Sehr geehrte Listenteilnehmer,
ich bin auf der Suche nach einem Weihnachtsgedicht.
Ein Bekannter bat mich, das Gedicht zu finden, um den genauen Wortlaut,
das Erscheinungsjahr und den Autoren zu ermitteln.
Leider hat er es von seiner Mutter nur mündlich überliefert bekommen,
die es damals in der Volkschule 1923 auswendig lernen mußte.
Sie sagte es jedes Jahr am Christtag vor der Bescherung auf.
Ihm würde es sehr viel bedeuten, wenn es jemand fände.
Ich habe es im Netz schon probiert, leider ohne Erfolg.
Und da erinnerte ich mich an diese Mailingliste,
vielleicht hat jemand von Ihnen noch einen genialen Einfall
oder kennt sogar das Gedicht.
Meinen Dank im Voraus.
Mit freundlichem Gruss
Veronika Kraus
An folgenden Text kann er sich noch erinnern:
Leise sinkt die Weihnacht nieder
auf die abendlichen Fluren,
weiße Eisgefilde zeigen
überall des Winters Spuren.
Einsam auf der öden Straße
jetzt ein junger Wand`rer schreitet,
mühsam wankt er hin des Weges
und sein Fuß gar oftmals gleitet.
Dort am Fuße jenes Kreuzes
winkt die Bank zur süßen Ruh
nimmer kann er widerstehen,
stellet hin die kleine Truh.
Bald umfängt ein süßer Schlummer,
die schon halb erstarrten Glieder
und den Geist umgaukelten Bilder
aus der fernen Heimat wieder.
Helft, o helft noch einmal öffnen
sich die ??? müden Lider
und total zum Tod ermattet
sinkt am Kreuzesfuß er nieder.
Hört nicht wie zwei feste Schritte,
Männerschritte sich ihm nahen,
fühlt nicht, wie zwei starke Arme
liebevoll ihn dann umfahr'n.
"Ist das Leben schon entschwunden?
Oder schickt zur rechten Stunde
der, in dessen Hand wir alle!"
tönt es aus des Retters Munde.
Anders ist`s im alten Schlosse,
droben hoch im Ahnensaale,
wo des Lebens Lust und Freude,
ist gebannt mit einem Male.
Denn der Tod mit kaltem Hauche
hat das Teuerste berührt,
hat des Hauses edlen Sprossen
herzlos mit sich weggeführt.
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