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Re: [InetBib] Hilfe bei der Annotation, Kooperation
- Date: Fri, 6 Aug 2010 08:57:31 +0200
- From: Rohde Bernd Martin <Bernd.Rohde@xxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Hilfe bei der Annotation, Kooperation
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Christiane Küster-Schneider schrieb:
Wir kennen die Bedeutung von Adjektiven – mehr noch: Eine Überzahl
von uns ist sogar in der Lage, eine ganze Reihe davon aus dem
Englischen ins Deutsche zu übersetzen – auch ohne „Mouse-over“!
auch wenn ich dies mit den englischen Begriffen, nicht nur Adjektiven, für in
Teilen geltend eigentlich schon auf mich zuschreiben kann, bei "Crowdsourcing"
musste ich dann doch schon mal nachschlagen. Und mit "Cardsorting" assoziiere
ich im ersten Moment - typisch für jemanden mit Katalogisierungshintergrund -
nach RAK einzusortierende Katalogkärtchen. Es gibt da doch das eine oder andere
Fremdwort aus dem englischsprachigen Raum, dass wohl nicht in allen Sparten des
Bibliothekswesens gleichmässig verbreitet ist. Vielleicht gehöre ich aber
inzwischen auch nur schon zum Alten Eisen...
Regina Bending schrieb:
Das Berufsbild des Bibliothekars hat sich, besonders in the letzten 5 bis 10
Jahren, sehr geaendert.
Vielleicht sollte man konkreter sagen, es hat sich stark diversifiziert? Es
gibt eben neben den klassischen Aufgaben inzwischen auch anderes. Dazu können
solche Projekte wie das von Arne Berger gehören - müssen aber nicht
zwangsläufig.
Arne Berger schrieb:
Als erste wichtige wissenschaftliche Arbeit haben wir die Metadaten die
Stimmungen
beschreiben ins Deutsche übertragen
[...]
Diese soll es den Anwendern ermöglichen, mit 3 bis 5 Mausklicks einen
personalisierten
Fernsehsender basierend auf Stimmungen zu erstellen und anzusehen.
Merkwürdig finde ich dieses Auswahlkriterium schon etwas. Stimmung ist doch
eben etwas sehr individuelles. Es passt ja schon die einfache Kategorisierung,
die man heute bei Spielfilmen hat, nicht unbedingt: Es gibt auch Komödien, die
mir höchstens ein müdes Lächeln auf den Mund entlocken und ansonsten eher
langweilig sind - oder anders gesagt: Stimmung kommt da keine auf! Die
Erschliessung nach sachlichen Gesichtspunkten durch
Systematik/Thesaurus/Schlagwörter ist ja schon eine halbe Kunst für sich, ich
sehe auch häufig, dass es die formale Erschliessung nicht weniger ist. Es
sollen also jetzt Empfindungen in die Erschliessung einfliessen? Unter diesem
Aspekt klingt das für mich mehr nach einem Projekt, dass vielleicht in
Zusammenarbeit mit einer psychologischen Fakultät bzw. unter Einbezug einer
entsprechenden Fachperson angegangen werden sollte. Ich bin mir zudem sicher,
dass es im Bereich Metadaten wichtigere Projekte gibt, die "gefördert durch das
BMBF" sein sollten, als den Menschen nach der jeweiligen Stimmung den Inhalt
ihrer "Glotze 2.0" zurechtzuschneiden.
Unter den Teilnehmern verlosen wir als Hauptpreis einen
20-Euro-Amazon- Gutschein und vier schöne Bücher.
Über die "vier schönen Bücher" bin ich ebenfalls gestolpert. Woher wollen Sie
wissen, was ein Teilnehmer "schön" findet? Eine Empfehlung aus eigener
Erfahrung als Geber und Empfänger: Es gibt nicht viel mehr grössere mögliche
Fettnäpfe, als einem Bibliothekar / einer Bibliothekarin einfach irgendein Buch
zu schenken. Ich zumindest bin aufgrund der beruflichen Prägung sehr wählerisch
geworden. ;-)
Schöne Grüsse, Bernd Martin Rohde
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Bernd Martin Rohde
Dipl-Bibl. (FH), UP in Rare Book Librarianship
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