegfried@xxxxxxx

 

Über die ZBW:

Die ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft ist das weltweit größte 
Informationszentrum für wirtschaftswissenschaftliche Literatur mit einem 
überregionalen Auftrag - online wie offline. Heute beherbergt die Einrichtung 
rund 4,5 Millionen Bände und 32.000 laufend gehaltene Zeitschriften. Daneben 
stellt die ZBW die wohl am schnellsten wachsende Sammlung von 
Open-Access-Dokumenten im Internet zur Verfügung: EconStor 
<http://www.econstor.eu/> , das digitale Archiv, verfügt heute über 25.000 frei 
zugängliche Aufsätze und Working Papers. Mit EconBiz, der Suchmaschine für 
internationale wirtschaftswissenschaftliche Fachinformationen, können 
Studierende oder Wissenschaftler/innen in über 5 Millionen Datensätzen 
recherchieren. Zusammen mit dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) betreibt die 
ZBW das Peer-Review-Journal Economics <http://www.economics-ejournal.org/> , 
das nach dem Prinzip des Open Access konzipiert ist. Die ZBW ist Teil der 
Leibniz-Gemeinschaft <http://www.leibniz-gemeinschaft.de/>  und seit 2007 
Stiftung des öffentlichen Rechts.

 

 

Pressekontakt:

 

DR. DOREEN SIEGFRIED
Pressesprecherin

 

ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft

Düsternbrooker Weg 120

D-24105 Kiel

T: +49 [0] 431. 88 14-455 
F: +49 [0] 431. 88 14-520 
E: d.siegfried@xxxxxx 

 

Standort Hamburg: 

Neuer Jungfernstieg 21 

D-20354 Hamburg 


www.zbw.eu <http://www.zbw.eu/> 

 

 

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