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[InetBib] ASEZA, SFX und EZB



Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Vergleichbare Systeme zum Suchsystem für elektronische Zeitschriften und 
Aufsätze (ASEZA ) http://www.multisuchsystem.de/
sind 
1. das von Exlibris entwickelte Find E-Journals-System , mit dem die 
elektronische Zeitschriften nach Titeln und nach Subjekt- und 
Untersubjektkategorien, also nach Themen, durchsucht werden können, und 
2. die EZB, bei der elektronische Zeitschriften nach Titeln, Fachgebieten und 
nach Schlagwörtern recherchierbar sind. 

Während bei 1) die Unterkategorien, also die Themen, mit den zugehörigen 
Oberkategorien (Fachgebieten) verknüpft werden, also die einzelnen Themen über 
das Fachgebiet aufgelistet werden können, ist bei der EZB dies leider nicht 
möglich. Die verwendeten Schlagwörter können nicht aufgelistet werden. Hier 
muss das einzugebende Schlagwort schon vorher bekannt sein, um zu einem 
Ergebnis zu kommen.  Auf diese Weise ist die EZB wenig für eine 
bibliographische Recherche im eigentlichen Sinne geeignet. Sie ist wohl eher 
ein Anzeigesystem für bereits bekannte Titel oder Schlagwörter als ein 
Suchsystem.

Wie die weitverbreiteten Find E-Journals-Systeme von Exlibris zeigen, scheint 
man aber doch inzwischen einzusehen, dass eine solche thematische 
Zeitschriftensuche sehr nützlich sein kann, indem sie einen alternativen 
allgemeinen Zugang zu wissenschaftlicher Literatur herstellt, wie es auch in 
ASEZA der Fall ist. Voraussetzung dafür ist, dass die Zeitschriften durch 
möglichst enge Themen erschlossen werden, die wiederum nach übergeordneten 
Fachbereichen oder in alphabetischer Ordnung  anzeigbar sind. Wenn zu einem 
Thema, das zudem nicht aufgelistet wird, mehrere hundert Titel angezeigt 
werden, ist das für eine Recherche wenig sinnvoll. Auch die Systeme von 
Exlibris bieten teilweise noch eine zu weitmaschige thematische 
Aufschlüsselung. Die EZB wäre wegen einer grösseren Anzahl von Schlagwörtern 
demgegenüber im Vorteil, der aber wegen der fehlenden Auflistung nicht genutzt 
wird. 

Wenn Zeitschriften nicht thematisch gefunden werden können, gibt es noch die 
Möglichkeit, sie über die in den Titeln enthaltenen Wörter zu suchen. Das führt 
aber immer dann ins Leere, wenn der eingegebene Suchbegriff in keinem Titel 
enthalten ist. So führen deutschsprachige Suchbegriffe grundsätzlich selten zu 
ergiebigen Ergebnissen, weil die allermeisten Zeitschriften in Englisch 
erscheinen.  

In ASEZA ist daher auch die Auflistung der für ein gesamtes Fachgebiet (nicht 
Thema) nachgewiesenen Zeitschriftenwörter vorhanden. Ausserdem lassen sich die 
in ASEZA verwendeten Themen häufig auch um die in den Zeitschriftentiteln 
enthaltenen wesentlichen Wörter erweitern. So wird  z.B. beim Thema Laser auch 
das Titelwort LASER in der Datenbank gesucht. In der EZB beschränken sich 
übrigens auch viele Schlagwörter in der Hauptsache auf Titel, die das 
Schlagwort bereits im Titel enthalten, natürlich kommen dazu die Synonyme und 
anderssprachige Benennungen. Sucht man z.B. Zeitschriften zum Schlagwort 
Milchwirtschaft, so werden fast ausschliesslich Titel, die DAIRY als 
Suchbegriff enthalten,  angezeigt. Viele Schlagwörter lassen sich somit allein 
durch Verwendung der in Titeln enthaltenen wichtigen Suchbegriffe ermitteln. 
Wenn also jemand Aufsätze zur Milchwirtschaft sucht, so wird er die für ihn 
relevanten Zeitschriften sowohl über das Thema Milchwirtschaft als auch über 
die Titelsuche durch Eingabe von dairy finden. 

Ein nicht unwesentlicher Vorteil ist, dass in ASEZA alle Titel mit Google 
Scholar verknüpft werden. Dadurch erhält man sofort einen Überblick über die in 
einer Zeitschrift enthaltenen Aufsätze mit dem sofortigen potentiellen Zugang 
zum Volltext. Deutlich herausgestellt werden in Google Scholar auf der rechten 
Seite die Open-Access-Zugänge angezeigt. Das können 10, 20, 30 oder auch (in 
manchen Fachgebieten) über 50 von 100 Titeln sein. Wegen dieser zahlreichen 
Open-Access-Hinweise ist die Google Scholar -Verknüpfung also nicht 
überflüssig, sondern wohl unerlässlich. Nirgendwo sonst erhält man so auf einen 
Blick die einzelnen Aufsätze aufgelistet bereits mit den ersten Zeilen aus den 
Abstracts und den Hinweisen auf freien Zugang für Titel, die an sich einer 
Lizenz unterliegen. Durch Eingabe von Suchbegriffen in das obere Eingabefeld 
von Google Scholar kann man ausserdem sehr schnell zu gezielteren Ergebnissen 
kommen, wenn nicht schon im Suchformular von ASEZA die betreffenden 
Suchbegriffe eingegeben wurden.

In ASEZA gibt es darüber hinaus in der Themensuche eine weitere interessante 
Möglichkeit. Geben Sie dort z.B. das Stichwort corrosion ein, so erhalten Sie 
als Ergebnis das Thema Corrosion und darunter die Hinweise auf weitere Themen. 
Durch Anklicken von Petrologie z.B. erhalten Sie die beiden Titel, die sich mit 
Petrologie und Corrosion befassen. 

Ein sehr flexibler, erweiterbarer Themenindex (bisher über 400 Themen), nach 
Fachbereichen und alphabetisch anzeigbar, eine kombinierte Themensuche, 
Wortindices zu einzelnen Fachgebieten und die Integration von GoogleScholar 
sind die Dinge, die ASEZA bietet, also etwas mehr als die oben genannten 
vergleichbaren Systeme. Was aber ASEZA ganz unabhängig davon besonders 
interessant macht, ist die Tatsache, dass es auf einer äusserst einfachen, 
effektiven und flexiblen Technologie beruht. Und was die Schnelligkeit und die 
zu erfassende Kapazität betrifft, kann es dank der neueren Computertechnologie 
auch mit konventionellen und kommerziellen Systemen konkurrieren, wenn es nicht 
sogar manche an Schnelligkeit übertrifft. Die Datenbank zu ASEZA, die den 
gesamten Bestand der EZB von über 40000 Titeln umfassen kann, wird jeweils in 
den Computer des Benutzers geladen, sodass die Suchabfragen sich innerhalb des 
eigenen Computers abspielen, also äusserst schnell geschehen. 

Gibt es ein System, dass die Einarbeitung von neuen Beständen und Themen so 
schnell und bequem abwickelt wie das mit ASEZA verbundene Einarbeitungssystem? 
Hier werden von den Internetquellen der Anbieter Listen von tausenden Titeln, 
auch ohne ISSN und sonstige Metadaten, einfach kopiert und in das System 
eingefügt. Die Einarbeitungsprozedur verläuft ohne Ihr Zutun automatisch. Ggf. 
sind schliesslich wenige manuelle Eingriffe bei neu hinzugefügten Themen oder 
Bibliotheksbeständen nötig.  

Um dieses einmal zu testen, benötigen Sie eine lokale Version des 
Einarbeitungssystems. Wenn Sie mir Ihr Interesse daran mitteilen, erhalten Sie 
anschliessend von mir die zum Download erforderliche Kennung. Das Formular für 
den Download  erhalten Sie auf der Internetseite 
http://www.multisuchsystem.de/logineezb.htm  

1) z.B.  Duke University Libraries 
(http://sfx.lib.duke.edu:9003/sfx_local/azlist/duke?  Category wählen!)
2) Siehe dazu auch den Aufsatz von Heidrun Wiesenmüller in BuB 2010/01, S. 48ff 
mit kritischen Bemerkungen zu deutschen Online-Systemen (z.B. "Dagegen führen 
Indices in deutschen Online-Bibliotheken ein Schattendasein.")  


Mit freundlichen Grüssen

Hans Hehl

-- 
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