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[InetBib] Antw: Fehler in beck-online



Lieber Herr Pannier,

als Konsortialführer für das deutschlandweite Hochschulkonsortium für
Beck Online (136 Institutionen sind beteiligt)  kennen wir im hbz die
von Ihnen beschriebenen Probleme leider zu Genüge: URLs in Beck Online
ändern sich (seit Februar mindestens in 70 Fällen), Haupttitelseiten
werden geändert, und das alles ohne Vorabinformation. Meine Kolleginnen
und Kollegen müssen leider seit Februar verschärft Sonderaufwände
betreiben um Fehler und Inkonsistenzen bei den Beck Online Metadaten zu
korrigieren, damit die Nachweise in unserem Verbundkatalog stimmen. Ein
Hauptgrund scheint mir zu sein, dass der Anbieter - wie andere Anbieter
auch, die nicht recht wissen, was es heißt, Bibliotheken als Kunden zu
haben - viel zu sehr auf sein eigenes Portal fixiert ist.

Die Bibliothekare vieler deutscher Bibliotheken, die beck-online für
ihre 
Benutzer abonniert haben , versuchen die Inhalte von beck online in
ihren 
Katalogen zu verzeichnen. <...> Soweit die Theorie. Rein praktisch
stoßen wir dabei in den letzten Monaten 
massenhaft auf Schwierigkeiten. Häufiger sind ohne Benachrichtigung
der 
Abonnenten die Links gewechselt worden, häufig entspricht die
Beschreibung 
nicht dem tatsächlichen Inhalt.

Denn Sie haben ja Recht: in der Theorie ist alles schön einfach - und
ich bin sicher, auch die Praxis könnte es viel schöner und einfacher
sein, als es aktuell der Fall ist. Das würde allerdings voraussetzen,
dass der Anbieter einer Online Plattform akzeptiert, dass
bibliothekarische Nachweissysteme nach wie vor für einen Großteil der
Nutzer die Königswege zum Volltext sind. Und dies würde wiederum
voraussetzen, dass Nutzern wie z.B. Wissenschaftler, Studierende oder
Richter, die auf diesem Wege zugreifen, weil ihnen von ihrer Bibliothek
darüber der Zugriff auf eine Vielzahl von Informationsquellen eröffnet
wird, von dem Anbieter eine ähnlich hohe Bedeutung zugemessen wird, wie
privaten Nutzern, die etwa in einer Anwaltskanzlei sitzen und denen
möglicherweise ein proprietäre Portaloberfläche eines einzigen
Anbieters ausreicht.

Da die wirtschaftliche Bedeutung zumindest der akademischen (und ich
vermute auch der behördlichen oder richterlichen Nutzerschaft) für den
Beck Verlag in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben dürfte (wie
das Konsortium leidvoll erfahren hat), ist zu hoffen, dass entsprechend
auch ihren Bedürfnissen nach konsistenten und persistenten Nachweise
entsprochen wird.

Da jedoch Hoffnung alleine im Konsortialgeschäft leider nicht
ausreicht, hat das hbz in seinen Konsortialgesprächen - unterstützt
durch einzelne Bibliotheken oder bibliothekarische AG'en - mit dem Beck
Verlag deutlich auf diese Problematik hingewiesen und Abhilfe gefordert.
Wir haben bei unseren Gesprächspartnern durchaus Verständnis gefunden
und sind weiterhin in Gesprächen, doch dauern Veränderungen
zugegebenermaßen zu lange und eine grundsätzliche Verbesserung der
Situation ist bisher noch nicht eingetreten.  Wir werden jedenfalls
dieses doch recht dicke Brett weiterbohren und dazu auch unsere
regionalen und überregionalen AG-Strukturen verstärkt einbinden. Das hbz
wird in Kürze seine Konsortialbibliotheken entsprechend unterrichten.

Hier nur einige Dinge aus der laufenden Woche:

Im Detail habe ich Ihnen in separater Mail einen Teil unser
Fehlerdokumentation schon einmal weitergeleitet; in der kommenden Woche
wird Ihnen eine Kollegin noch einen weiteren Teil schicken.

Dem Normalkunden wird solche Aufklärung nicht zuteil <....>

In den Informationsstrukturen liegt in der Tat ein weiteres Problem,
denn ein Großteil der Verärgerung und der verursachten Mehrarbeit liegt
ja gerade in der Tatsache begründet, dass wichtige Änderung zu spät oder
erst im nachhinein mitgeteilt werden. Unsere Gespräche mit Beck
betreffen ganz zentral auch diesen Punkt. Aus der Informationspflicht
werden wir den Anbieter - der ein Interesse daran haben sollte, dass
seine inhaltlich ja zweifellos hochwertigen Inhalte von den Nutzern (die
zum Teil wiederum Beck-Autoren sind) auch gefunden werden - jedenfalls
nicht entlassen.

Insofern hoffe ich begründet, dass ein Beck-User-Blog  sich in baldiger
Zukunft nicht mehr mit bibliothekarischen Nachweisfragen wird
beschäftigen müssen. Um das zu erreichen, sollten wir wie telefonisch
ja bereits vereinbart zusammenarbeiten.

Mit den besten Grüßen,

Jochen Johannsen




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Dr. Jochen Johannsen
Leiter Digitale Inhalte
hbz – Hochschulbibliothekszentrum NRW
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50510 Koeln
Tel.: (+49) (0) 221 400 75 - 223
Fax: (+49) (0) 221 400 75 - 190
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